Ist Arbeitslosigkeit sowas wie lange Urlaub?

12 Antworten

Wenn du drauf stehst, dir im Urlaub nichts leisten zu können, nicht einfach so weil du dazu Lust hast mal 2 Tage weg sein zu dürfen (mir wurde Urlaub immerwieder abgelehnt, grundlos), für jeden Pups Rechenschaft ablegen zu müssen, gern im Jobcenter gedemütigt wirst und alle 3 Monate deine kompletten Konten offenzulegen vor 2-3 Angestellten die das abwertend kommentieren dann wirst du es lieben.
Dazu kommen "total sinnige" Maßnahmen dich dich mit schöner Regelmäßigkeit aus den Satistiken holen, hast ja was zu tun, die müssen dir auch nichts bringen oder irgendwie nützlich sein, das ist egal.
Achja, es kann auch schonmal vorkommen, das du besuch bekommst, unangekündigt natürlich, um zu schauen ob du auch brav zuhause sitzt. Bist du einige male nicht da wenn dieser Besuch kommt gibts gerne mal Sanktionen weil wo sonst solltest du sein als auf Schwarzarbeit oder unerlaubt am Faulenzen?
Du musst auch zu jedem Termin einen 2. Ausdruck aller erfolgten Bewerbungen vorzeigen, alle Antwortschreiben und so weiter. Waren es nicht genug oder nicht schön genug gibts Sanktionen.
Dann werden dir manchmal Jobs vorgeschlagen, die MUSST du dann versuchen anzunehmen. Auch wenns was ist von dem du keinerlei Plan hast oder es dir zutiefst widerstrebt. Mir wurde seinerzeit ein Job als Kellnerin im Puff vorgeschlagen, ich habs abgelehnt weil sorry, mit 19 als Mädel in einem Puff arbeiten? Dafür gabs dann 3 Monate Sperre und mein "netter" Sachbearbeiter hat danach wiederholt behauptet das ich nicht zu Terminen kam was wieder 30 - 50% Abzug brachte. Kam ich mit Zeugen ließ er mich nicht rein.

Von daher: NEIN, das ist kein Urlaub, das ist super unangenehm, erniedrigend, man hat echt wenig Geld und ist als fauler, asozialer Schmarotzer, Säufer und Kettenraucher stigmatisiert von der Gesellschaft.

Ich habe es eher als Bestrafung erlebt arbeitslos zu sein.

Geld zum Ausgeben oder etwas unternehmen hast du auch nicht wirklich.

Dann kommen jeden Tag irgendwelche Briefe vom Jobcenter und du musst wieder Unterlagen einreichen und dann kriegst du das Geld nicht weil irgendwelche Unterlagen wieder fehlen oder verschwunden sind und dann musst Du dich hier wieder bewerben und da wieder hinrennen.

Ich fand meine Zeit beim Jobcenter sehr unangenehm.

Nein, definitiv nicht. Man wird dann ständig von schlechtem Gewissen geplagt, von Zukunftsängsten, Ungewissheit und eventuell Armut. Das ist ja kein Urlaub. Im Urlaub kann man geniessen und abschalten- was hier nicht der Fall ist.

Ich denke, dass viele Arbeitslose oft einfach cool bleiben vor anderen, dabei machen die Sorgen sie innerlich fertig.

Keineswegs. Im Urlaub erholt man sich in der Ferne vom Alltag. Der Arbeitslose hingegen ertrinkt im Alltäglichem weil er nicht einmal mehr das Büro zur Abwechslung hat und sich Freizeitaktivitâten meist nicht leisten kann. Arbeitslosigkeit ist wenn sie länger andauernd extrem stressig es sei denn du hast in der Zeit eine grössere Erbschaft oder Lottogewinn o. ä.

Für die einen ja, für die anderen nein. Kommt immer auf den Einzelfall an, viele sind allerdings froh wenn sie wieder was zu tun haben.