Ist es verständlich, dass sich Urlaubsgebiete gezwungen sehen, dem Verhalten der Urlauber Grenzen zu setzen?
Ist es der Erziehung der Urlauber geschuldet? Ist es der Zeitgeist, andere Menschen als nicht gleichwertig anzusehen? Ist es Egoismus, indem nichts und keiner wertgeschätzt und auch alles zugemüllt wird? Oder was ist?
8 Antworten
Wenn die Kreuzfahrtschiffe höher sind als die Baudenkmäler und fast kein Einheimischer die Sehenswürdigkeiten des Ortes im Ruhe besehen kann, gibt es an dem Ort einfach zu viele Touristen, auch wenn sich alle gesittet verhalten.
ja. ist verständlich.
siehe die zugemüllten lofoten und das leergebadete portugal, wo die landwirtschaft wegen wassermangel vor dem aus steht.
es fängt nicht erst bei exzessiven partys an.
Andere Länder, andere Sitten, jede Nation hat im Urlaub ihre Eigenheiten.
Ich wohne in einem Tourismusgebiet in Norddeutschland, in dem jedes Jahr zahlreiche deutsche Touristen ihren Urlaub verbringen.
Die Deutschen haben nicht selten die Einstellung, dass im Urlaub, auch im eigenen Land, buchstäblich alles Inklusive ist, schließlich hat man ja dafür bezahlt. So werden viele Regeln außer Kraft gesetzt, die Zuhause selbstverständlich sind. Man missachtet bspw Verkehrsregeln, fährt u.a. mit Fahrrädern in Bereichen, in denen das Fahren verboten ist, trotz eindeutiger Kennzeichnung, parkt auch dort seinen PKW, wo Parkverbot herrscht, notfalls auch auf fremden Grundstücken.
In den Discountern muss man sich z.T. Aussagen wie: "würden sie mich vor lassen, wir sind hier im Urlaub?" anhören, in den Geschäften und Kaufhäusern lässt man die Vorschulsprösslinge mit ihrem Eis in der Hand Kunden und Waren beschmieren. Auf den Gehwegen in den Innenstädten werden "Dreier - oder Viererketten" gebildet, wer diesen nicht Platz macht, wird angerempelt. Spricht man die Personen auf diese Verhaltensweisen an, muss man sich Sätze anhören, wie: "Sie sind aber unfreundlich." o.ä.
Beim Buffet wird sich der Teller mit allem Erdenklichen bis zum Überquellen vollgepackt, auf dem Weg zum Tisch verliert der Träger des Tellers Teile seiner gebunkerten Nahrung aber egal, irgendwer wird's schon wegräumen.
Ist er dann am Tisch angekommen und macht sich über das Essen her, merkt er dass er Vieles nicht mag und der zum bersten gefüllte Teller wandert über die Bedienung letztendlich in die Mülltonne.
Es wird sich über die Preise vor Ort beschwert, wobei einige tatsächlich in dem Glauben sind, die Einheimischen würden für die gleiche Ware weniger zahlen.
In der privaten Feriengästevermietung wird teilweise das Inventar mit zurück in die Heimat genommen, als Vermieter muss man die benötigten Gegenstände in großer Stückzahl kaufen, um etwaige Engpässe in den Ferienwohnungen zu vermeiden.
So kann man diese Liste beliebig weiterführen, es gibt quasi nichts, was es nicht gibt.
Wer das nicht glaubt, der sollte sich mal in der Sommersaison für einige Wochen in den entsprechenden Gebieten einmieten und sich selbst ein Bild machen.
Leider muss man sagen, dass dies alles in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Wenn man sich in den entsprechenden Ländern, wie bspw, Spanien, Italien, Griechenland, Kroatien usw. über derartige Zustände aufregt, dann ist das definitiv nachvollziehbar, wenn man Deutsche mit ihrem Verhalten im Urlaub kennen gelernt hat.
Zur Ehrenrettung muss man allerdings sagen, es gibt auch Viele, die wissen wie man sich verhalten sollte.
Nicht wirklich verständlich - es kommen ja immer nur so viele Urlauber, wie Hotelbetten in der Region angeboten werden.
Man kann nicht gleichzeitig am Tourismus verdienen und die Touristen fernhalten.
IMO ist das Hauptproblem die große Anzahl an Touristen und nicht das Benehmen einer Minderheit.
Was ist mit den Mengen an Tagestouristen, z.B. in Venedig, auf Ischia, auf Mallorca (Hotelschiffe), die alles überschwemmen und sich nur für wenige Stunden dort aufhalten? Die werden sich wohl eher angemessen verhalten.
Aber die Übernachtungsgäste, die die Nacht zum Tage machen und mit Gegröle, Müll, Kotze usw. den Einwohnern das Leben zur Hölle machen, weil sie nur zum lautstarken Feiern dorthin gefahren sind, die sind ein unerträgliches Problem. Außerdem vergraulen sie die Menschen, die zur Erholung an diese schönen Orte gefahren sind, und machen Urlaubsregionen kaputt.
Wenn an touristischen Hotspots alles aus dem Ruder läuft, dann ist Notwehr der Einheimischen das Geringste!!!
Ich bin ein großer Südost-Asien-Fan und ich weiß mich in meinem jeweilgen Urlaubsland entsprechend der Kultur zu benehmen.
So soll es auch sein. Und jetzt zieht Garmisch auch die Notbremse.
... und wenn du mich fragst, kommt die Notbremse viel zu spät!🥹
So etwas wie jetzt in Garmisch und am Eibsee und in den Klammen habe ich schon 1977 am Cirque du Gavarnie in den Pyrenäen erlebt. Massen an Menschen aus aller Welt fielen in das Tal ein (und ich mittendrin). Es war einfach erschreckend. Das Gute damals: Die Leute waren friedlich und still und staunten nur über die Naturschönheit dort.
Wehret den Anfängen! - Vielerorts ist es aber schon "5 vor 12"!