Katastrophaler Lehrermangel: immer mehr Lehrer kündigen!
Sie sind überfordert, erschöpft und zu wenige. Lehrer und Lehrerinnen tauschen sich auf TikTok über ihren Job an Schulen aus und welche Konsequenzen sie ziehen.
Der Lehrkräftemangel an Deutschlands Schulen könnte sich weiter verschärfen, befürchtet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Grund dafür ist die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab dem übernächsten Schuljahr. Die GEW rechnet bis 2030 mit über 110.000 Lehrkräften, die fehlen.
Schon jetzt belastet der Lehrkräftemangel die Schulen und die Lehrkräfte, die dort unterrichten. Sie müssen größere Klassen betreuen, häufiger für erkrankte Kolleginnen und Kollegen einspringen und Quer- und Seiteneinsteigende begleiten, warnt der Deutsche Lehrerverband.
Mehr als ein Drittel aller Lehrkräfte in Deutschland fühlt sich mehrmals in der Woche erschöpft. Vor allem jüngere Lehrkräfte und Lehrkräfte an Grundschulen sind laut dem Schulbarometer 2024 der Robert Bosch Stiftung betroffen. Mit einer von ihnen hat BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA gesprochen. Sie ist noch nicht lange Grundschullehrerin und berichtet von Erschöpfung: „Ich bin schon jetzt an einem Punkt, wo ich mir denke: Wie lange kann ich das eigentlich noch?“
Viele Lehrkräfte nutzen TikTok, um auf die schwierigen Bedingungen aufmerksam zu machen. Zum Beispiel, dass viele von ihnen während den Sommerferien arbeitslos sind. Eine ehemalige Lehrerin mit dem Usernamen nataschalitera berichtet auf der Plattform von ihrer Entscheidung nach sechs Jahren im Schulsystem zu kündigen. Sie stand damals „kurz vor einem Burnout“. Sie schildert in ihrem Video: „Ich liebte die Kinder, dachte aber immer, dass ich mir den Job anders vorgestellt habe.“
„Bricht mir das Herz“: Lehrerinnen und Lehrer erzählen von ihrer Kündigung auf TikTok„In meinem Klassenzimmer zu sitzen und zu wissen, dass ich mich nach einem neuen Job umschaue, ist surreal“, schreibt eine Lehrerin. Sie habe sich im Bildungssystem noch nie so unglücklich gefühlt.
Unter ihrem Video kommentieren weitere Lehrerinnen und Lehrer: „Ich bin erst in meinem dritten Jahr und habe schon angefangen zu recherchieren und meinen Ausstieg zu planen“, schreibt eine Person. Und eine andere: „Ich könnte ehrlich gesagt weinen, wenn ich das lese. Das TikTok bricht mir das Herz“. Andere sprechen der Lehrerin Mut zu: „Ich war nur ein Jahr lang Lehrerin, bevor ich gekündigt habe. Die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.“
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- Was sollte verbessert werden?
8 Antworten
Heutzutage zu unterrichten ist kein Leckerbissen! 30 Schüler pro Klasse oft ohne Disziplin und lustlos.
Viele Lehrkräfte nutzen TikTok, um auf die schwierigen Bedingungen aufmerksam zu machen.
Wie tief muss ein gebildeter Mensch gesunken sein, wenn er TikTok nutzt 👎
Ich war über 30 Jahre in dem Beruf und muss sagen, dass man einfach mit Arbeit und Stress zugepackt wird und leicht an den Rand des Machbaren gerät, auch wenn man so ein Arbeitstier ist, wie ich es immer war. Es wäre Zeit, endlich mal für Entlastung zu sorgen - statt dessen bekam man in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr aufgebürdet, auch Dinge, die mit Unterricht null zu tun haben: Sammeln für die Kriegsgräber, Sammeln für das Müttergenesungswerk, Elternbriefrücklaufzettel einsammeln, Impfpässe überprüfen, Kosten und Fahrtmöglichkeiten für Klassenfahrten und Wandertage eruieren --- ich breche die Liste mal ab, sonst geht es seitenlang weiter. Und dann die ständigen Umbrüche: Unterrichten mit Smartboards, deren Bedienung tagelange Fortbildung erfordert, Umgang mit speziellen Problemen wie Autismus etc (ebenfalls lange Fortbildungen) uns so weiter. Bezahlt wird man für den Unterricht, ist aber nebenbei eine unbezahlte Verwaltungskraft.
Kein Wunder, dass die Zahl der jungen Leute, die den Lehrerberuf ergreifen möchten, so zurückgeht!
Da stimmt vieles.
Von politischer Seite brauchen wir (unter Anderem)
- Mehr Geld für Ausstattung und Personal in so ziemlich allen Bereichen.
- Bessere Lehrerausbildung, inklusive mehr Planung bei der Studienplatzvergabe. Es kann doch nicht sein, dass ständig MINT Lehrer fehlen, gleichzeitig aber Scharen von neuen Deutsch/Gesellschaftswissenschaftslehrer nach Stellen suchen, die nicht da sind.
- Leistungshomogenisierung von Lerngruppen. Das Problem ist nicht, dass die Kinder heute bunter aussehen als vor 20 Jahren. Das Problem ist, dass heute Kinder mit völlig unterschiedlichen Begabungen in gemeinsamen Lerngruppen gemeinsam unterrichtet werden sollen. Die Idee, dass es sowohl für Hochbegabte als auch für "speziell begabte Kinder" eine Gelegenheit ist, gemeinsam lernen zu dürfen, ist einfach falsch. Unser Schulsystem braucht das Gymnasium und es braucht die Hauptschule.
- Mehr Rechtssicherheit und weniger Dokumentationspflicht für Lehrkräfte. Lehrkräfte sollten sich primär auf das Kerngeschäft konzentrieren dürfen, nämlich den Kindern etwas beizubringen. Zur Zeit saugen Verwaltungsaufgaben, Qualitätsanalysen und "sich nicht angreifbar machen" viel zu viel Arbeitskraft von den wichtigen Aufgaben ab.
Unabhängig davon können auch Eltern sich fragen, wie sie die Lehrer bei der Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder unterstützen können.
- Sich mal selbst um die Medienkompetenz der Kinder kümmern.
- Selbst dafür sorgen, dass die Kinder ausgeschlafen und mit gesundem Frühstück (nach Möglichkeit im Bauch) in die Schule kommen.
- Den Kindern vermitteln, dass es besser ist, mal ein Buch zu lesen statt nur aus TikTok dahin zu vegetieren.
- Den Kindern beibringen, sich im Leben anzustrengen und mit Verantwortung und Frustration umzugehen, z.B. über Sportvereine.
Zwangsversetzungen an Problemschulen, Klassen mit über 90% respektlosen Migranten, Angriffe auf Lehrer durch Schüler und Eltern, islamistische Umtriebe, mangelnde Erziehung der Schüler insgesamt. Ist alles bekannt, aber wird wie üblich aus woken Gründen totgeschwiegen.
"Es mag die eine oder andere Brennpunktschule geben"
Davon gibt es mittlerweile unzählige in den größeren Städten.
Beispiel NUR Duisburg:
"In 26 Duisburger Schulen sind deutsche Kinder die Ausnahme"
Es mag die eine oder andere Brennpunktschule geben, an der das so ist, aber Deutschland ist nicht Berlin-Neuköln. Mir sind bei der Arbeit ein paar Migrantenkinder lieber als verzogene Anwaltskinder, deren Eltern mit Klage drohen, sobald die Sprößlinge mal keine "standesgerechte" Note bekommen.
Abgesehen davon wird am Bildungssystem an so ziemlich allen Ecken und Enden gespart.