6 Antworten

Ich kann Kritik an der LGBTQ+-Community gut nachvollziehen. Das ist eine gesellschaftliche Bewegung, wie andere auch und es ist üblich, dass diese oft polarisieren. Ich persönlich nehme auch einen Wandel war: Der Aktivismus bewegt sich jüngst immer weiter in eine konfrontative, provokante Richtung und eignet sich eine "Wokeness"-Ideologie an, die viele Mitglieder unreflektiert vertreten.

Ich versuche die Community weder abzulehnen, noch mich ihr blind anzuhängen. Um ehrlich zu sein, habe ich mit der Community nicht viel zu tun.

Es gibt einzelne Dinge, die ich gut finde und Dinge, die ich nicht gut finde. In meiner ursprünglichen Heimatstadt (Kleinstadt) hat z.B. der erste CSD stattgefunden, kurz bevor ich weggezogen bin. Und dort kamen alle zusammen, egal welche politische Ausrichtung, sexuelle Orientierung oder was auch immer... Alle konnten dort einen schönen Tag miteinander verbringen, sich austauschen und Vielfalt ausleben.

Bei anderen Veranstaltungen habe ich hingegen zunehmend den Eindruck, dass Vielfalt weniger im Mittelpunkt steht. Stattdessen scheint es oft um die öffentliche Inszenierung von Kinks, das aggressive Verfolgen bestimmter politischer Agenden und das Ausgrenzen Andersdenkender zu gehen. Dadurch entsteht manchmal ein exklusiver Raum, der weniger von echter Offenheit, sondern eher von ideologischer Abschottung geprägt ist, was meiner Meinung nach genau der falsche Weg ist, um ein gesünderes und inklusiveres gesellschaftliches Miteinander anzustreben.

Aber wie bei jeder Bewegung gilt: Auch die LGBTQ+-Community ist kein homogener Mob und es gibt viele Mitglieder, die wirklich Gutes bewirken (wollen). Nur gibt es umgekehrt leider auch vieles in der Community, das mir persönlich missfällt. Einige Punkte im Aktivismus nach außen habe ich schon genannt, aber auch innerhalb der Community manifestieren sich fragwürdige Stereotypen und Strömungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rjinswand  28.04.2025, 14:32

Schön differenzierter Kommentar, so was liest man doch gerne.

Jnnsznxx  28.04.2025, 15:11
@Rjinswand
Schön differenzierter Kommentar, so was liest man doch gerne.

Das stimmt.

Allerdings gibt es leider für viel zu viele Anhänger der LGBTQ-Bubble nur genau eine einzige Sichtweise – und jede Stimme, die von dieser abweicht, wird als feindlich betrachtet oder als "internalisierte Homophobie" abgestempelt.

Viele nichtheterosexuelle oder transgeschlechtliche Menschen trauen sich daher mittlerweile schon nicht mehr offen ihre Sichtweise darzustellen.

Ich denke aber, dass der Wind sich dreht.

IanXY  28.04.2025, 15:45
@Jnnsznxx
Allerdings gibt es leider für viel zu viele Anhänger der LGBTQ-Bubble nur genau eine einzige Sichtweise – und jede Stimme, die von dieser abweicht, wird als feindlich betrachtet oder als "internalisierte Homophobie" abgestempelt.

Das beobachte ich leider ähnlich. Und genau das ist auch der ideologische Widerspruch: Wer für Vielfalt und eine offene Gesellschaft kämpft, der kann nicht andere Perspektiven pauschal unterdrücken oder Andersdenkende diffamieren, das ist Quatsch.

Genauso problematisch ist, dass die meisten Menschen heutzutage nicht mehr zwischen sexueller Orientierung und LGBTQ+/queer unterscheiden können: Viele, egal ob selbst Teil der Community oder nicht, nutzen das beides synonym.

Sagt dann jemand öffentlich "Ich bin nicht queer", wird diese Person mit genau der Intoleranz begegnet, die der Aktivismus ja eigentlich bekämpfen möchte. Und ich sage das allen politischen Differenzen mit Alice Weidel und Jens Spahn zum Trotz. 😅

Man muss sich einfach von klar politisch gefärbten Labels distanzieren dürfen, wenn man die Meinung der LGBTQ+-Community mehrheitlich nicht teilt. Die Zugehörigkeit zu einer aktivistischen Bewegung kann und sollte auf keinem Fall jemandem aufoktroyiert werden.

Ich denke aber, dass der Wind sich dreht.

Ich bin gespannt, ob du da Recht behältst. Meine eigene Meinung hat sich die letzten Jahre auf jeden Fall gedreht. Früher habe ich selbst LGBTQ+ viel weniger kritisch gesehen. Aber da war ich noch jünger und die Politisierung und Spaltung (subjektiv) noch nicht so erkennbar wie heute - auch wenn das sicherlich nicht nur auf LGBTQ+, sondern auch auf andere Bereiche der Gesellschaft zutrifft.

Rjinswand  28.04.2025, 15:59
@IanXY
Aber da war ich noch jünger und die Politisierung und Spaltung (subjektiv) noch nicht so erkennbar wie heute - auch wenn das sicherlich nicht nur auf LGBTQ+, sondern auch auf andere Bereiche der Gesellschaft zutrifft.

Ja, ziemlich genauso isses bei mir auch.

Wie war das :

Wer mit 20 kein Kommunist ist hat kein Herz, wer mit 30 immer noch einer ist keinen Verstand :)

annabg777 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 21:02

👏👏👏👏👏👏👏👏👏

Ich kann dem ganzen nur zustimmen. Gehöre selber zur LGBTQAI+ Community. Langsam blicke ich auch nicht mehr durch.

Das dieser Mensch nicht wirklich Queer ist, ist euch schon klar oder?


Jnnsznxx  28.04.2025, 10:07

Ja, das sollte durchaus jedem klar sein, der das Video gesehen hat, schließlich sagt er selbst, dass er nicht "q*eer" ist, sondern bisexuell.

annabg777 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 10:15
@Jnnsznxx

Laut eigener Aussage ist er Bisexuell. Gehört das B in LGBTQ nicht mehr dazu, oder darf sich ein Bi oder schwuler Mann nicht zum Thema Queer äußern?

Jnnsznxx  28.04.2025, 10:20
@annabg777

Keine Ahnung, was du da redest. Warum sollte er sich nicht zu dieser "Q*eer/LGBTQIA+"-Ideologie äußern dürfen?

annabg777 
Beitragsersteller
 28.04.2025, 10:23
@Jnnsznxx

Darf er, hat er, darum meine Frage, ob er mit seiner Aussage Recht hat?

Jnnsznxx  28.04.2025, 10:26
@annabg777

Wie ich bereits in meiner eigenen Antwort geschrieben habe, würde zumindest ich ihm völlig Recht geben.

Jou, dem kann ich beipflichten.

Ganz unrecht hat er nicht.