Sollten wir die Migrationsausgaben senken und eine Vermögensabgabe einführen, um Gering- und Normalverdiener zu unterstützen?

7 Antworten

Das Geld liegt nicht in Geldspeichern sondern ist zu großen Teilen in Investitionsgütern gebunden.

Wenn man "Reiche" enteignet, müssten viele dieser Menschen Teile ihres Unternehmens auflösen oder mit Hypotheken belasten, weil dort in der Regel der Großteil des Kapitals steckt.

Wenn diese Unternehmen in Deutschland ansässig sind, werden im internationalen Wettbewerb geschwächt.

Am Ende bedeutet das weniger Umsatz, weniger Gewinn, weniger Steuereinnahmen und höhere Arbeitslosigkeit. Auch haben wir dann höhere Staatsausgaben, weil man ein Heer an Beamten braucht, um die Firmenwerte belastbar zu bestimmen. Einfach den bilanzierten Buchwert heranziehen reicht hier nicht.

Wenn das aus Investitionen entnommene Geld für Konsum umverteilt wird, bedeutet das zusätzliche Inflation, denn weniger Wirtschaftswachstum und mehr zirkulierendes Geld bedeutet nichts weiter als Preisanstiege.

Kurzfristige Gerechtigkeit ist nicht alles, um Wohlstand in einer Volkswirtschaft aufrecht zu erhalten oder gut zu verteilen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Theoretische und praktische Erfahrungen in diesem Feld.

cornwall00736 
Beitragsersteller
 07.03.2025, 09:17

Ich verstehe deinen Punkt, bis auf die Inflation. Inflation entsteht, wenn das Geld so nicht vorhanden wäre, sonder gedruckt werden würde, und dann an die Leute "verschenkt" wird. Wenn jetzt aber vorhandenes Geld einfach "umverteilt" wird, ist es ja da, es hat dann eben nur eine andere Person, Es soll ja auch nicht viel sein, aber wenn jeder Normalverdiener im Monat 150-200 Euro mehr bekommen würde, würde das schon helfen.

FXG36  07.03.2025, 09:20
@cornwall00736

Genau dann entsteht auch Inflation. Das ist schlichte Quantitätstheorie.

Wenn ich Investitionen zurücknehme und das Wachstum hemme, die Geldmenge zwar konstant lasse aber mehr Geld in Umlauf bringe, gibt es Inflation.

Nein, das ist alles Quatsch.

Ich bin alles andere als ein Großverdiener. Aber gerade deshalb weiß ich, dass ich nicht so viel Steuern zahle wie andere und dass mit in den letzten Jahren mit der Energiepauschale, dem 9-Euro-Ticket, dem Deutschlandticket, dem Inflationsausgleich und Gesetzen wie dem Betriebsrentenstärkungsgesetz gut unter die Arme gegriffen wurde.

Ich sehe keine Veranlassung, dass man mich nun gegen Migranten oder gegen Wohlhabende ausspielen müsste.

Aber ja, es wäre gut, wenn der Staat etwas machen würde, damit die Bürger an wirtschaftlichen Erfolgen beteiligt sind. Die sogenannte "Aktienrente" war zum Beispiel ein guter Ansatz.

Du hast teilweise Recht.

Ja, die arbeitende Mittel- und Unterschicht trifft es in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit Abstand am härtesten was finanzielle Belange angeht.

Eine Vermögensabgabe bzw -steuer wäre auch definitiv sinnvoll und würde Deutschland etliche Milliarden Steuereinnahmen generieren.

Kosten für Migration zu senken wäre allerdings kontraproduktiv. Wir brauchen massenweise Migration um die aktuell in Rente gehende Generation am Arbeitsmarkt ersetzen zu können. Wenn wir hier an der Migration sparen, uns somit unseren Arbeitsmarkt aufgrund unbesetzter Arbeitsplätze zerschießen, wird in der Folge die restliche arbeitende Bevölkerung noch stärker belastet.


cornwall00736 
Beitragsersteller
 07.03.2025, 09:25

Ich finde ja auch, dass wir auf Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen sind und Know-How aus anderen Ländern uns auch frische Ideen liefern kann. Aber es sind doch bekanntlich die letzten 10 Jahre kaum qualifizierte Einwanderer gekommen. Viele sind eben in Sozialsysteme eingewandert und haben uns mehr Geld gekostet, als Nutzen. Wir brauchen in der Hinsicht natürlich Zuwanderung, aber eben auch dann bitte nur dafür. Das hat aber eben nicht funktioniert. Ansonsten bin ich bei dir.

Gillette95  07.03.2025, 12:27
@cornwall00736

Abgesehen davon das ich anzweifle das in den letzten 10 Jahren wirklich nur kaum qualifizierte Arbeiter zu uns gekommen sein sollen, bin ich der Meinung das wir uns den Aufwand machen müssen diese Arbeiter eben auf deutsche Standarts einzustellen.

Da würde ich dir nämlich wieder recht geben, mit Sicherheit sind viele dieser Arbeiter bei der Ankunft noch nicht an deutsche Standarts gewöhnt, aber sie sind gebildet. Haben schonmal irgendwo gearbeitet, haben häufig bereits in ihrem Land irgend eine Ausbildung hinter sich, oder teils sogar höhere Abschlüsse vorzuweisen, die in Deutschland nur oft nicht anerkannt werden. Da bin ich aber eben der Meinung das es egal sein sollte ob der Abschluss aus Syrien nun anerkannt ist oder nicht, wenn dein Chef sagt du bist qualifiziert genug und kannst das, dann sollte derjenige hier auch arbeiten dürfen.

Hoegaard  07.03.2025, 09:19

Wenn wir hier an der Migration sparen, uns somit unseren Arbeitsmarkt aufgrund unbesetzter Arbeitsplätze zerschießen

Wie viele der in den letzten Jahren hinzugekommenen Syrer, Tschetschenen, Somalier und Ukrainer üben denn eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit in Vollzeit aus?

Außerdem verweise ich auf die Grafik in https://www.gutefrage.net/frage/wieso-ist-migration-aus-dem-nahen-osten-so-unproduktiv

Gillette95  07.03.2025, 12:20
@Hoegaard

Wie viele der in den letzten Jahren hinzugekommenen Syrer, Tschetschenen, Somalier und Ukrainer

... sind denn überhaupt bereits nicht mehr von Arbeitsverboten betroffen?

Die Grafik weißt auf irgendwas aus dem nahen Osten hin, ich hab aber nie geschrieben das ich nur Migration aus einem bestimmten Teil der Welt meine.

Sollten wir die Migrationsausgaben senken

ja, in jedem Fall, denn dann könnten die Steuern sinken, die auch Geringverdiener belasten

und eine Vermögensabgabe einführen, um Gering- und Normalverdiener zu unterstützen?

nein, denn Subventionen sind immer kontraproduktiv. Es ist besser, die Preissteigerung zu dämpfen, indem die Inflationsrate gesenkt wird, und das heißt, weniger Geld ausgeben und weniger Schulden machen.

Nein.

Was meinst du mit "Migrationsausgaben senken"? Verstehe ich nicht.

Vermögensabgaben sind Schwachsinn. Sie würden kein Geld bringen.

Gering- und Normalverdiener sollten sich einen besser bezahlten Job suchen. Wenn das keiner mehr macht, steigt auch das Gehalt von Gering- und Normalverdienern. Wenn der Staat Gering- und Normalverdiener mehr als bisher schon subventioniert, gibt es bald nur noch Gering- und Normalverdiener.


cornwall00736 
Beitragsersteller
 07.03.2025, 09:27

Damit meine ich wie schon gesagt, zu verhindern dass so viele in Sozialsysteme einwandern. Wir müssen endlich uns darauf beschränken, auch wirklich qualifizierte Zugewanderte zu setzen.

Rat2010  07.03.2025, 09:39
@cornwall00736

Wenn wir die Qualifikation Zugewanderter anerkennen würden, gäbe es vermutlich ausschließlich qualifizierte Zuwanderer.

Aber man kann sie ja an der Grenze fragen, ob sie arbeiten oder ins Sozialsystem einwandern wollen.