Arbeiten gegen Bürgergeld, was ist eure persönliche Erfahrung und die eurer Bekannten?
wie findet ihr die Analyse des Focus ?https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitslosengeld/buergergeld-analyse-zeigt-ob-sich-arbeiten-in-deutschland-noch-lohnt_id_147801738.html
Ich brauche eure Antworten für eine Schularbeit. Wer kann mir mit Beispielen aus dem echten Leben helfen ?
8 Antworten
Auch wenn das Bürgergeld verwirklicht wird, gibt es immer noch das Lohnabstandsgebot
Jeder der arbeitet, hat im Endeffekt mehr als das Bürgergeld. 172 Stunden im Monat zu 12 € Mindestlohn sind. 2.064 € brutto. Davon gehen ca 20 % Sozialbeiträge ab
= 412,80 ; Lohnsteuer 161, 58
Netto = 1,489,62
Das sind die Zahlen für einen Alleinstehenden.
Kein Bürgergeldempfänger kommt an diesen Betrag heran.
Wer mit diesem Einkommen 600 € Miete zahlt, hat noch Anspruch auf Wohngeld.
Und wer alleistehend 600 € kalt zahlt, hat eben auch eine ZU GROSSE Wohnung
Kommt wohl auf die Stadt an... In Hamburg oder München kommt das schon hin mit denn 600€ kalt 🤷
Das wird ja auch beim Wohngeld berücksichtigt, WO man wohnt.
Das ist korrekt, allerdings interessiert es den Vermieter nicht, ob man Wohngeld bekommten würde. Wenn man sich mit niedrigen Lohn auf eine solche Wohnung bewirbt, hat man sowieso keine Chance. Der Vermieter nimmt den, der es sich ohne Wohngeld leisten kann. Das ist das Problem. Man hat gar keine Möglichkeit einen Antrag zu stellen, da man ja gar keine Wohnung bekommt, damit man überhaupt berechtigt ist dafür. Ein Teufelskreis...
Es gibt natürlich genügend Leute, denen die Wohnung mit der Zeit zu teuer geworden ist, die sich aber einen Umzug erst recht nicht leisten können, weil sie bei einem neuen Mietvertrag NOCH MEHR zahlen müssten.
Ganz stimmt deine Rechnung nicht. Derjenige der Bürgergeld bekommt, hat keine Kosten um an die Arbeitsstelle zu kommen, muss keine Beitrage in die Krankenkasse zahlen, keine Lohnsteuer, keine Pflegeversicherung,. bekommt wahrscheinlich auch Wohngeld usw.
Ziehe mal von den Nettoverdient 1489,62 € Mietkosten, Beiträge für die Rentenversicherung und Pflegekasse , Krankenversicherung , Heizkosten ect. ab, so ergibt sich recht schnell ein verfügbares Nettoeinkommen, welches weit unter den 1489.--€ liegt.
Wenn man schon Vergleichsrechnungen aufstellt, dann sollte man auch alles berücksichtigen und nicht alles unberücksichtigt lassen, was an Abzügen zu berücksichtigen ist.
Wohngeld ist bereits im Bürgergeld enthalten. Und beim Vergleich der Einkünfte wurde ja NETTO gerechnet. Da ist auch für den AN bereits die Krankenkasse und Rentenbeitrag berücksichtigt
Dem Bürgergeldempfänger fehlen die Rentenbeiträge später natürlich noch einmal. Der muss sich im Rentenalter auch weiterhin auf das Bürgergeld beschränken.
Ich habe zwei Bekannte, die das aus gesundheitlichen Gründen beziehen.
Der Mann pflegt seine Frau und arbeitet halbtags.
Die Frau hat Vorerkrankungen. Sie bekommt ständig etwas vom Jobcenter angeboten: Praktika, Ein Euro Jobs, sinnfreie Kurse. Dort wird sie bepöbelt und beschimpft, dass sie arbeitslos ist. beschwert sie sich beim Jobcenter, drohen die ihr sofort Sanktionen an.
Als Bürgergeldbezieher liegt man nicht auf dem Sofa - wer er nicht glaubt, sollte das mal beantragen.
Die Wohnkosten hängen von der Region ab, Hier Zahlen zu nennen und zu vergleichen, ist unseriös.
schon vor Einführung des dann 2014 erlassenen Mindestlohn-Gesetzes , gab es von den Unternehmen Prognosen, dass die Deutsche Bevölkerung eines qualvollen Hungertodes sterben wird, weil kein Bäcker, kein Fleischer, kein Klempner ... mehr existieren kann wenn er seinen Angestellten 8,50€ zahlen muss.
Es ist wieder so weit. all die kleinen Handwerksbetriebe und auch große Unternehmen müssen dicht machen, weil sie ja nicht mal mehr ihre Putzfrauen bezahlen können.
Als Alternative gibt es nur noch Belegschaft entlassen. Ein Bäcker wird die Reinigung seiner Backstube und auch des Ladengeschäftes für einige Wochen abschaffen können. Das spart die Reinigungskraft. Spätestens dann, wenn die Ratten, weil sie dann genügend Nahrung haben, über den Ladentisch laufen und die Kunden wegbleiben, muss der Inhaber der Bäckerei umdenken.
Da die entlassenen Mitarbeiter jetzt aber Bürgergeld bekommen und keine Strafen vom Jobcenter mehr fürchten müssen, werden sie vielleicht nicht für den neuen Mindestlohn arbeiten wollen. Einen Euro mehr als Mindestlohn pro Stunde und er kommt wieder.
Kannst du die Gedanken des Bäckermeisters oder der Bäckerin nachvollziehen, wenn sie sagen "ach hätte ich doch".
Die Höhe des Mindestlohnes ist gesetzlich vorgeschrieben, auch da kann kein Unternehmer mehr seine Angestellten erpressen.
Unternehmer sehen das natürlich anders. Der SUV ist ja schon 3 Jahre alt. Da muss ein neuer her .... .
Die Höhe des Mindestlohnes ist gesetzlich vorgeschrieben, auch da kann kein Unternehmer mehr seine Angestellten erpressen. - Doch, bei Azubis. - Kenne einige die für 500 Euro monatlich Vollzeit arbeiten. - Traurige Gesetzeslücke ...
Da muss man sich fragen, ob das Unverstand oder Absicht ist.
Es soll ja für jeden einmalig 300€ geben. Denkste. Auch da gibt es eine Ausnahme. Es betrifft die, die von Hartz4 in eine Beschäftigung gewechselt sind. Wer im ganzen September nicht mehr Hartz4 war, bekommt es nicht vom Jobcenter. Wer nicht im ganzen September Lohn bekommen hat, bekommt es nicht.
Dumm gelaufen, es ist ja Gesetz und 500 Abgeordnete können nicht irren.
Bürgergeld vs Mindestlohn ist kein sauberer Vergleich.
Die meisten Menschen verdienen deutlich mehr als Mindestlohn.
Wer arbeiten will, sollte sich um seine Aus- und Weiterbildung kümmern.
Es herrscht Fachkräftemangel.
Diese Frage kann Dir niemand beantworten, da das Bürgergeld noch nicht eingeführt ist und entsprechend noch niemand Erfahrungen damit gemacht hat.
hm, Focus schreibt zum Bürgergeld: wir haben die finanzielle Bilanz von Angestellten und Bürgergeld-Empfängern miteinander in acht Szenarien verglichen. Betrachtet wurden jeweils Singles, Alleinerziehende mit einem Kind, Paare ohne Kinder und Paare mit zwei Kindern. - Warum können die das und du nicht ?
Die Heranziehung von statistischen Zahlen und hypothetische Berechnungen sind was anderes als "Erfahrungen".
Schaffste soviel Textverständnis?
auha, da hast du Recht. - Erfahrungen hat noch niemand damit gemacht. - Guter Kritikpunkt.
Eben ;).
Und das Ding ist auch noch nicht als Gesetz ausgearbeitet und verabschiedet, nur beschlossen - insofern heißt es abwarten.
Dann muss man aber auch die Vergleiche richtig ziehen. Komischerweise wird immer vergessen, dass auch eine Alleinerziehende, die arbeitet ja zusätzlich Kindergeld und evtl. Kindergeldzuschlag bekommt. Das würde bei der Bürgergeldbezieherin aber angerechnet.
Trotzdem wird das Bürgergeld systembedingt, NIE mehr sein, als der Mindestlohn.
ich habe folgenden Kommentar bekommen, den ich interessant fand: " Theoretisch könnte auch so gerechnet werden: Von den 1,489 Euro netto gehen ab: - 360 Euro mindestens um mit Auto bequem zur Arbeit zu kommen, (monatliche Kosten nach ADAC ) , 5 Euro extra für den Bäcker weil er nicht die Zeit findet sich in der Eile ein Frühstück zu machen ( - 100 Euro Essen unterwegs), Lebensmittel ( die er nicht wie Harz4 bei der Caritas a 1 Euro gratis bekommt) -350 Euro , Möbel pauschal 200 ( die er nicht bei der bbu gratis bekommt sondern selbst zahlen muss ) , - 18,36 GEZ ( die bekommt Harz4 erlassen ) und die saftige Nachzahlung für GAS ( 100 pauschal ) die Harz4 geschenkt bekommt, und der dicke Pullover a 200 Euro, damit der Lohnempfänger nicht in seiner, kühlen Wohnung friert, während der Bedürftige wohlig warm sorgenfrei heizt. Und die Miete, sagen wir 600 Euro . 40 Euro für Smartphone und Internet, ohne geht nichts mehr für Arbeitnehmer. Zuletzt eine Rechtsschutzversicherung a 25 Euro, denn wer setzt sich für Arbeitnehmer ein ? Und symbolische 10 Euro für den letzten Strafzettel wegen Falschparkens. Also: 1,489 Euro - 360 - 100 -350 - 200 - 18 -100 -600 -40 -25 -10 = 314 Euro Minus für den Arbeitnehmer. Oder weniger Kaufkraft wie Bürgergeld. Ich habe die Waschmaschine total vergessen ... oder die Fahrt per ins Blaue, macht Harz4 in der Nebensaison und der Arbeitnehmer in der Hauptsaison. Wer arbeiten geht rennt im Hamsterrad und kommt zu nichts, ausser der Ehre Steuern und Abgaben und GEZ zu bezahlen. Arno Dübel hatte das schon vor Jahrzehnten erkannt. " Wie stehst du dazu ?
Es steht dir ja frei, eine Arno-Dübel-Karriere" anzustreben.
Aber noch mal. MIT Arbeit hast du auf jeden Fall mehr Geld in der Tasche.
abzgl. Miete kalt 600€ und Fahrtkosten zur Arbeit bei 15km 110€ (großzügig gerechnet) ergibt 779,62€ vs Bürgergeld 502€