Sollten wir Fleisch im Markt verringern?

15 Antworten

Die Menge des Fleisches sollte zugunsten artgerechter Haltung reduziert werden. Dafür zahle ich auch gern einen höheren Preis.

Wir kaufen unser Fleisch vorzugsweise im Bioladen unseres Dorfes direkt vom Bauernhof bzw. Wildfleisch direkt vom Jäger - der unser Nachbar ist.


DayBreaker231  04.10.2024, 22:59

Wobei man auch hier einkalkulieren muss, wer höhere Beträge ohne Probleme zahlen kann und wer nicht. Denn geringverdiener oder Mindestlohnverdiener haben schon bei den billigen Varianten durchaus mal probleme was ihre Kosten angeht und Obst, Gemüse, Getreide und co. hat auch schon seine Preise, geschweige denn Mietkosten, Wasser und Strom. Gut wenn man es zahlen würde und kann, aber wie ist es mit denen die es theoretisch würden aber schlicht weg nicht können?

apt2nowhere  05.10.2024, 10:52
@DayBreaker231

das ist richtig, man kann die Bürger nicht endlos hoch belasten, sonst stellt sich für jeden irgendwann die Frage, warum er überhaupt arbeitet -

die Umstellung darf deshalb nicht von heute auf morgen durchgezogen werden und es muss eben ein Teil der Steuereinnahmen für die Umstellung hergenommen werden - besser als wenn das Geld für Blödsinn hinausgeballert wird, wie es so häufig der Fall ist

okieh56  05.10.2024, 17:14
@DayBreaker231

Dann würde die Nachfrage nach Fleisch automatisch zurück gehen. Das fände ich nicht schlimm.

Es darf nur nicht so teuer werden, dass Fleisch zum Luxusartikel wird, denn es ist schließlich ein Grundnahrungsmittel.

apt2nowhere  06.10.2024, 10:56
@okieh56

richtig - es ist ein Grundnahrungsmittel - es mit dem gleichen MWST-Satz zu versehen wie einen Porsche, einen Privat-Jet, die Luxus-Sauna in der Villa, das betrachte ich deshalb als Frevel

okieh56  06.10.2024, 11:28
@apt2nowhere

Ich hätte nichts gegen eine einheitliche Mehrwertsteuer.

Der größte Unfug ist, dass man in der Gastronomie unterschiedliche MWS-Sätze hat.

apt2nowhere  06.10.2024, 11:44
@okieh56

hat man doch nicht mehr - der einheitliche MWST-Satz in der Gastronomie ist wieder 19%, anders ist es nur für Übernachtungskosten oder meinst du diese?

Letztlich ist es Sache der Parteien, wie sie sich selber eintaxieren, als bürgerfreundlich, also mit verschiedenen Steuersätzen, wenig auf Grundnahrungsmittel, mehr auf andere Güter und Leistungen oder einheitlich also auf Lebensmittel genauso viel wie auf den Whiskey, den teuren Diamantring oder den Porsche : irgendwann merken das die Bürger und die Zahl der Wähler nimmt ab - bestes Beispiel: die Grünen im Osten - warum das so ist? für den Normalbürger ist der Anteil vom Einkommen, den man für Lebensmittel und allgemeine Lebensführung ausgeben muss, eben prozentual betrachtet viel höher als der Anteil aus dem Einkommen eines Millionärs, was irgendwann dazu führt, dass der Normalbürger überhaupt kein Auto mehr kaufen kann, der Millionär aber weiterhin mit seinem Porsche über die Autobahn brettert. Nun ist es aber mal so, dass die Mehrheit der Wähler Normalbürger sind, wie es sich für eine Demokratie eben gehört - was denkst du also, wohin man mit welchen Maßnahmen kommt ?

okieh56  06.10.2024, 11:53
@apt2nowhere

Ich meine die Außer-Haus-Verkäufe in der Gastronomie, die nur mit 7% statt 19% versteuert werden. Dasselbe gilt für Kioske, die keine Sitzgelegenheit anbieten.

okieh56  06.10.2024, 12:06
@okieh56

In der ehemaligen DDR wurden Grundnahrungsmittel stark subventioniert und die Priese blieben stabil (z.B. 20 Brötchen = 1 Mark, ein Mischbrot 93 Pfennig). Darüber könnte man heute auch mal nachdenken.

Statt dessen sind die Preise für Lebensmittel innerhalb der letzten 3 Jahre um 30% gestiegen. Die Löhne stiegen im gleichen Zeitraum jedoch nur um 16%, die Renten um 15%.

apt2nowhere  06.10.2024, 12:25
@okieh56

leider war die DDR pleite - so gesehen war auch dies kein Erfolgsmodell, Preisbindung ist also sicherlich nicht die richtige Lösung - eine künstliche Verteuerung von Lebensmitteln durch stärkere Besteuerung natürlich auch nicht

und ja: die Preise für Lebensmittel sind eben schon viel stärker gestiegen als die Einkommen, egal ob Löhne/Gehälter oder Rente, da muss man also nicht noch was draufsatteln, um die Lebensmittel noch teurer zu machen

okieh56  06.10.2024, 12:30
@apt2nowhere

Die DDR ist nicht an den Subventionen für Lebensmittel gescheitert. Das kann man kompensieren, indem man „Luxusgüter“ teurer macht.

Über die MWS kann man das nur bedingt steuern. Man müsste sie für Lebensmittel ganz abschaffen und trotzdem wären sie noch zu teuer.

apt2nowhere  06.10.2024, 13:04
@okieh56

nicht an den Subventionen für Lebensmitteln alleine, ganz klar - da waren noch genug andere Faktoren im Spiel

ganz allgemein ist eine Preisbindung nicht ideal, du siehst das jetzt in DE im Wohnungsbau: durch die Mietpreisbremse wurde eine Art Preisbindung geschaffen - gleichzeitig fällt das aber zusammen mit Erhöhung der Baukosten wegen neuer und zusätzlicher Auflagen und im Nu werden keine Wohnungen mehr gebaut - beim Beispiel Brotpreisbindung würde es zu Masseninsolvenzen der Bäcker führen - (die kleinen Bäcker gibt es sowieso schon so gut wie nicht mehr) - Folge: es gäbe kein Brot mehr

die Mehrwertsteuer ist ganz einfach betrachtet, eine der zahlreichen Einnahmequellen des Staates, wie z.B. auch die Einkommensteuer - sowohl Einkommen als auch Ausgaben der Bürger werden somit besteuert und jedes "mehr" an Steuern führt zu weniger Ausgaben, weniger Umsatz und damit zu weniger Arbeitsplätzen und gewaltigen Unmut in der Bevölkerung

der Staat muss also lernen, mit den durch die Steuern erzielten Einnahmen auszukommen, bei diesem Kindergarten von momentaner Regierung (wenige ausgenommen) habe ich da allerdings keine allzu großen Hoffnungen

okieh56  06.10.2024, 15:28
@apt2nowhere

Ich sprach nicht von Preisbindung, sondern von Subventionen. Das heißt, die Bäcker würden einen Preisausgleich erhalten, so dass sie trotzdem einen guten Gewinn machen.

Es bringt nichts, den Preis einfach nur zu deckeln. Das widerspricht dem Prinzip der Marktwirtschaft. Das ist etwas, was nur In einer Volkswirtschaft oder bei staatlichen Unternehmen funktionieren kann.

apt2nowhere  06.10.2024, 16:35
@okieh56

richtig - Preisbindung funktioniert in der freien Marktwirtschaft nicht - siehe Mietpreisbremse beim Wohnungsbau - was ich bereits erwähnte

aber zuerst eine höhere MWST und dann Subventionen, das passt genauso wenig, schon gar nicht im Rahmen eines erzwungenen "Umerziehungsprogramms vom Mischkostesser zum Vegetarier" , wobei Fleisch mit demselben MWST-Satz belegt wird wie eben der Porsche, der teure Brilliant-Ring - glaubst du, dass dies so einfach hingenommen wird ? ich nicht

okieh56  06.10.2024, 17:26
@apt2nowhere

Wenn es sich dabei ausschließlich um Fleisch aus artgerechter Haltung handelt, bezahle ich gern etwas mehr. Das Fleisch, das wir direkt vom Bauernhof in unserem Dorf kaufen, schmeckt einfach besser als das aus dem Supermarkt. Zum Glück ist unser Nachbar Jäger, so dass wir auch viel gutes Wildfleisch zum annehmbaren Preis bekommen :-)

Zugunsten der Qualität haben wir unseren Fleischkonsum schon ziemlich eingeschränkt.

apt2nowhere  06.10.2024, 17:52
@okieh56

gar keine Frage - dieses Fleisch ist besser - wir kaufen auch direkt beim Tierhalter ein bzw. einem Metzger, der eigene Tiere hat - sowohl Fleisch, Wurst und auch Geflügel und ja: das kostet mehr, das sind wir aber bereit zu zahlen, da es den Tieren gut geht

im Supermarkt kaufen wir schon lange kein Fleisch/Geflügel mehr und auch keine Wurst

Mehrwertsteuer wird jedoch auf Fleisch aus beiden Bezugsquellen -und ohne Berücksichtigung der Art der Haltung- prozentual gleich hoch erhoben, d.h. man zahlt für Supermarktfleisch aus der Massentierhaltung den gleichen Steuersatz wie für das Fleisch aus besserer Tierhaltung - wird der MWST-Satz erhöht, wird die MWST wieder für beide Haltungen zum gleichen Satz fällig - somit wären die Tierhalter, die aufs Tierwohl schauen, die Gekniffenen, weil deren Kunden auf Dauer nicht noch mehr zahlen könnten - es würden viele kleine Betriebe, die eben keine Massentierhaltung betreiben, benachteiligt = nachlassender Umsatz - und sag mir bloß nicht, etwas von den Mehreinnahmen des Staates würde in die Kleinbetriebe investiert: das ist ganz einfach ein Märchen, das ich nicht glaube - diese Regierung hat kein Geld und somit auch hierfür nicht

große Sprüche - nichts dahinter - siehe Klimageld, das ist alles, was dabei herauskommt

apt2nowhere  06.10.2024, 23:30
@okieh56

das Schlimme ist: wie man es macht, ist es verkehrt

ich bin seit langer Zeit überzeugt, dass man den großen Multis, also den Supermarktketten nicht das gesamte Terrain überlassen darf - deshalb kaufe ich -wo immer möglich- bei kleinen Erzeugern, direkt in der Nähe - man kann etwas tun für die bessere Tierhaltung, für die Vermeidung von langen Transporten

aber all das ist so manchem Politiker nicht genug - das ärgert mich sehr

Ich finde es wäre besser wenn wir mehr (und günstigeres!!) Biofleisch auf dem Markt hätten und die fiese Massentierhaltung reduzieren.

Das beißt sich halt leider, um ehrlich zu sein...

Es seidenn, es gäbe nur noch solches zu kaufen.

Aber ja, ich bin für weniger Fleisch auf dem Markt.

Aber die Menge an Fleisch selbst sollte so bleiben, dass jeder was davon hat.

Die Menscheit isst viel zu viel Fleisch, wird Zeit, langsam mal den Konsum anzupassen wenn wir noch weiter auf unserem Planeten leben wollen.🤷

Tierwohl kostet, daher ist Bio-Fleisch teurer als das aus Qualhaltung.

Bio und Massentierhaltung sind nicht kompatibel. Wenn alle jetzigen Erzeuger komplett auf Bio umstellen würden, würde insgesamt weniger Fleisch produziert als heute.


okieh56  04.10.2024, 23:00

Das ist richtig. Aber ich würde es trotzdem gut finden.

Air essen ohnehin viel zu viel Fleisch. Für Fleisch aus artgerechter Haltung zahle ich gern mehr.

Bei Massentierhaltung hält man sehr viele Tiere auf sehr wenig Platz und automatisiert sehr viele Arbeitsvorgänge. Das sorgt dafür, dass Fleisch billig produziert werden kann.

Weil Platz Geld kostet. Weil besseres Futter Geld kostet. Weil Haltungsformen, die den Tieren mehr Platz, Abwechslung und somit mehr Wohlbefinden bieten, schwerer zu automatisieren sind - und somit mehr Geld kosten. Wodurch Fleisch mehr kostet, wenn Tiere so gehalten werden.

"Wasch mich, aber mach mich nicht nass!" geht halt nicht.

Wie soll das funktionieren? Weniger Fleisch, und das teurer. Das würde helfen.