Ist der Glaube an Jesus der Freifahrtschein zum Sündigen?
Viele Christen sind der Meinung, dass allein der echte Glaube an Jesus Christus, der für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben ist, reicht, um in den Himmel zu kommen.
Christen sind also Menschen, die sündigen dürfen, da Jesus die Sünden getilgt hat.
Ist das nicht ein Freifahrtschein für tausende Sünden?
Ich spreche hier auch nicht vom Schein-Glauben, sondern wirklich von Menschen, die an Jesus glauben.
Ist das nicht absurd?
18 Antworten
Nein.
Was du meinst, nennt der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer "billige Gnade". Und er leht so eine Haltung strikt ab!
Auch der Christ wird für sein tun zur Verantwortung gezogen. Er muss sich allem stellen, was er getan und auch nicht getan hat. Ohne Ausreden. Das ganze Leben wird daran gemessen, ob es von Liebe erfüllt und getragen ist bzw. war.
Zu der Vergebung, die uns durch Jesus Christus zugesagt ist, gehört auch Reue und Umkehr. Oder, um ein etwas aus der Mode gekommenes Wort zu gebrauchen: Buße. Das griechische Wort in der Bibel lautet μετάνοια, das heißt Umstrukturierung des Denkens. Und in der Folge natürlich auch des Handelns.
Die Heilsgewissheit der Christenmenschen besteht darin, dass sie sich trotz des Bewusstseins darüber, dass sie wie andere Menschen auch trotzdem fehlbar sind und trotz gute Vorsätze immer wieder sündigen, sich nicht das Leben selbst durch permanente Selbstvorwürfe zur Hölle machen. Und auch nicht in permanenter Angst davor leben, verdammt und in die Hölle geworfen zu werden. Aber bagatellisiert wird die Sünde damit mitnichten!
Erstmal danke für deine hilfreiche und durchaus biblisch fundierte Antwort!
trotz des Bewusstseins darüber, dass sie wie andere Menschen auch trotzdem fehlbar sind und trotz gute Vorsätze immer wieder sündigen,
Ich finde die Formulierung
"trotz gute Vorsätze vorkommen KANN, dass sie sündigen"
besser.
Denn hinter der Formulierung, dass man immer wieder sündigt
(statt der Formulierung "dass es vorkommen kann")
steckt ein Glaubenssatz. Jesus sagte, dass uns nach unserem Glauben geschehe. Wenn wir also an dem Glaubenssatz festhalten, dass wir immer wieder sündigen, dann werden wir auch immer wieder sündigen. (Das sollte für uns als Christen natürlich nicht das Ziel sein)
Zudem sind wir für Gott
(auch wenn es bei Christen natürlich, wie bei allen anderen Menschen vorkommen kann, dass sie sündigen)
laut Bibel keine Sünder mehr und sollten Gott auch in Bezug auf unsere Glaubenssätze darin zustimmen.
Römerbrief 5:8:
[8] Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (-> Sünder zu sein entspricht nicht mehr unserer Natur)
(Quelle: https://bible.com/bible/157/rom.5.8.SCH2000 )
Ja das war jetzt so der einzige Punkt, auf den ich gerne eingehen wollte und hoffe, dass es dir und auch einem oder mehreren Mitlesern was gebracht hat.
Schönen Restabend dir noch,
LGundGS!
Nein, ganz im Gegenteil!
Stimmt: Gott vergibt uns alle unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten...
- "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).
Aber: Das Ziel ist, nicht zu sündigen! Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:
- "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).
Es geht aber auch um etwas anderes. Denn Gott möchte uns mit seinen Verhaltensregeln nicht knechten, sondern zu einer besseren Beziehung zu Ihm, zu unseren Mitmenschen und im Umgang mit der Schöpfung anleiten. Jesus hat gesagt:
- "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht" (Matthäus 11,28-30).
Römer 6,1-2 fragt: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade desto mehr wird? Das sei ferne! Wie sollen wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben?“
Dies verdeutlicht, dass der Glaube an Jesus niemanden dazu berechtigt, weiterhin absichtlich und ungestraft zu sündigen. Vielmehr soll der Glaube unser Leben zum Guten hin verändern, sodass wir die Sünde meiden und Gott dienen.
Das ist zu viel der Ehre. Du bist mir um einiges voraus, den Begriff Metanoia finde ich z.B. super spannend den du hier erwähnt hast (aber der Weg ist ja auch das Ziel). >:3
Christen sind also Menschen, die sündigen dürfen, da Jesus die Sünden getilgt hat.
nein nein nein. Christen sollen genauso wenig sündigen, wie alle anderen
Ist das nicht ein Freifahrtschein für tausende Sünden?
nee, also wenn du sündigst und Jesus und Vergebung bittest, wird er dir vergeben aber zu sagen, ja er ist wegen mir gestorben, dann kann ich ja machen was ich will, ist respektlos und ich glaube nicht, dass jemand der so denkt wirklich bereut.
Ich spreche hier auch nicht vom Schein-Glauben, sondern wirklich von Menschen, die an Jesus glauben.
Ja ich auch, Jesus ist kein Freifahrtschein
Dem, der mutwillig sündigt, ist Jesus vergebens gestorben.
Oder so ähnlich ...
Das ist tatsächlich nicht nur absurd, sondern auch falsch. Richtig ist das Gegenteil, nämlich die strenge Pflicht, an den eigenen Sünden zu arbeiten.
Und wenn man es nicht schafft, an den Sünden zu arbeiten?
Bei Gott Hilfe holen. Durch das Gebet, durch die Beichte, die Messe und die heilige Kommunion. Um Hilfe bitten.
Hallo Freitag19,
nein, auf keinen Fall ist der Glaube an Jesus quasi ein Freifahrtschein zum Sündigen! Jesus hat durch seinen Opfertod zwar die Voraussetzung für die Sündenvergebung geschaffen, doch diese ist kein Automatismus! Gott durchschaut, inwieweit es jemandem wirklich ernst damit ist, die Sünde zu meiden. Auch sieht er, ob die Reue einer Person echt ist, also von Herzen kommt.
Ein biblisches Beispiel einer Person, die echte Reue empfand, ist der König David. Nachdem er Ehebruch mit der schönen Bathseba begangen hatte und ihm die Tragweite seiner Schuld bewusst wurde, schlug sein Gewissen und er verspürte eine große innere Last. Er selbst schrieb in einem Psalm darüber:
" Solange ich schwieg, war mein Körper ausgelaugt, weil ich den ganzen Tag stöhnte. Denn Tag und Nacht lastete deine Hand schwer auf mir. Meine Kraft schwand wie Wasser, das in der trockenen Sommerhitze verdunstet" (Psalm 32:3,4).
David beließ es jedoch nicht dabei, sondern er tat auch etwas. Er schreibt weiter:
"Meine Sünde habe ich dir schließlich bekannt, und mein Vergehen habe ich nicht zugedeckt" (Psalm 32:5)
Dieses Beispiel zeigt, was sich im Fall echter Reue im Inneren einer Person abspielt. Es zeigt aber auch, dass damit in Verbindung ein Bekenntnis vor Gott abgelegt werden muss. Wer sich bewusst ist, dass er gegen Gott gesündigt hat, sollte den inneren Drang verspüren, Gott um Vergebung zu bitten. Um zu zeigen, wie ernst es ihm damit ist, ist noch ein weiterer Schritt nötig. Dazu schreibt die Bibel:
"Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden" (Apostelgeschichte 3:19).
Echter Reue folgt also die Umkehr, d.h. man wird alles tun, um künftig den gleichen Fehler nicht noch einmal zu begehen. Umkehr heißt auch, dass man sich innerlich von der Sünde, die man begangen hat, abkehrt und den festen Entschluss fasst, die Sünde fortan zu meiden.
Es findet somit ein innerer Umwandlungsprozess statt, der dazu führt, dass man aus Überzeugung der biblischen Aufforderung nachkommt:
"Hasst das Böse, und liebt das Gute" (Amos 4:15).
Es geht also darum eine Abneigung gegen die begangene Sünde zu entwickeln. Das ist sicher nicht leicht aber auch nicht unmöglich.
Selbst wenn man die Sünde hasst, ist das noch keine Garantie dafür, dass man nicht doch wieder schwach wird und die gleiche Sünde wieder begeht. Was kannst Du tun, um nicht, wie die Bibel es ausdrückt, "Sklave der Sünde" zu werden (Johannes 8:22)?
Dazu möchte ich noch einmal auf den bereits erwähnten König David zurückkommen. Wie gesagt, tat es ihm sehr leid, mit der Frau eines anderen Ehebruch begangen zu haben. In einem schwachen Moment hatte er seinen sündhaften Begierden nachgegeben. Damit ihm ein ähnlicher Fehler nicht noch einmal passierte, betete er:
"Schaffe in mir auch ein reines Herz, o Gott, und leg einen neuen, einen festen Geist in mich" (Psalm 51:10).
David bat Gott also darum, künftig die innere Kraft dazu zu haben, sie Sünde zu meiden. Er wünschte sich eine feste und kompromisslose innere Haltung.
Wenn Du es also schaffen möchtest, nicht immer wieder die gleichen Fehler zu begehen, dann könntest Du ähnlich wie David Gott um die richtige Einstellung zur Sünde und um die Kraft, sie zu bezwingen, bitten.
LG Philipp
Nein, ist es nicht. Dazu kannst du 1. Johannes 3:4-10 lesen. Dann erfährst du, warum Sünde treiben nicht vergeben wird.
Es gibt auch Sünden, die vergeben werden. Und welche das sind, findest du hier: 1. Johannes5:16,17.
Wer wirklich an Jesus glaubt, wird nicht sündigen wollen. An Jesus glauben, bedeutet ihn lieben und ihm vertrauen. Also wird man von sich aus nichts tun wollen, dass Jesus direkt entgegen steht. Wer Jesus folgt, soll von seinen Sünden umkehren und sie vermeiden, es macht nur nichts, wenn ihm das nicht immer gelingt.
Ja, sehe ich auch so. Morgens den Nachbarn schikanieren, Lügen verbreiten und abends im Gebet ist durch Vergebung alles wieder gut - nur nicht für den Geschädigten. Der kann schauen wo er bleibt.
Wer so denkt, hat nichts verstanden. Werd Gottes Liebe, noch was Jesus für uns getan hat.
Christen sind also Menschen, die sündigen dürfen, da Jesus die Sünden getilgt hat.
Nein.
Ist das nicht absurd?
Wenn es so wäre, dann wäre es tatsächlich absurd.
Der Opfertod von Jesus bringt es mit sich, dass jede und jeder die Chance auf Errettung hat. Kostenlos ist das aber nicht. Es braucht die Bekehrung:
1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die Sünden haben.
2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.
3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.
4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.
Die Lebensumkehr wird mit der öffentlichen Taufe bestätigt.
Er (Jesus) sagte: »Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Allen Völkern wird in seinem Auftrag verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. Lukas 24,46-47
Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.« Lukas 3,3
…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10
Gott hat seinen Knecht Jesus zu euch geschickt und bietet euch damit das Heil an. Er wird euch segnen, wenn ihr umkehrt und euer Leben ändert. Apostel 3,26
20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16
Einfach weiter sündigen wie bisher, das gibt es auch durch den Tod von Jesus am Kreuz nicht.
Ist der Glaube an Jesus der Freifahrtschein zum Sündigen?
Wer das meint und dazu meint, dass der Glaube dahingehend ein Freifahrtschein ist, hat von der Lehre Jesu nichts begriffen und sollte besser noch mal die Evangelien durchlesen und deren Inhalt so akzeptieren, wie dieser, frei von jeder Interpretation, klar geschrieben steht.
Denn wer glaubt wirklich an Jesus? Jemand der nur glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist, oder jemand der tatsächlich auch glaubt, was Jesus der Klarheit der Evangelien nach gelehrt hat?
Jesus betont die Notwendigkeit, Buße zu tun und sich zu bekehren um der Hölle zu entfliehen und stattdessen das ewige Leben im Himmel zu erlangen.
Jesus spricht in der Bibel mehrfach über die Hölle und warnt vor den Konsequenzen eines Lebens ohne Gott.
Er beschreibt die Hölle als einen Ort des Feuers, der Finsternis und des Leidens, an der die Sünder büßen müssen.
Nein (Joh.8,11; Mt.19,17).
Das ist eine Irrlehre. Jesus sagt: "Wie glücklich sind die, die ein reines Herz haben, / denn sie werden Gott sehen!" Matthäus 5,8
Ein reines Herz bedeutet, ein sündloses Herz. Deshalb, weil Christen immer sehr gerne sündigen, kommen sie nie in den Himmel.
Und ein jeder Christ sündigt.
☝Jesus hat uns Menschen niemals einen Freifahrtschein zum Sündigen ausgestellt.
Aber Sündigern die ihre Sünden bereuen und um Verzeihung bitten, haben sich somit von der Abkehr böser Taten und mit gleichzeitiger Motivation mit der Liebe und Bekenntnis zu Gott bewiesen, daß sie es würdig sind ins Paradies mit aufgenommen zu werden.
Siehe Saulus zum Paulus.
Ja, ich sehe das genau so. Wenn ich als Nichtgläubiger jemandem Unrecht tue, dann muss ich mit dem schlechten Gewissen weiterleben.
Ein Christ kann einfach sagen: macht ja nix, Gott hat's eh schon vergeben.
Das Konzept der Vergebung finde ich im Christentum sowieso komisch. Wie kann ein Gott etwas vergeben, was ein Mensch einem anderen angetan hat? Wirklich vergeben kann doch nur das Opfer selbst. Ich stelle mich ja auch nicht hin und sage: ich vergebe Peter, dass er Klaus gehauen hat. Obwohl ich selber nichtmal betroffen bin.
Du hast dieses Konzept nicht verstanden. Denn wer absichtlich Sünde treibt, hat keine Vergebung. Das gilt auch für Nichtgläubige. Doch dass dein Gewissen schlägt, ist ein gutes Zeichen.
Natürlich hat man im Christentum Vergebung, wenn man absichtlich Sünde betreibt. Können nur Sünden begangen werden, die man "versehentlich" betrieben hat? Wenn du das glaubst ok, aber das ist dann eine exotische Einzelmeinung. Normalerweise sagen Christen immer, dass jede Sünde vergeben werden kann außer Blasphemie gegen den heiligen Geist.
Was sagst du denn zu meinen Punkt mit dem Gewissen, aslo dass das Christentum eine Methode ist, mit der Christen ihr schlechtes Gewissen ausschalten?
Wahre Christen schalten ihr Gewissen NICHT ab. Und zudem, wer Sünde TREIBT, kann keine Vergebung mehr erwarten. Denn solche meinen, Jesus würde nochmal für sie auf die Erde kommen und für ihre Erlösung sterben, was aber nicht der Fall ist.
Ein Christ kann einfach sagen: macht ja nix, Gott hat's eh schon vergeben.
Die Vergebung von Gott ist eine Sache. Die Sache mit dem Unrecht an einem Mitmenschen eine andere.
Wenn ich als gläubiger Christ, so etwas gemacht habe, dann sollte ich es korrigieren. Direkt bei diesem Menschen.
Da gläubige Christen nach dem wichtigsten Gebot von Jesus leben sollten - Liebe deinen Nächsten wie dich selbst - dürfte es in der Regel gar nicht zu so einem Unrecht kommen.
Wow, du bist ja echt bibelfest! :-)