Intuition der linken

7 Antworten

Bei dem Kreuz abhängen geht es um Trennung von Staat und Religion. In der staatlichen Bildung hat Religion nichts zu suchen, das sehe ich auch so.

Ich mag unsere deutsche Kultur, schätze aber auch sehr, dass wir so ein multikulturelles Land sind. Was ist falsch daran, Kulturen zu teilen? Ich finde das super. Es soll niemand verdrängt werden sondern jeder die Möglichkeit haben, sich hier auszuleben.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich viel mit Politik

Aaaaaaaaa271489  22.02.2025, 01:11

Kulturen haben unterschiedliche Werte und Moralvorstellungen, deswegen ist es nicht gut Kulturen zu vermischen und das sieht man ja auch in Europa zurzeit. Das Christentum ist Teil der westlichen Kultur, ein Kreuz im Klassenzimmer schadet denke ich keinem. Das ist meine Meinung, aber ich lasse mich gerne davon überzeugen das ich Schwachsinn schreibe

NewMemer69  22.02.2025, 01:12
@Aaaaaaaaa271489
Kulturen haben unterschiedliche Werte und Moralvorstellungen, deswegen ist es nicht gut Kulturen zu vermischen

Wenn die Kultur nicht gegen geltendes Recht verstößt, sollte sie hier frei ausgelebt werden können.

Fabian795 
Beitragsersteller
 22.02.2025, 01:20

Ich bin in Österreich in die Schule gegangen und ich kannte es überhaupt nicht anders. Gabs das in Deutschland früher auch würde mich mal interessieren?

NewMemer69  22.02.2025, 01:29
@Fabian795

Gabs was? Religion?

Ein Kreuz hing bei mir nie im Klassenzimmer. Wir hatten Religionsunterricht, von dem man sich aber freistellen lassen konnte. So zumindest in der Grundschule.

In der Weiterführenden war nix mehr von Religion zu finden.

Fabian795 
Beitragsersteller
 22.02.2025, 01:31
@NewMemer69

Achso... interesant. Nein, ich meinte Tatsächlich das Kreuz. Religion war bei uns glaub ich ein Pflichtfach. Werken und Handarbeit war bei uns frei wählbar.

NewMemer69  22.02.2025, 01:39
@Fabian795

Kenne ich anders. Finde es aber auch nicht schlecht so, wie es bei mir war.

Ich bin eher links und vertrete linke Ansichten, weil ich kulturellen Austausch liebe und mich selbst als Weltenbürger bezeichne.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin interkultureller Weltenbürger 🇬🇷🇮🇶🌍

Dir ist schon klar, dass es in ganz Österreich kein Kreuz geben würde, wenn immer alle Traditionen erhalten geblieben wären?
In einem bestimmten Zeitraum waren alle deine Traditionen die neuste Mode.

Ich langjähriges Mitglied der Partei "Die Linke".

Kruzifix-Debatte

Zum einen geht es darum, dass gerade die katholische Kirche neben löblichen Vorstellungen wie "Nächstenliebe" eben extrem konservative Werte vertritt.

Die politischen linken Bewegungen verstehen sich mehrheitlich als fortschrittliche, progressive, teils revolutionäre Idealisten, welche Gleichheit für Menschen wollen.

Wenn man nun als Atheist, Jude oderHomosexueller in ein Rathaus geht und dort ein Kruzifix hängt - kann man sich da auf die Neutralität staatlichen Handelns verlassen?

Oder muss ich hier fürchten, aufgrund konservativer Wertevorstellungen als Atheist, Muslim oder Homosexueller womöglich benachteiligt zu werden?

Die Lösung: Eine klare Trennung von Kirche und Staat - keine religiösen Symbole in öffentlichen Einrichtungen wie Rathäusern, Schulen usw.

Islam in Deutschland

Grundsätzlich haben wir in Deutschland verfassungsrechtlich zugesicherte Religionsfreiheit. Daher dürfen hier natürlich auch muslimische Gemeinden existieren.

Jetzt gibt es zwei Probleme.

Das Erste wird meist stärker beachtet: Der islamische Extremismus umfasst politische Ansprüche, wie etwa die Anwendung des islamischen Rechts (Sharia)

Hier wird dann auch häufig kritisiert, dass nach eigener Aussage "gemäßigte" Muslime sich nicht deutlich genug von Fanatikern abgrenzen

Das Zweite wird weniger gesehen: Wegen des Islamismus und der pauschal islamfeindlichen Propaganda der Rechten, werden Muslime angefeindet.

Es gibt also tatsächlich auch Diskriminierung von arabisch aussehenden Menschen, einfach weil sie pauschal für Muslime gehalten werden.

Was hat das aber mit der politischen Linken zu tun?

Das Dilemma der Linken

Traditionell besteht bei politisch linken Menschen die Tendenz, sich mit Minderheiten solidarisch zu zeigen und die Anteilnahme am Schicksal auszudrücken. Vielleicht sogar, gegen die Diskriminierung zu protestieren.

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, werden dabei sowohl Personen - Lenin, Che Guevara, Fidel Castro, Mao, Ho Chi Minh - als auch Gruppen wie die RAF, IRA, PLO oder Hamas, schnell zu "Freiheitskämpfern" verklärt und idealisiert

Viele Linke die sich selbst als "Anti-Imperialisten" bezeichnen, haben eine starke anti-amerikanische Tendenz und machen die USA praktisch für alle Krisen und Probleme verantwortlich.

Also führt dieser Drang zur Solidarisierung mit den angeblich "unterdrückten Minderheiten" und die Ablehnung von Kapitalismus und USA zu teilweise völlig unkritischer Parteinahme für solche Gruppierungen.

Da wird nicht weit genug nachgedacht. Genau wie der Islamhasser nur sieht: "Der sieht arabisch aus, ist bestimmt so ein gewalttätiger Messer-Musel!" sieht der Linke nur: "Dieser arme Mann wird aufgrund seiner Religion diskriminiert!"

Das Ergebnis

Die bizarre Situation, dass ein Islamist auf arabisch ruft "Nieder mit der Demokratie" und sein linker Unterstützer auf einem Schild neben ihm ganz deutlich fordert: "Mehr Demokratie = Mehr Schutz für Muslime!".

Es ist also nicht so, dass Linke den Islamismus mit Unterdrückung der Frau, der Bekämpfung Homosexueller, Ehrenmorden usw. gutheißen - sie sind nur leider oft zu schnell mit ihrer Solidarisierung, wenn auf der anderen Seite Konservative stehen. Denn diese müssen ja schließlich Unrecht haben.

Warum immer Weltoffenheit?

Weil wir in einer globalisierten Welt leben. Kein Staat, der keine diktatorischen Züge hat, kann sich von weltweiten Entwicklungen abkoppeln und sagen "Betrifft uns nicht!".

Wenn wir hier ausländische Fachkräfte halten wollen, dann müssen sich diese hier auch wohlfühlen - und das geht zum Teil nur durch Rücksichtnahme auf kulturelle Befindlichkeiten. Das darf aber natürlich nicht dazu führen, dass demokratische Werte fallen gelassen werden.

Fiktives Beispiel:

Wenn z.B. bekannt ist, dass ein Mann einer Frau nicht die Hand reicht - weil dies zu intim ist und er die Frau nach seinen Werten nicht "begrabschen" will und sich stattdessen vor ihr verneigt - dann wird das auch nicht als "Herabwürdigung der Frau" wahrgenommen. Aber um das überhaupt erst einmal zu ist interkulturelle Kompetenz erforderlich.

Ich denke sogar, wenn es uns gelingt deutlich zu machen "Du bist uns willkommen, so lange du unsere demokratischen Werte und Regeln akzeptierst", dann sinkt der Trend zur Ghettoisierung und Parallelgesellschaften.

Die Ablehnung durch die Mehrheitsgesellschaft verhindert eben echten Multikulturalismus und fördert Parallelgesellschaften, die dann tatsächlich weitere Probleme schaffen, wenn sie in Konkurrenz zu unserem Rechtstaat treten.

Ich halte deshalb die Förderung von interkultureller Kompetenz bei allen Beteiligten für extrem wichtig, wenn wir friedlich und demokratisch zusammenleben wollen.

Fazit

Ich hoffe, ich habe dir ein paar "linke Positionen" verständlich machen können - manche davon kann man gut heißen, andere dagegen teilt man vielleicht nicht.

Mir persönlich geht es auch praktisch so gut wie nie darum, "Linke" als fehlerlos und perfekt darzustellen - ich finde einige Dinge, wie diese teilweise völlig blinde Solidarisierung mit der Hamas auch wirklich widerwärtig - sondern ich möchte Missverständnisse aufklären.

Wenn man z.B. das mit der Solidarisierung mit diskriminierungsgefährdeten Gruppen nicht weiß, dann liest man halt irgendwo die Schlagzeile: "Linke demonstrieren mit Islamisten gegen den Staat" - und hält sie für völlig übergeschnappt.

Kennt man aber diesen Hintergrund kann man sagen "Tja, gut gemeint ist nicht gut gemacht - die hätten vielleicht mal die Hintergründe des islamischen Vereins recherchieren sollen, mit dem sie demonstrieren, statt überall Polizeiwillkür und Diskriminierung zu sehen".

Das ist - zu Recht - immer noch nicht sehr schmeichelhaft für die Linken, aber man hat ein differenzierteres Bild, als nur "die sind ja völlig übergeschnappt".

Es ist schlicht vollkommener deutscher Wahnsinn, Leute aus der ganzen Welt lebenslang durchverpflegen zu wollen und jedes Jahr 300 000 mehr. Und das, ohne dass diese Leute jemals in Sozialkassen (Rente, Krankenversicherung usw.) eingezahlt haben. Und das, wo doch jetzt bei uns die größte Wirtschaftskrise nach dem 2. Weltkrieg ist. Und die meisten der Zuströmer sind Islamisten, mit denen die ganze Welt Riesenprobleme hat.

Das muß und wird ganz fürchterlich schiefgehen. Es wird unseren ganzen Staat zerreißen, es wird dritte Welt in Deutschland bewirken, es wird ein Gewalt-Eldordo werden mit ständigen Bürgerkriegen, Bürgerwehren, Verelendung. Kein Deutscher wird mehr hier leben, der einen anderen Weg findet. Unsere Häuser werden geraubt und geplündert. Die Politiker, die das alles angerichtet haben, werden dann auch geflohen sein und sich weit im Ausland einen fröhlichen Lebensabend machen.