Meine Tochter hat ihren 5 jährigen Hund noch nie geschlagen. Wir sind als Kinder damals von den Eltern fast täglich geschlagen worden. Wie findet ihr das?
Dass Hunde heutzutage viel besser und liebvoller behandelt werden als die Kinder von damals vor 40 bis 50 Jahren?
24 Antworten
Das Problem liegt bei den damaligen Eltern und nicht bei der Tatsache, dass Hunde heute "besser" behandelt werden. Das klingt beinah so, als würdest du wollen, dass der Hund geschlagen wird, damit deine Erziehung in Relation besser wirkt.
Egal ob Kind oder Tier, beides sollte nicht geschlagen werden.
Du hast vollkommen recht. Es geht nicht darum, ob Hunde heute besser behandelt werden, sondern darum, dass niemand – weder Kinder noch Tiere – Gewalt erfahren sollte. Schön zu sehen, dass sich gesellschaftlich etwas zum Positiven verändert.
Das zeigt wirklich, wie sehr sich Werte und Erziehungsmethoden weiterentwickelt haben zum Glück! Gewalt hat in der Erziehung, weder bei Kindern noch bei Tieren, einen Platz. Es ist schön zu sehen, dass neue Generationen liebevoller und bewusster mit Verantwortung umgehen. Ein großes Lob an deine Tochter für ihren respektvollen Umgang.
Es sollte normal sein, Tieren keine Gewalt anzutun.
Natürlich nicht. Aber was hat der Hund und das Kind mit den Kindern von vor 40/50 Jahren zu tun?
Naja, das zeigt, dass die Welt sich in die richtige Richtung entwickelt hat. In diesem Punkt.
Das Problem ist, dass die Gesellschaft es damals geduldet hat, Kinder zu schlagen.
In Deutschland haben wir seit 2000 das Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung (BGBl. I S. 1479) aus dem auch § 1631 Abs. 2 BGB hervorgeht, in dem es heißt:
Das Kind hat ein Recht auf […] Erziehung unter Ausschluss von Gewalt, körperlichen Bestrafungen […]
Aber auch schon in den 70er, 60er und noch früher war es in Deutschland strafrechtlich verboten, Kinder zu schlagen. Siehe dazu § 223b StGB in der Fassung vom 01.06.1933 - 01.09.1969 und vom 01.09.1969 - 24./28.11.1973.
Nur wurde damals aufgrund der gesellschaftlichen Duldung kaum Strafanzeige erstattet und daher wurde es kaum strafrechtlich verfolgt - ganz nach dem Motto "wo kein Kläger, da kein Richter".
Aber Kindern schon?