Ist der Islam überhaupt zu Demokratie fähig?
Ich war in Jugendjahren bei Hardcore-Christen, die hatten und haben ein sehr schräges Verhältnis zur Demokratie, die dann doch lieber eine Hierokratie hätten, eine Herrschaft der Priester. Genau ein solches Herrschaftssystem wird von Muslimen angestrebt, die Gesetzgebung der Scharia. Viele Muslime kommen zum Teil aus fürchterlichen Diktaturen, die einen staatlichen Islam präsentieren. Wenn ich meine muslimischen Arbeitskollegen frage, so ist nicht die Staatsform oder die Scharia schuld, sondern die, die das Land und den dortigen Islam repräsentieren, im Grunde bräuchte es nur einen gütigen Diktator und alles ist gut. Dass eine Diktatur Korruption, Vetternwirtschaft und ein repressives System unterstützt, fördert und stützt, das sehen sie nicht.
Ist der Islam (so wenig wie das radikale Christentum) überhaupt in der Lage demokratisch zu funktionieren?
10 Antworten
Nein - Demokratie gibt es in westlichen Ländern TROTZ des Christentums; beim Christentum ist es lediglich so, dass es durch die Aufklärung ans kurze Halsband gelegt wurde und nichts mehr zu melden hat. Der Islam hingegen hat bisher keine Aufklärung durchlebt und ist im Mittelalter verblieben - von daher passt deren Zeitrechnung mit aktuell 1447 sehr gut…
So ist es! Die Entwicklung des Islam liegt ja auch 500 Jahre zurück, zumal Mohammed erst von 570-632 lebte und die Neuzeit im Jahre 0 beginnt!
Nein, Demokratie ist praktisch unvereinbar mit einer so doktrinären und intoleranten Religion. Nur gemäßigte Mohamedaner sind überhaupt in der Lage das Wesen einer Demokratie in einer toleranten und sich wandelnden Gesellschaft zu verstehen. Fundamentalistische Gläubige können das nicht und lehnen daher demokratische Regeln auch immer ab.
aber nicht der politische Islam und der neue Fundamentalismus, der in vielen Moscheen heute gepredigt wird. Klar habe ich im vorherigen Jahrtausend türkische Gastarbeiter erlebt, die sich hervorragend integriert haben und sehr gut und glücklich mit unserer Demokratie leben konnten. Aber das war die Assimilation einzelner Menschen an unser System. Der Islam an sich ist intolerant und die Regeln des Islams oder Scharia sind nicht diskutabel. Damit ist diese Religion aber auch unfähig zu einem demokratischen Diskurs, weil eine Doktrin einfach nicht hinterfragt werden darf. Das zeigt sich ja schon an der Tatsache, wie unfähig diese Religion ist, sich an neue Zeiten anzupassen. Frauen werden hinter Schleiern versteckt und habe (praktisch) keine Rechte nach Außen.
Demokratie ist nicht mit Ideologien vereinbar. Jede Ideologie strebt nach der Macht. Da spielt es keine Rolle ob man den Faschismus, den Kommunismus, das Christentum oder den Islam nimmt. Aus diesem Grund muss man die Extremisten auch so gut im Auge behalten. Denn alle haben sie das gleiche Ziel. Die Abschaffung der Demokratie und die Errichtung einer Diktatur. Jeder, der nicht spurt, wird auf Linie gebacht und wenn das nicht möglich ist, wird er an die Wand gestellt.
Das ist keine Ideologie. Sie bringt deshalb keine Ideologen hervor und kann somit keine Gefahr für die Demokratie sein.
Spannend ist:
Kommunisten sagen, Stalin, Pol Pot und Co. seien keine echten Kommunisten.
Atheisten sagen, Stalin und Konsorten seien keine echten Atheisten.
⚠️Das ist genau der Trick, den Ideologen immer bringen, wenn man sie auf ihre Gewalt und Machtpolitik anspricht:
„Das sind keine echten, das ist falsch verstanden.“
Aber es bleibt: Jede Ideologie, ob Faschismus, Kommunismus, Islam , alle streben nach Macht. .
Und alle, die anders denken, werden unterdrückt oder beseitigt.
Das Christentum ist keine Ideologie, sondern eine Person Jesus Christus. Er hat nie nach Macht gestrebt, sondern gedient und selbstlos geführt. Wer das nicht sieht, hat das Evangelium nicht verstanden. Jeder kanns doch hier nachlesen..
Atheismus hingegen ist keine Ideologie, sondern ein Weltbild. Das heißt nicht, dass Atheisten keine Ideologen sein können nur, dass der Atheismus an sich keine Macht anstrebt.
Wer Demokratie schützen will, muss Ideologien genau beobachten , egal ob religiös oder weltlich.
Aber dabei darf man aber die Unterschiede nicht verwischen.
Atheismus hingegen ist keine Ideologie, sondern ein Weltbild.
Das Nichtglauben einer Behauptung (der Existenz von "Gott/Göttern") ist ein "Weltbild"? Au Backe...
Das christentum ist keine Ideologie und strebt nicht nach Macht. Wenn du das so schreibst, dann hast du Christus - der seinen Jüngern die Füße gewaschen hat - nicht verstanden.
Es geht nicht um das Füße waschen. Das hast du anscheinend nicht verstanden. Es geht um den Machtmissbrauch der Extremisten. Denk mal an die Kreuzzüge und an die Scheiterhaufen. Damals war sie Unterdrückung von Andersdenkenden ganz normal. Damals wurde genau diese Ideologie benutzt. Das hat sich durch die gesamte Geschichte geszogen.
Es war nicht die Religion, die das Heilige Land überfallen und die Hexen verbrannt haben. Es waren Menschen, die machtgierig waren. Die Botschaft Jesu lautet aber vollkommen anders.
Das hast du gut erkann! Es sind imme die Extremisten einer Ideologie. Wie diese Ideologie lautet, ist vollkommen irrelevant.
Wer außer Menschen repräsentiert eine Religion?
Deshalb hat der Papst heute nur noch eine eingeschränkte Macht als Oberhaupt des Vatikanstaates und spricht nur noch im wesentlichen Empfehlungen und Apelle an die Politik aus. Warum sollte diese Säkularisierung nicht eines Tages auch im Islam möglich sein?
Was bedeutet eine Säkularisierung für den Islam?
Ich würde sagen, die besten Ansätze hierfür hatte damals Kemal Atatürk.
So wie du es definierst wäre die Demokratie auch eine Ideologie
Macht an sich spielt keine Rolle mehr in der katholischen Kirche?
Es gibt säkulare oder kemalistische Muslime, aber keinen laizistischen Islam. Bereits der Prophet vereinte Staat und Religion. Es sind nicht viele, die gegen die fdGO agitieren oder arbeiten. Aber die Frage lautet doch, wie viele Muslime sich doch für die Scharia als Rechts- und Gesellschaftssystem entscheiden würden?:
Bitte draufklicken. Quelle der Grafik.
Wir wissen, dass in Deutschland viele AMP-Türken leben. Andere Türken wiederum sind gebildeter, eingebürgert und nicht ganz so konservativ.

Laut deinem Schaubild würde sich die Mehrheit der Muslime für eine Scharia entscheiden.
Demokratie muss zwingend von Menschen gelebt werden. Wenn ein Volk das nicht tut - und in DE tut es leider bei weitem nicht jeder Bürger! - dann is auch nix mit Demokratie!
Ich lese zur Zeit erneut das Buch "nicht ohne meine Tochter" und ich denke, dass Menschen, denen das Falsche beigebracht werden, gar nicht zur Demokratie fähig sind! Wie soll man sich eine eigene Meinung bilden, wenn jeder Ansatz sofort unterdrückt wird! Wenn man sich selbst aufgibt.
Nein, um Demokratie zu leben, braucht es nicht eines netten Diktators! Es braucht gesunden Menschenverstand. Und Menschen, die bereit sind, anderen Menschen zuhelfen, die eigene - echte! - Meinung zu finden.
"Nicht ohne meine Tochter" ist ein tolles Buch. Ich habe es innerhalb einiger Tage verschlungen.
Die Geschichte im Iran ist kompliziert. Sie waren ja schon praktisch eine moderne tolerante Gesellschaft, bis die Amerikaner einen Staatsstreich durchgeführt haben. Ab da ging politisch alles bergab.
Merkst du nicht, wie du dich selbst widersprichst? Du schreibst von „gemäßigten Mohamedanern“, - ein Begriff aus dem letzt Jahrtausend- und damit erkennst du selbst dann, dass Islam und Demokratie miteinander vereinbar sein können.