Woher weiß ich, dass ich die Bibel richtig verstanden habe?

11 Antworten

Das ist alles völlig richtig. Die Bibel ist tatsächlich schwer zu verstehen. Vieles ist mehrdeutig, und kann verschieden interpretiert werden. Selber können wir das überhaupt nicht beurteilen, weil uns die Fachkompetenz fehlt. Dazu ist nämlich großes Wissen notwendig. Ich persönlich halte mich immer an Bibelausgaben mit fachkundigen Erklärungen und an die Lehre der katholischen Kirche. Weil ich sonst wohl auf Irrwege geraten würde, verliesse ich mich auf mein eigenes Urteil. Weil eben die Bibel sehr schwierig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Aberachtsam2023  06.03.2024, 09:06

Eigentlich ist die Bibel klar und logisch. Wir können sie allerdings nur mit HIlfe des Heiligen Geistes verstehen. Vor seinem Abschied sagte Jesus zu seinen Jüngern: "Wenn ich hingehe (zum Vater) will ich euch einen Helfer senden, DER WIRD EUCH IN ALLE WAHRHEIT LEITEN. Damit ist der Heilige Geist gemeint, der an Pfingsten ausgegossen wurde. Jesus ist nach seinen Worten bei seinen wahren Nachfolgern bis ans Ende der Tage, also immer noch . Wir müssen allerdings demütig um seinen Geist beten. Er sichert uns zu, daß jeder, der gemäß dem Willen seines Vaters bittet, empfangen wird.

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Athanasius71  06.03.2024, 13:08
@Aberachtsam2023

Inwiefern, bitte, soll das denn Demut sein, zu meinen, der Heilige Geist, also Gott höchstpersönlich, würde mir den Sinn der Bibel erklären, und das, obwohl es dazu von Gott berufene Erklärer gibt, insbesondere das dazu eingesetzte Lehramt der Kirche, sowie Unmengen von fachkundiger Literatur, an die wir uns halten können? Das scheint mir nicht Demut zu sein, sondern Anmaßung.

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Aberachtsam2023  07.03.2024, 09:55
@Athanasius71

Du wirst doch nicht ernsthaft meinen, das Lehramt der "KIrche" sei von Gott JHWH, dem allmächtigen Schöpfergott eingesetzt, wenn sie an dem in Gottes Wort geoffenbarten Willen gar nicht interessiert sind? Laß dich von deinen eingesetzten "Erklärern" nicht in die Irre leiten. Nur Gott Jehova selbst hat nach Jesu Aussage, einen treue Diener nach seinem Wohlgefallen einzustzen, der seinen Nachfolgern Speise gibt zur rechten Zeit.

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Aberachtsam2023  07.03.2024, 10:14
@Aberachtsam2023

Lukas 12 spricht von einem treuen Verwalter, den der Herr über alle seine Habe setzen wird. Die untreue heuchlerische katholische KIrche maßt sich an, im Namen Gottes gehandelt zu haben. Siehe die gescheiterten Zwangs-Missionsversuche, die ansässige einheimische Völker ausgebeutet und zerstört haben.

"wer ist aber der treue und verständige Sklave, den der Herr über seine Habe setzen wird?" Jeder Christ ist aufgerufen, nach seinen Wertvorstellungen zu urteilen, wen er als treu und verständig einstuft. Für mich ist es die katholische KIrche mit Sicherheit nicht. Sie hat zu viel Dreck am Stecken und gebraucht ja noch nicht einmal Gottes Namen, der laut Christi Mustergebet geheiligt werden soll.

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Kannst du nicht wissen und auch sonst niemand.

Und bereits innerhalb der Bibel kann man erkennen, dass es unterschiedliche theologische Meinungen gab und wie neue Theologien entwickelt wurden.

ZB das Urchristentum war eine Endzeitsekte. Das nahe Ende wurde erwartet, apokalyptische Bilder waren beliebt. Als das nicht eintrat, wurde eine neue Theologie gebastelt.

Vielleicht hilft dir bibelwissenschaft.de, um ein paar Fragen zu beantworten:

https://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde

Um Verständnis beten. Die Bibel rät in Sprüche 3:5, sich nicht auf seinen eigenen Verstand zu verlassen. Ihre Empfehlung nach Jakobus 1:5? Gott intensiv darum bitten, sein Wort verstehen zu können.

Dranbleiben. Am meisten hat man von seinem Bibelstudium, wenn man sich nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig Zeit dafür nimmt (Josua 1:8).Thematisch herangehen. Um herauszufinden, was die Bibel genau lehrt, hat sich ein systematischer Ansatz bewährt: Man forscht nach, was sie an verschiedenen Stellen zu einem bestimmten Thema sagt. Dabei beginnt man sozusagen mit den „Anfangslektionen“ und kann dann „weitergehen und im Verständnis reifer werden“ (Hebräer 6:1; Neue Genfer Übersetzung, Begegnung fürs Leben). Schnell wird man merken, dass ein Vergleich verschiedener Verse ein harmonisches Bild ergibt und sich die Bibel in Wirklichkeit selbst erklärt – sogar Passagen, die „schwer zu verstehen“ sind (2. Petrus 3:16).

Ich bin reformiert aufgewachsen, bin zwar unterdessen aus der Kirche ausgetreten, möchte aber gerne erklären, wie wir in meiner Kirche mit diesen Widersprüchen und unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten in der Bibel umgegangen sind.

In meiner Kirche (zwinglianisch-reformiert - eine der Landeskirchen der Schweiz) sind wir grundsätzlich davon ausgegangen, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde und dass sie versucht haben, ihre Gedanken, Empfindungen und Erkenntnisse aufzuschreiben.

Menschen sind niemals vollkommen, deshalb können wir schon nicht sicher sein, ob denn die AUTOREN der Bibel überhaupt die Sachen richtig verstanden haben? Dazu kommt, dass wir ja eine Übersetzung lesen - womöglich also hat auch der Übersetzer die Stellen nicht richtig verstanden oder es war schwer zu übersetzen, was die Stelle eigentlich genau heisst.

Und so lesen wir diese Stellen und grübeln darüber, was es bedeuten könnte, ohne je sicher zu wissen, ob wir es richtig getroffen haben.

Die Wahrheit aber, die göttliche Wahrheit nicht nur hinter den Worten, sondern hinter dem, was hinter allem steht, Gott als Anfang und Ende, Alpha und Omega, werden wir niemals vollständig erfassen können, in Worten schon gar nicht.

Aber wir können dem nachspüren. Wir können versuchen, das Licht, die Liebe und die Hoffnung in uns zu finden, indem wir die Worte aus der Bibel dazu benutzen, uns den Weg zu weisen.

Ein Wegweiser ist vielleicht ein bisschen schief und die Schrift ist schon ziemlich verwittert und nicht mehr mit Sicherheit zu entziffern. Aber wir können in die Richtung, in die er weist, gehen, und selber entdecken, wohin der Weg führt.

Und auf diesem Weg werden wir vielleicht auch erst anfangen, gewissen Stellen in der Bibel zu verstehen - weil wir den Weg selber gehen, so wie ihn zuvor andere gegangen sind. Was sie aufgeschrieben haben, fängt an Sinn zu machen, weil wir selber das sehen, was sie gesehen haben, das erfahren, was sie erfahren haben.

Ich bin überzeugt, dass diese Erfahrung letztlich das ist, wozu uns die Bibel und auch Jesus auffordern möchte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Kennt jemand das Problem und hat vielleicht einen guten Rat.

Ja ich.

Ich versuche nicht immer die Bibel zu verstehen. aber ich versuche die Argumente der Menschen zu verstehen und diese dann, in Übereinstimmung mit Aussagen der Bibel, zu bringen.

Dabei stoße ich immer wieder auf Ungereimtheiten. Ich korrigiere dann die Aussagen zu Gunsten der Bibel.

Ein Beispiel:

Viele Christen sind davon überzeugt, dass es eine Hölle gibt, in die ein liebevoller Gott böse Menschen schickt, um sie dann für immer darin zu quälen. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein liebevoller Gott so etwas tut, habe ich beschlossen, dass die Lehre von der Hölle eine unbiblische Lehre ist.