Bedeutung Matthäus 7 21-23?

13 Antworten

Diese Verse machen auch den Anschein, dass Christen nicht errettet werden können

Zuerst gilt es zwei Dinge zu beachten:

  • Als Jesus das gesagt hat, gab es noch keine Christen.
  • Als Jesus das gesagt hat, war er noch nicht auferstanden.

Insbesondere letzteres hat vieles verändert, auch an der Lehre Jesu.

Diese Menschen sind definitiv keine gläubigen Christen, denn sonst würden sie gerettet werden!

Sie scheinen maximal Namenschristen zu sein oder auch Verführer, Irrlehrer oder was auch immer. Aber gläubige Christen sind sie nicht.

Was sie aber sind: Extreme Charismatiker (um es mal so zu nennen, man könnte es auch anders formulieren), denn sie weissagen in Gottes Namen, treiben Dämonen aus und tun Wunder.

Dieses Ereignis liegt noch in der Zukunft, aber heute würde man so etwas wohl in extrem charismatischen Kreisen verordnen. Es mag aber sein, dass die angesprochene Personengruppe etwas ganz anderes, neues sein mag. Deshalb soll meine Analyse kein Angriffe auf Charismatiker sein, aber man muss diese Stelle im Kontext beachten: Es geht hier im eine Personengruppe, die ganz spezielle "charismatische Geistesgaben" ausübt (Weissagung, Dämonen austreiben und Wundertaten).

Es ist zu vermuten (Konjunktiv!), dass sie diese Geistesgaben nicht dem Heiligen Geist ausüben, sondern mit dämonischen Kräften. Deshalb sagt Jesus zu ihnen, dass Er sie doch gar nicht kennt.

Aber: Welche Christen in der heutigen Zeit machen solche Dinge?


RStroh  24.06.2023, 10:43

Jedenfalls nicht die Brüdergemeinden.

Richtig erkannt.

Man muss den Willen Gottes tun. Dazu muss man ihn erstmal verstehen.

Genau so ist es. Ein paar Verse zuvor sagt Jesus:

Ein guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. 18Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen und ein kranker Baum keine guten. 19Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt. 20Ebenso werdet ihr diese falschen Propheten an ihren Taten erkennen.«

Die guten Früchte, die ein Christ hervorbringen soll (es ist tatsächlich ein Auftrag, sich darum zu bemühen, vgl. die Gleichnisse von den Talenten), bestehen nicht darin, daß er sich damit brüstet, Dämonen ausgetrieben zu haben (was eh nicht sein Verdienst war) oder sich damit zu rühmen, mit dem Herrn eine exklusive Beziehung zu haben. Denn wo die echte, aufrichtige Liebe fehlt, hat das alles keinen Wert.

Ob man überhaupt nicht mehr gerettet werden kann, steht dort nicht. Die Möglichkeit zur Reue gibt es das ganze Leben. Wenn wir unser Unvermögen bekennen oder beichten, dann schließt uns Jesus in seine Liebe mit ein und verzeiht uns. Er erfüllt am Kreuz gleichsam, was wir eigentlich hätten tun müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik

Wer eine widerspruchfreie Bibel erwartet, der wird natürlich enttäuscht. Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Autoren und Überarbeitungen zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichen, theologischen Ansätzen.

Glaubensideologen neigen dazu, diese Widersprüche zu harmonisieren, bzw. "weg zu glauben".

Man muss auch bedenken, dass Paulus und die Evangelisten nur noch sehr wenig mit dem echten, historischen Jesus zu tun haben. Sie haben einen verklärten Christus, eine theologische Kunstfigur, erschaffen.


Bibelbube  23.06.2023, 08:16

Oder man versteht diese Aussage nicht und antwortet aus Unglauben heraus.

Dabei ist doch diese Aussage überhaupt nicht wiedersprüchlich.

LG

Nofear20  23.06.2023, 09:32
@Bibelbube

Wie ich schon sagte: Widersprüche werden einfach weg geglaubt.

RStroh  24.06.2023, 10:44
@Nofear20

...oder von 'Theologen' künstlich aufgebauscht.

Nofear20  24.06.2023, 10:47
@RStroh

Da wird nichts aufgebauscht. Aber Glaubensideologen neigen dazu, Widersprüche weg zu glauben, nach dem Motto: was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Das kennt man doch zur Genüge.

RStroh  24.06.2023, 10:58
@Nofear20

Ja vorallem Theologen. Du selbst hast Bultmann ins Spiel gebracht. Er versucht halt, Widersprüche mit dem Verweis auf vermeintliche 'Mythen' wegzubringen Das erfordert auch viel Glauben.

Manche Widersprüche bleiben eben.