An meinem 18. Geburtstag Wohngruppe verlassen?
Hi, ich habe mal eine Frage. Darf ich an meinem 18. Geburtstag, der nächste Woche Dienstag ist, eigentlich aus einer Wohngruppe gehen, wenn ich das möchte?
Zu mir wurde immer gesagt nein, wenn die Betreuer oder meine Eltern finden, dass ich noch nicht zurück soll, wenn ich nicht mit der Schule fertig bin zum Beispiel. Dann muss ich bis spätestens 21 hier bleiben. Aber wenn ich 18 bin, darf ich doch gehen, wohin ich möchte, oder?
Ich meine, ich kann einfach meine Sachen nehmen und gehen, wohin ich auch möchte, weil ich das selbst entscheiden kann. Außerdem ist das doch dann Freiheitsberaubung, wenn die mich hierbehalten möchten.
Die Frage stellt sich mir ernsthaft, weil ich seitdem ich 17 bin, hier wohne, da meine Schule nicht lief und ich weiter weg ziehen musste durch die ganzen falschen Freunde und Einflüsse. Nur meine Eltern wollten nicht umziehen und einen anderen Job nehmen für 2-3 Jahre.
Und es gab jemanden, der war mit 18 nicht reif genug, weil er eine Behinderung hatte. Und ich bin ja nicht krank oder so, und kann meine Angelegenheiten selber regeln. Also darf ich doch einfach weggehen, ich möchte dann einfach mal zu meiner Oma fahren und dort für einen Monat bleiben, weil sie ist eine, die auch gegen diese Maßnahme war. Und deswegen möchte ich mal zu ihr, und die dürfen mir das nicht verbieten. Oder bin ich da im Unrecht?
7 Antworten
Hallo liebe Fragestellerin, lieber Fragesteller,
nach meinem Wissen ist eine Person mit 18 Jahren voll handlungsfähig und kann auch ihren Aufenthaltsort frei bestimmen. Das Recht kann allerdings durch gerichtliche Beschlüsse, die noch in der Jugendzeit gefasst wurden und automatisch bis auf Widerruf bestehen, eingeschränkt sein. So etwas könnte auch ein Verreisen betreffen.
Mit 18 Jahren wäre es aber möglich, gegen so einen Beschluss zu klagen.
Eine andere Frage ist, warum eine Wohngruppe verlassen, wo sie ein Zuhause sein kann. Ist sie eher kein Zuhause, so macht es zunächst Sinn, nach einem anderen Zuhause und auch ggf. eigenem Auskommen zu suchen.
Die Wohngruppe kann einem einen Halt geben. Sie mag wie eine Familie sein. Da kann es auch mal krachen - aber das lässt sich sicherlich wieder richten.
Sprich mal mit Deinen Betreuer*innen über diese Situation. Sie wissen ja, dass Du jetzt volljährig wirst, werden Dich ggf. auch von sich aus ansprechen. Und vielleicht kann auch die Einrichtung oder können deren Betreiber Dir helfen, auf den eigenen Beinen zu stehen, wie man so schön sagt, und etwas für Dich aufzubauen, mit dem eine neuer Lebensabschnitt beginnen kann.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Ja, das darfst du. Du bist ein Erwachsener Mensch und darfst mit 18 tun, was du willst.
Die Frage ist nur, ob alles, was du darfst, auch sinnvoll ist. Wenn du einen Monat zu deiner Oma ziehst, dann wird die Jugendhilfemaßnahme beendet - das heißt, dein jetziges Zimmer wird anderweitig vergeben und der Heimplatz ist erstmal weg.
Inwieweit du dann dafür sorgst, dass du dauerhaft ein Dach über dem Kopf hast und dich finanzierst, ist deine Sache. Ebenso, wie du eigenständig weiter in deine Schule gehen kannst, um den Abschluss zu machen.
Daher mein Tipp: Lieber 3 Monate länger in der Jugendhilfeeinrichtung und dafür dann eine kleine eigene Wohnung, in der du längerfristig leben kannst.
Ab dem 18. Geburtstag musst Du die Hilfe selbst beantragen und auch dafür unterschreiben. Das nennt sich dann Hilfe für junge Volljährige. Ab 18 bist Du für alle Deine Entscheidungen selbst verantwortlich, es sein denn Du bist z.B. körperlich eingeschränkt und stehst unter Betreuung.
Vielleicht machst Du Dir mit den Erzihern dort und Deinen Eltern mal realistische Gedanken über Deine Zukunft. Es ist schon selten, dass das Jugendamt ohne driftigen Grund noch mit 17 einen Jugendlichen aus der Familie heraus unterbringt.
Rein rechtlich kannst Du natürlich Deine Sachen packen und theoretisch hinziehen wo Du willst.
Solange du dort wohnst, mußt du dich an die Regeln halten, kannst also nicht einfach für einen Monat zu deiner Oma fahren.
Mit 18 Jahren bist du volljährig und darfst selber entscheiden ob du ausziehen willst, aber überlege dir das gut.
Höre auf deine Betreuuer und mache zuerst deine Schule fertig und wenn du eine Ausbildungsstelle hast, dann kannst du darüber nachdenken auszuziehen.
Wenn du es dir finanziell leisten kannst auszuziehen.
Das Leben ist teuer.
Die Mieten sind hoch, Lebensmittel und Lebenshaltungskosten im allgemeinen auch.
Es ist die eine Frage, was rechtlich erlaubt ist. Die andere ist aber, was gut für dich ist. Und das hast du ganz offensichtlich noch nicht verstanden.
Du hast offenbar noch keine Ausbildung, kannst dir deinen Lebensunterhalt noch nicht selbst verdienen. Wovon willst du also leben? Was machst du einen Monat lang bei deiner Oma?
Ich verstehe, dass du sie gern mal sehen willst. Aber davon ausgehend, was du vorhast, bist du dir der Folgen noch nicht bewusst.
Von daher ist es besser, wenn du weiterhin in der Wohngruppe bleibst, von der Betreuung profitierst und noch lernst, wie man sein Leben gut führt und nicht nur in den Tag hineinlebt.
Bei Oma arbeite ich immer in ihrem Restaurant und da kann ich dann mit meiner Qualli anfangen die ich schon fertig habe mir fehlt nur noch der Realschul Abschluss und den mache ich nicht wenn das reicht
Heisst das, du willst eine Ausbildung in der Gastronomie machen? Oder wie meinst du das genau?
Ja genau, ich möchte dort dann meine Ausbildung machen
Das Problem ist nur das ich keine Lust habe hier im Norden zu hocken, ich möchte bei mir zuhause eine Ausbildung anfangen und da arbeiten ich möchte nach meinem Schulabschluss nähmlich direkt ausziehen