Annahme: sind die meisten Christen den erforderlichen Schritt der Umkehr nie gegangen oder erwarte ich zu viel und bin gar radikal christlich inzwischen?
Gedanken von mir diesbezüglich, ein literarischer Brief, der zum nachdenken anregen soll, für diejenigen, denen dieser Schritt noch fehlt:
Geliebte/r X,
Es brennt in meinem Herzen, was ich dir nun zu sagen habe. Es ist ein Ruf, der aus den Tiefen meines Glaubens schallt, laut und unaufhaltsam. Ein Ruf, der den trügerischen Frieden stört, den so viele Menschen in der Fassade des Glaubens finden – ein Glauben ohne wahre Umkehr!
Die meisten von uns, ja, viele in den Kirchen, haben den entscheidenden Schritt der Umkehr nie getan. Sie sind getäuscht von leeren Ritualen, von Äußerlichkeiten, die keine wahre Wandlung des Herzens bewirken. Sie gehen durch die Gänge der Kirchen, empfangen die Sakramente, aber ihr Herz ist nie von der sündigen Welt umgekehrt, nie wirklich auf den lebendigen Gott ausgerichtet.
Die Bibel sagt klar: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Markus 1,15). Es ist kein leichter Weg, es ist ein radikaler Schnitt mit der alten Welt, ein brennendes Verlangen, dem Herrn in allen Dingen zu gefallen. Doch wie viele sind die, die sich in einer falschen Sicherheit wiegen und nicht erkennen, dass der Herr sagt: „Wer zu mir kommt, wird den Weg des Lebens finden“ (Johannes 14,6).
Die Umkehr ist keine passive Beobachtung, sie ist ein aktiver Akt des Gehorsams, der Demut und der Hingabe. Sie ist nicht in Kirchenmitgliedschaften, in Ritualen oder in hohlen Worten zu finden, sondern in einer tiefen Begegnung mit dem lebendigen Gott, der in Christus Jesus uns die wahre Freiheit schenkt. „Und dieser ist das ewige Leben, dass sie dich, den einzigen wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17,3).
Warum, frage ich dich, begnügst du dich mit einem halbherzigen Glauben? Warum verlässt du dich auf das, was nicht retten kann, auf das, was nicht wirklich verändert? Es ist Zeit, aufzuwachen, den Stolz abzulegen und den wahren Schritt der Umkehr zu gehen. Du kannst nicht für immer auf der falschen Straße wandeln, du kannst nicht für immer in der Täuschung leben! Gott ruft dich! „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht“ (Hebräer 3,15).
Und nun, am Ende dieser Worte, muss ich dir sagen: Mein Herz ist voller Lob für den Herrn, der uns nicht in unserem Zustand der Sünde lässt. Der uns nicht verlässt, auch wenn wir ihm den Rücken zuwenden. Der uns ruft, auch wenn wir taub sind für seinen Ruf. Der uns liebt, auch wenn wir uns von ihm entfernen. Der Dreifaltige Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – ist der Einzige, der uns nie allein lässt, der uns in den Schlaf wiegt, wie ein geliebtes Kind. Und so sei es, immer und ewig.
Gelobt sei der Herr, der uns ruft, der uns erleuchtet, der uns verwandelt. Möge jeder von uns den wahren Schritt der Umkehr tun und an der Gnade festhalten, die uns im Blut Christi gegeben ist.
In Jesu Namen und in Gedenken an seinen qualvollen Tod am Kreuze,
Ela Nazareth
Religiöse Darstellung, wunderschön, man könnte meinen es ist göttlich inspiriert 😉
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anna_selbdritt_(Leonardo_da_Vinci)
7 Antworten
Liebe Ela,
da stellst du mal wieder eine knackige Frage! :-) Ich möchte aus meiner eigenen Erfahrung heraus eine Antwort versuchen.
Ich selbst habe mich als Teenagerin aus eigenem Entschluss taufen lassen. Auf dem Weg dorthin wurde ich von einem Mentor begleitet, der mich oft genug provoziert hat und das, was ich für "Glauben" hielt, immer wieder in Stücke legte und mich manchmal ziemlich an den Rand brachte. Die Entscheidung hat mich also einiges gekostet. Im nachhinein bin ich sehr froh darüber. Und ich wünsche jedem, sich so intensiv und existentiell mit dem Glauben zu befassen.
Wir haben in dieser Zeit verschiedene Kirchen und Gemeinden besucht, an Gottesdiensten teilgenommen, mit Leuten gesprochen. Dabei bin ich häufiger Evangelikalen begegnet, die von jedem Gläubigen eine Umkehr und eine persönliche Glaubensentscheidung erwarteten, so wie du es in deinem Brief schilderst. Existentieller Glaube, kein mitschwimmen in einem lauen Kulturchristentum wie ein Stück Treibholz, - so weit, so gut, ganz in meinem Sinne!
Was ich aber bei vielen von denen beobachtet habe, ist ein sehr schematisches Denken. Das begann schon mit einem phrasenhaften Reden von "sein Leben dem Herrn übergeben" und "Christus als seinen Herrn annehmen". Sie teilten die Menschen in Wiedergeborene und Nicht-Wiedergeborene auf. Einerseits übten sie einen ungeheuren Druck aus, in einem besonderen Akt im Gottesdienst nach vorne zum Altar zu kommen und nun endlich "sein Leben Gott zu übergeben". Aber wie es dann mit so einem Menschen weiter ging, schien ihnen egal zu sein, denn nun war er ja "wiedergeboren" und fertig für das Himmelreich. Alles paletti! Kein Gedanke daran, dass sich so ein frisch geborenes Glaubensbaby auch irgendwie entwickeln muss, dass ein Christenmensch keineswegs fertig ist, wenn er aus der Taufe steigt.
Und dann habe ich viele Alte kennengelernt, die von Kindheit an in den Glauben hineingewachsen sind und für die nie in Frage stand, katholische oder evangelische Christen zu sein und jeden Sonntag zur Kirche zu gehen. Und ich habe eine ungeheure Glaubenskraft und tiefes Gebet bei ihnen erspüren können, ein Glaube, der ausstrahlt. Die sind nie im evangelikalen Sinne "umgekehrt". Aber sie sind gewachsen.
Und dann bin ich auch schon alten Menschen begegnet, die den großen Teil ihres Lebens ziemlich garstig waren und es ihren Mitmenschen schwer gemacht haben. Ja, "kirchlich" waren die schon, aber ein Leben nach der Bergpredigt war ihnen irgendwie fremd. Und nach und nach haben sie sich verändert, sind friedlich, weitherzig und im guten Sinne fromm geworden. Ohne eine bewusste Glaubensentscheidung, ohne ein radikales Umkehrerlebnis. Die haben es selbst nicht gemerkt, dass sie zu ganz anderen Menschen geworden sind.
Deswegen bin ich achtsamer geworden. Ich halte viele Wege zum und im Glauben für möglich. Und ich traue dem Heiligen Geist zu, Menschen anders zu führen, als Herbert von der Zeltmission sich das so denkt. ;-)

Wow, vielen Dank für die Antwort, ich weiß nicht ob ich heute noch eine Antwort schaffe, aber ich freue mich schon darauf es zu lesen <3 😸
Und ich traue dem Heiligen Geist zu, Menschen anders zu führen, als Herbert von der Zeltmission sich das so denkt. ;-)
😄
Das hast du wunderbare in Worte gefasst, deshalb Fass ich mich kurz um nicht zum bloßen Echo deiner Worte zu werden, Phrasen dreschen und Symbolik mag für manche hilfreich sein, die wahre Umkehr findet im Herzen statt und bedarf keiner großen Worte oder Ankündigung, was einmal mehr bestätigt, dass die Wege des Herrn tatsächlich unergründlich zu Schein seinen, eine Bibelreferenz von der ich Jahrzehnte lang nicht wusste das ich auf sie anspiele. ^^
Nein, du bist nicht radikal. Die Umkehr (Bekehrung) ist Voraussetzung für ein lebendiges Leben mit Christus, geführt vom Heiligen Geist. So steht es in der Bibel.
Ja, es stimmt, die Mehrheit der Christen hat diesen Weg nie beschritten.
So ist es leider. Die Bibel und unseren Glauben kann man nur mit dem Heiligen Geist verstehen. Der fehlt ja, wenn man nicht bekehrt ist. Und so reden sie halt rein aus ihrem Verstand heraus.
Manche Christen haben das Glück direkt im Glauben gut erzogen zu sein, das eine Umkehr von der Sünde für sie nie nötig war, sich aber dennoch der sündigen Natur bewusst sind und natürlich auch das sie Jesus brauchen.
Das andere ist eine Sache von Gemeinden, wie sie die Umkehr vermitteln.
Aber eigentlich ist es immer eine private Sache zwischen Gott und den Menschen.
den erforderlichen Schritt der Umkehr
"verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?" Röm 2,4
Dann erklär ich mal das Evangelium.
Jesus Christus starb und schrie dabei - es ist vollbracht.
Satan ist besiegt, die Sünde ist besiegt, du bist tot sobald du das Kreuz angenommen hast und sollst dich daran erinnern, du bist ein Neues Wesen (durch seine Auferstehung bist auch du auferstanden)und im Unsichtbaren liegt alles Neue für dich vor. Es ist also keine Frage des "erbetens", denn es ist schon da. Es geht um Glauben. Sobald Du Glaubst, dass die Versprechen Gottes in der Bibel eingehalten wurden, werden diese Versprechen Stück für Stück,so wie du glaubst, sich in deinem Leben für immer zeigen.
Beispiel: Jesus sagt, dass wir leuchten werden wie die Sonne - habe ich schon erlebt - ist ganz praktisch gemeint. Dieses Licht tröstet Menschen die trauern. Bitte also darum, dass dein Herz und du leuchtest
Allgemein gilt: Du bist tot, du sollst dich erinnern, dass du gekreuzigt bist, du nimmst dich zurück, (verharrst), damit der Christus Tag für Tag stärker in dir wird und ER die Zeichen und Wunder tut.
Zeugnis:
Als ich neu im Glauben war, sprach ich in der Ersten Liebe zahllose Menschen auf Jesus an. Ich hatte keine Ahnung, was ich ihnen sagen sollte und konnte nur fröhlich grinsend sagen, dass Jesus der Beste ist - inhaltlich kam von mir nichts.
Irgend wann wurde ich frustiert, weil halt niemand auf diese Botschaft reagierte. Doch eine Arbeitskollegin von damals war mir wichtig und so lief ich in ihre Richtung und bat aus vollem Herzen, dass Gott dieses mal alles tut, damit diese Kollegin erreicht wird. Und ich sagte: Wenn es sein muss, dann schiebe mich zur Seite, wenn ich störe und rede DU mit ihr. Gott tat exakt dies. Ich war 45 Minuten in einem angenehm dunklen Raum irgendwo im Unsichtbaren und wusste nur Gott redet gerade mit ihr. Sie sprachen, das erzählte sie mir über Engel und am selben Abend hatte sie eine Vision wie ein mächtiger Engel zu ihr sprach, dass sie Jesus nachfolgen solle.
Es gibt dein Altes Ich nicht mehr. Es sind alles nur noch aktive Erinnerungen. Schaue auf Jesus! Bitte um Demut, Ehrfurcht, Weisheit vor jedem Bibellesen. Nur dann kann dir der Heilige Geist wirklich helfen.
https://www.youtube.com/shorts/HVVg-XuvjyY (1 Minute, deutsche Untertitel kann man einschalten)
Das macht mich sehr betroffen und traurig, aber alle meinen über diesen Glauben urteilen zu können, obwohl sie es gar nicht oder nur Bruchstücke davon verstehen 😿