Sündigen wahre Christen nicht?
Ist es für wahre Christen möglich nicht mehr zu sündigen?
Sündigen wahre Christen nicht mehr?
Wird man nur errettet wenn man als Christ nicht mehr sündigt?
Werden nur die Sünden vergeben, welche man vor der Bekehrung begangen hat?
Ist man kein wahrer erretteter Christ, wenn man nach seiner Bekehrung noch sündigt?
Ich stelle diese fragen, da bespielsweise im 1. Johannesbrief und in Römer kapitel 6 und 8 steht, dass wer in Christus bleibt nicht sündigt und Gott dafür sorgt, dass die Sünde verhindert wird und wer doch sündigt nicht in Jesus Christus ist.
was bedeuten diese Verse, wenn auch bekehrte Christen noch sündigen
15 Antworten
Es geht nicht darum, in Sünden zu verweilen. Wenn wir merken, dass etwas Sünde ist, dann sollten wir versuchen, damit aufzuhören. Das ist klar, denn das ist Buße (= Änderung der Gesinnung). Zur Buße hat Jesus immer wieder aufgerufen, wobei eben Buße nichts mit Bußwerken zu tun hat, sondern man soll versuchen, begangene Sünden künftig zu unterlassen und eben seine Gesinnung ändern.
Aber: Wir sündigen trotzdem immer wieder in Worten, Taten und Gedanken. Der Heilige Geist und auch unser Gewissen überführev uns dieser Sünden und das kann alles mögliche sein (Neid, Zorn, Habgier, schlechte Worte usw.).
In 1. Johannes 1,8-10 steht:
- "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns."
Später betont Johannes, dass wir möglichst nicht sündigen sollen, dass wir es aber trotzdem noch tun:
- "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).
Deshalb brauchen wir immer wieder Vergebung in Jesus Christus!
Auch Paulus sagt:
- "Ich verstehe selbst nicht, warum ich so handle, wie ich handle. Denn ich tue nicht das, was ich tun will; im Gegenteil, ich tue das, was ich verabscheue" (Römer 7,15).
Solange wir in einer gefallenen (= von Gott abgefallenen) Schöpfung leben, werden wir noch sündigen.
Klar muss das Ziel sein, möglichst nicht zu sündigen. Wir dürfen aber nicht abstumpfen und müssen dem Heiligen Geist Raum geben, uns immer wieder der Sünde zu überführen (auch wenn das nicht immer angenehm ist).
Da manchmal bei diesem Thema 1. Johannes 3,9 aufgeführt wird, mal eine Erklärung dazu...
Zu 1. Johannes 3,9 steht im Walvoord-Bibelkommentar:
- "Der vierte Grund, weshalb Christen nicht ständig sündigen können, ist, dass es mit dem Wirken des Heiligen Geistes unvereinbar ist, der dem Gläubigen eine neue Natur verliehen hat ( Joh 3,5-8 ). aus Gott geboren. Johannes schreibt hier von der neuen Geburt ( Joh 3,7 ). Wenn ein Mensch Christ wird, macht Gott aus ihm eine neue Schöpfung mit einer neuen Natur ( 2Kor 5,17 ). Gläubige besitzen die Merkmale Gottes, weil sie in Gottes Familie hineingeboren wurden. Diese neue Natur legt den gewohnheitsmäßigen Charakter der Gerechtigkeit an den Tag, der durch den Heiligen Geist hervorgebracht wird ( Gal 5,22-24 ). Zur Betonung führt Johannes diesen Ausdruck zweimal an. Sein Same. Die neue Geburt beinhaltet den Empfang eines Samen, der sich auf das Prinzip des Lebens aus Gott bezieht, das dem Gläubigen bei der Errettung zuteil wurde. Johannes verwendet das Bild des eingesäten Samens, um das göttliche Element bei der Wiedergeburt zu veranschaulichen. S. Anm. zu 1Pt 1,23-25 . bleibt. Das Wort vermittelt den Gedanken der Beständigkeit der neuen Geburt, die nicht rückgängig gemacht werden kann, denn wer einmal wirklich wiedergeboren wurde, ist für immer in eine neue Schöpfung verwandelt worden ( 2Kor 5,17; Gal 6,15; Eph 2,10 ). er kann nicht sündigen. Auch diese Aussage beinhaltet den Gedanken des beständigen Sündigens (s. V. 4,6 )."
Es geht dabei also um den Gedanken das beständigen Sündigen. Das sollte Christen natürlich nicht tun, sondern immer gegen Sünde ankämpfen.
Dass Christen noch Sünder sind, hat Johannes ja schon zuvor festgestellt (vgl. noch einmal 1. Johannes 1,8-10 und 1. Johannes 2,1-2).
Jesus kommt mit seinem Gefolge in ein Dorf. Dort herrscht großer Aufruhr. Was ist los? Eine Ehebrecherin soll gesteinigt werden. Jesus: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" Betretenes Schweigen bei allen Umstehenden. Da fliegt von hinten ein Stein. Jesus, ohne sich umzuschauen: "Mutter, du nervst!"
Bei den Bibelversen, auf die du dich vermutlich beziehst (ich denke da z.B. an 1.Johannes 5:18), geht es um beständiges Sündigen bzw. ein Leben, das davon geprägt ist in Sünde zu bleiben. Darauf deutet die im Grundtext benutzte griechische Gegenwartsform bei dem Wort "sündigt" hin. (Siehe dazu auch die Fußnote von dem von mir verlinkten Bibelvers)
Desweiteren (was die o.g. Argumentation stützt) befindet sich im 1.Johannesbrief der folgende Vers:
Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; 1. Johannes 2:1
Spätestens in dem folgenden Vers wird deutlich, dass Johannes in dem von mir zitierten 1. Johannes 2:1 bereits gläubig gewordene Christen anspricht:
Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet; das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. 1. Johannes 2:7
Ich hoffe, dass dir meine Antwort weiterhilft!
Liebe Grüße!
Wir alle sind Sünder, niemand ist ausgenommen.
Sünden können immer vergeben werden, wenn wir bereuen und um Vergebung bitten.
Wer in Christus bleibt, der sündigt nicht. Stimmt. Aber wer vom Weg abkommt, und also nicht mehr in Christus bleibt, der kann sündigen. In der Sünde liegt immer die Trennung von Gott, von Christus.
Gott sorgt nicht dafür, daß wir nicht mehr sündigen können, das ist völlig falsch. Bitte einfach mal vergleichen mit 1. Johannesbrief Kapitel 1, Vers 8! Deutlicher geht es nicht mehr!
Jeder Mensch sündigt. Jeden Tag. Das kann man auch nicht abstellen, weil vieles im Tagesablauf integriert ist. Das fängt schon mal beim Lügen an, nur um mal ein kleines Beispiel zu bringen.
Jeder Mensch, ob gläubig oder nicht, lügt bis zu 200 mal am Tag laut Statistik . Mal mehr mal weniger. Das muss der Mensch auch, das passiert auch oft unbewusst, weil Lügen auch eine Art Überlebensstrategie ist. Jemand der niemals lügen würde hätte ein Problem mit seinen Mitmenschen.
Stell dir mal vor du gehst in einen Raum. Da sind andere Leute. Normalerweise würdest du "Guten Tag" sagen. Was ist, wenn du aber einen schlechten Tag hast? Du müsstest dir also überlegen ob du nur "Hallo" sagst oder eben das andere, was dann ja gelogen wäre, weil dein Tag halt nicht gut ist.
Du hast einen Kollegen. Der ist optisch ein Trümmerfeld und die Klamotte ist auch grottig. Nun bemerkst du eine neue Frisur und neue Kleidung. Nicht das es ihm hilft, aber dennoch, weil es dir aufgefallen ist und weil du nett sein willst sagst du, tolle neue Frisur, oder nettes Shirt oder sowas in der Art. Frieden fürs Betriebsklima. Am liebsten würdest du ihm sagen das er aussieht wie eine Mülltonne und auch neue Frisur und Klamotte da nicht helfen.
Wenn du jedem direkt auf die Nase binden würdest was du von ihm hältst, hättest du ein Problem mit dem Menschen um dich herum. Du könntest auch keine Geheimnisse bewahren, wärst somit auch ein schlechter Freund, oder gar ein Denunziant. Das käme nicht gut.
Laut Bibel sollst du kein falsches Zeugnis reden. Aber das durchzuhalten würde dich in Bedrängnis bringen. Und so betrifft das einige Bereiche in deinem Leben, wo du laut Bibel anders handeln solltest, aber nicht kannst, weils in deinem Leben oder in unserem Leben so vorgesehen wirst.
Egal welche Art von Mensch du bist. Christ, Moslem, wiedergeborener Christ, Buddhist, oder sonstige religiöse Art, du unterliegst überall den gleichen ähnlichen Problemen.