Warum muss ich leben wenn ich das garnicht will?
Ich habe nie darum gebeten, geboren zu werden. Ich wurde einfach in diese Welt gesetzt ohne gefragt zu werden, ohne eine Wahl. Und jetzt bin ich hier, soll funktionieren, Erwartungen erfüllen, irgendwie weitermachen… obwohl ich tief in mir spüre, dass ich das alles nicht will. Dass es sich falsch anfühlt. Dass ich nicht hier sein möchte. Das Leben ist nichts für mich.
Warum darf ich mein Leben nicht selbstbestimmt beenden, wenn ich weiss, dass ich es nicht leben will? Warum wird über mein Leben mehr bestimmt als von mir selbst? Wieso ist es in Ordnung, ein Leben ungefragt zu erschaffen aber nicht in Ordnung, es zu verlassen, wenn man es nicht ertragen kann?
Es fühlt sich an, als hätte ich keine Kontrolle über meine eigene Existenz. Es juckt niemanden, dass ich nicht will. Dass ich nicht kann. Dass es weh tut. Warum? Warum zählt mein Wunsch nicht? Warum darf ich nicht einfach gehen? Warum wird selbstbestimmtes leben/beenden seines eigenen Lebens so falsch angesehen von der Gesellschaft? Wegen Schuldgefühlen? Wegen Verantwortungsgefühlen? Ich versteh es nicht. Warum?
Ich stelle diese Frage nicht leichtfertig. Ich will verstehen. Ich will wissen, wie andere das sehen. Vielleicht auch: ob jemand das nachempfinden kann.
Wie alt bist du?
18. Wieso? Was spielt mein Alter für eine Rolle?
Weil deine Fragen viel mit Entwicklung zu tun haben.
Wie darf ich das verstehen?
Gerade in deinem Alter haben viele Menschen Selbstzweifel.
Das mag sein. Hat aber an sich ja jetzt nicht viel mit meinem ursprünglichen Post zutun.
8 Antworten
Deine Unsicherheiten berechtigen dich nicht, aus egoistischen Motiven Anderen Leid zuzufügen.
Mein Bruder hat sich umgebracht in etwa in deinem Alter und das hat schwere Folgen bei seiner Familie ausgelöst.
Es gibt Situationen, in denen eine Beendigung des eigenen Lebens richtig ist. Ich sehe den Egoismus tatsächlich da, wo darüber nicht mal verhandelt wurde. Wenn die Familie und Freunde mit den Betroffenen zu einem gemeinsamen Beschluss kommen, kann man die Entscheidung zur Selbsttötung nicht egoistisch nennen. Denn dann sind die Möglichkeiten zur Hilfe und Änderung diskutiert. Aber die meisten Selbstmorde werden durch einsame Entschlüsse verursacht.
So geht es uns allen, wenn du nicht leben willst dann passt irgend etwas nicht.
Jeder wurde so geboren ohne gefragt zu werden. Doch manche hatten Glück in einem Umfeld zu leben wo sie einen optimalen Anfangsstart hatten. Wenn jemand sich solche Fragen stellt, ist er entweder physisch krank oder hat momentan irgendwelche Probleme.
Du hast zwei Richtungen zur Auswahl. Entweder du strebst nach Materialismus und du bekommst die Anerkennung der meisten Menschen. Oder du strebst nach Liebe, und wirst leider immer wieder mit Egoismus konfrontiert und enttäuscht werden.
Der Mensch ist ein Wesen der Natur, wir suchen Schutz und Geborgenheit.
Lieber an einem warmen Ort leben, statt an einem kalten, nicht wahr? Das Herz meldet sich schon, wenn ihm was nicht passt.
Beste Grüße
Ich wurde auch nicht gefragt, doch ich habe mir sowas noch nie gestellt, obwohl ich auch Zeiten im Leben hatte, da hätten andere daran verzweifelt.
Menschen mit solchen Gedanken habe ich schon kennengelernt, doch sie waren schwer krank, auch dem Tode geweiht und da kann ich sehr gut nachvollziehen dass das Leben nicht mehr Lebenswert ist, aber sonst nicht.
Das tut mir leid zu hören. Aber egoistisch ist das keinesfalls. Ich betrachte es als Egoismus, Menschen am Leben zu halten, die nicht Leben wollen. Was meinst du, wie sehr ein Mensch erstmal leiden muss, bevor er Suizid in betracht zieht? Wieso müssen wir mit diesem Leid weiterleben, weil andere nicht unter dem Verlust leiden sollen? Zu behaupten Suizid wäre egoistisch, finde ich eine wahnsinnige taktlose aussage. Ich habe selbst jemanden durch suizid verloren und kenne die folgen die das auf die Familie und umfeld haben kann. Dennoch bleibe ich dabei, dass Suizid einfach die letzte Handlung aus purer verzweiflung und leid ist, und nicht als egoistisch zu betiteln ist.