Wie ist die Reihenfolge von Gastarbeitern D?

3 Antworten

1955 kamen Italiener, ab 1960 Griechen und Spanier, ab 1961 Türken, dann 1963 Marokko und Südkorea, 1964 Portugal, 1965 Tunesien und ab 1968 Jugoslawien.

Es gibt einen Wikipedia-Artikel über "Gastarbeiter", in dem das dargestellt ist.


Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 08:11

Merci. Du kommst wie gerufen.

Ich werde den Artikel gugheln gehen

Warum gab es keine schweizerische Gastarbeiter? ;-)

vanOoijen  05.05.2025, 08:20
@Pfiati

😉 Das letzte weißt Du selbst. Die schweizer fahren ihre Friedensdividende seit über hundert Jahren ein und sind somit schon lange die reichsten Europäer mit den höchsten Löhnen, wenn man von Monaco und Liechtenstein einmal absieht.

Logischerweise kommen Gastarbeiter immer aus ärmeren Ländern, wo das Gefälle zwischen Lohn in der Fremde und Kaufkraft in der Heimat attraktiv ist. Siehe heutzutage weltweit nur Philipinos als Matrosen.

swisstime  05.05.2025, 08:27
@Pfiati

Die "Gastarbeiter" sind eine deutsche Besonderheit, bedingt durch das Wirtschaftswunder und den Umstand, dass viele deutsche Männer im Krieg gefallen oder verwundet und dadurch erwerbsunfähig waren, also Arbeitskräfte dringend gebraucht wurden.

Die Schweiz war im 2. Weltkrieg neutral und verzeichnete eine gleichmäßige wirtschaftliche Entwicklung wie etwa auch Schweden oder Irland. Deshalb brauchte man dort keine Gastarbeiter.

Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:25
@vanOoijen

Ich sehe das ungefähr so wie du schreibst. "Frieden". Und "Ausbeute".

Gott wird sich rächen, falls das Deutsch gewesen ist.

Ich habe mal einen Artikel (editorial) über Maria Altman und ihre Klimt-Gemälde geschrieben. Adele Bloch?

Die Schweizer haben sicher Dreck am Stechen. Wink, wink.

Apropos Filipinos ...

Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:32
@swisstime

"neutral"? Man hätte doch helfen können, wenn man Nazi-Zeugl (gestohlen) verschwinden ließ.

Es gibt eine Grenze. In der Nähe von Basel. Oder per Schiff am Bodensee.

swisstime  05.05.2025, 09:42
@Pfiati

Mit neutral meinte ich nur, dass sie nicht Kriegspartei war.

vanOoijen  05.05.2025, 09:47
@Pfiati

Ja, dass die Schweizer stark von den Kriegen etc. profitiert haben ist mir bekannt. Das Gold der Juden haben sie genommen aber geflüchtete Menschen an der Grenze abgewiesen und zurück ins Deutsche Reich geschickt - und damit oft in den Tod.

Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:49
@vanOoijen

Eben. So ist es gewesen.

Gewissen fehlte, m.M.n.

vanOoijen  05.05.2025, 09:51
@Pfiati

Jedenfalls wandern wir Deutschen mittlerweile wegen der besseren Löhne oft in die Schweiz aus. Da sind wir jetzt die Gastarbeiter.

Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 10:07
@vanOoijen

Lol. Voll interessant.

Grüzi!

In die rätoromanische Schweiz, am besten.

Sicher ist sicher.

Wenigstens mehr Lohn.

swisstime  05.05.2025, 10:08
@vanOoijen

Ja, manche Vorwürfe können berechtigt sein, aber darüber weiss ich zu wenig. Der durchschnittliche Schweizer war wohl in erster Linie froh, dass sein Land nicht in den Krieg hineingezogen wurde. Wir sehen ja heute an der Diskussion um den "Taurus" , dass solche Sorgen auch Kanzler Scholz in Deutschland umgetrieben haben.

Bei der Abweisung von Flüchtlingen hat wohl auch das Zahlenverhältnis der Einwohner eine Rolle gespielt, da die Schweiz viel kleiner als Deutschland einschließlich Österreich war.

Würde heute nur 1% der Chinesen um Asyl in Deutschland bitten, dann wären das 14 Millionen Menschen. Dass das zu viele sind, müssten eigentlich auch deutsche Politiker einsehen.

Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 10:12
@swisstime

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Erst kamen Italiener, dann Griechen, dann Jugoslawen und schließlich die Türken.

Die anderen Nationalitäten, wie Perser/Iraner, sind als Flüchtlinge gekommen und wurden nicht als Gastarbeiter angeworben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

rotesand  05.05.2025, 09:52

So war es und so ist mein Opa auch nach Deutschland gekommen. Er hat es exakt genauso geschildert.

vanOoijen  05.05.2025, 09:57
@rotesand

Wobei man natürlich bezüglich Jugoslawien sagen muss, dass heute auch viele Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien in Deutschland leben die aufgrund der Kriege in den 90ern als Flüchtlinge nach Deutschland kamen.

Aber auch aus der Türkei nehmen wir jährlich 50.000 Asylbewerber auf.

So klar ist die Trennung Gastarbeiter/Flüchtling eigentlich nur bei den Italienern. Selbst unter den Griechen gibt es einige wenige Flüchtlinge die in den siebziger Jahren kamen. Aber das sind nur wenige sozialistische Dissidenten gewesen. Die allermeisten sind als Gastarbeiter gekommen.

rotesand  05.05.2025, 10:06
@vanOoijen

Ja, das waren dann Kriegsflüchtlinge ab ca. 1992/93. In meiner Klasse war damals auch ein Kosovo-Albaner. Als er meinen Namen mitbekam, suchte er gleich Kontakt und war auch so was wie ein Kumpel, leider ist er eines Tages einfach nicht mehr gekommen. Ich habe nie wieder was von ihm gehört.

Die Kriegsflüchtlinge von 1992/93ff. wurden auch oft nicht so gut integriert wie die Gastarbeiter, die hier oft zwingend Fuß fassen mussten und dankbar waren, dass sie hier sein durften/konnten. Für meinen Opa war es wichtig, dass alle seine Kinder vorrangig Deutsch lernen, es akzentfrei sprechen, deutsche Vornamen tragen, nicht auffallen und gut in der Schule sind. Zwei Kinder haben dann auch studiert. Er hat seine Heimat nie vergessen, war aber objektiv ein Deutscher, sah sich als solchen und ist als Deutscher mit Vorgeschichte in einem anderen Land beerdigt worden. Jugoslawen waren aber oft auch katholisch, was zur Integration beitrug - vieles lief damals über die Kirche, mein Opa fasste auch über Kirche und seinen ersten Arbeitgeber, einen deutschen Autobauer, dem er emotional immer dankbar blieb, so dass er auch nur diese Marke fuhr, sozial gesehen in Deutschland Fuß.

vanOoijen  05.05.2025, 10:19
@rotesand

In meiner Berufsschulklasse waren zwei Kriegsflüchtlinge. Eine junge Frau aus Kroatien und eine aus Bosnien. Beide da schon 1996 perfekt integriert und akzentfrei deutschsprachig. Ich kann nicht sagen, dass die schlecht integriert gewesen seien, aber ich hatte halt auch nicht mit denen zu tun die keinen Schulabschluss und keine Ausbildung hatten - die gab es sicher auch.

swisstime  05.05.2025, 10:19
@vanOoijen

Mit Jugoslawien meinte ich diejenigen, die auf Grund des Anwerbeabkommens von 1968 nach Deutschland gegangen sind.

Auf Flüchtlinge ab 1990 trifft das im eigentlichen Sinn nicht zu. Flüchtlinge aus Syrien oder der Ukraine nennt man allgemein auch nicht "Gastarbeiter".

vanOoijen  05.05.2025, 10:20
@swisstime

Die meine ich ebenfalls. Nur dann ist mir eingefallen, dass es bei Jugoslawen halt auch noch die Flüchtlinge aus den 90ern gibt.

rotesand  05.05.2025, 10:36
@vanOoijen

Der Mitschüler war damals 9/10 Jahre alt und ganz frisch in Deutschland. Er sprach nach einem Jahr soweit gut deutsch, aber dann kam er einfach nicht mehr. Ich denke, die sind weggezogen oder zugeteilt worden.

swisstime hat die Situation für die Bundesrepublik richtig dargestellt.

In der DDR gab es auch Fremdarbeiter, dort wurden sie Vertragsarbeiter genannt und hatten eine etwas andere Rolle.

Auch um die vier Millionen Flüchtlinge, die in den Westen flohen zu kompensieren, schloss man ab 1965 Anwerbeabkommen mit Polen, Ungarn (67), Mosambik (79) und Vietnam (80).

Als so genannte Bruderhilfe kamen auch wenige Arbeiter aus Angola, China, Kuba, Nicaragua, Jemen und Nordkorea.

In den rund 40 Jahren DDR waren somit knapp vier Millionen Fremdarbeiter dort.


Pfiati 
Beitragsersteller
 05.05.2025, 09:34

Gastarbeiter sind nicht Fremdarbeiter.