Wie haben sich Menschen in der Wildnis ernährt?

12 Antworten

Du redest von (Alt-) Steinzeit, nehme ich an?

Da gab es zum ersten viiiiiiel weniger Menschen = alle könnten sich prima Plätzchen raussuchen zum Lagern ...

In Europa gab es da überall genug Wasser (Quellen, Bäche, Flüsse, Seen) - Verschmutzung war überhaupt kein Thema...

Blut wurde ggf. sicher auch genutzt - aber nicht als Wasserersatz, weil es viiiiel mehr Aufwand bedeutete da dran zu kommen als an Wasser...

Es wurde sehr viel an Pflanzen und Samen genutzt, dazu tierische Kost, die man einfach sammeln kann (Muscheln, Schnecken, Käferlarven...), dazu Fischfang und - in Bezug auf die Nahrungsmenge - etwas Jagd (außer in bestimmten Landschaften wie Arktis und Tundren, wo der Anteil von Fleisch und Fett in der Nahrung größer war...)

In anderen Erdteilen wurden auch andere Quellen für Wasser genutzt in Notzeiten, etwa spezielle Knollen von Wüstenpflanzen, die Wasser speichern - die San in der Kalahari nutzen heute noch solches wissen...

Damals in der Wildnis gab es ja wenig Wasser

Wer sagt das?

Die waren ja alle nicht an irgendwelchen Bachen (…)

Du meinst "Bächen". Bachen sind weibliche Wildschweine.
Warum waren sie das nicht?

(…) und das ist ja auch unreines Wasser, also wie haben sie Wasser bekommen?

Und warum sollte es für den damaligen Menschen ein Thema gewesen sein, dass das (nach Deinen heutigen Maßstäben) "unrein" ist?

Die haben das halt getrunken, Die waren noch viel abgehärteter als wir heute. Und sollten sie doch daran erkrankt sein, dann war das eben so. Die hatten auch nicht unsere Lebenserwartung.

myotis  22.02.2022, 15:59

Ohne das Thema Lebenserwartung wäre das heute die beste Antwort für mich gewesen ;o)

Selbst bei einer (durchschnittlichen!!) Lebenserwartung von 20 oder 30 Jahren sind die Menschen früher genauso alt geworden wie heute, WENN sie erstmal die ersten Jahre überlebten ...

Der Punkt war nämlich die (hohe) Kindersterblichkeit: nehmen wir an 2 von 3 Kinder starben mit max. 5 Jahren (Hunger, Krankheiten, Unfälle...) = wie alt muss das dritte werden um im Schnitt auf 25 zu kommen? x = 3x 25 - 2x 5 = 65!...

Müssen Unfälle und Krankheiten junger Erwachsener auch "ausgeglichen" werden steigt das Alter der Ältesten umso weiter an...

Nicht umsonst heißt es "Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn es hochkommt, so sind es achtzig Jahr" - das gab's auch schon vor Jahrtausenden...

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Waldmensch70  01.03.2022, 14:02
@myotis

Ja, da hast Du vollkommen recht.

Aber es ist ja nun auch nicht so, dass die Lebenserwartung deshalb pauschal hoch war, "wenn sie die ersten Jahre überstanden haben". Auch akute Krankheiten, Infektionen, Brüche haben mangels medizinischer Behandlung ihren Tribut gefordert und Rheuma, Arthritis und Co. waren auch Probleme (alleine schon aufgrund der schlechteren Wohnverhätnisse). In sofern ist es nur richtig, wenn ich auch generell von "niedrigerer Lebenserwartung" spreche.

Dass das immer "im Durchschnitt" ist, das ist klar.

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myotis  01.03.2022, 14:43
@Waldmensch70

alles richtig - "durchschnittliche Lebenswertung" weicht ja genau deshalb (v. a. wegen Kindersterblichkeit, aber natürlich auch durch all das "vom-Mammut-aufgespießt", vom-Baum-fallen, falschen-Pilz-gefressen, kein-Antibiotikum-gegen-Infektion-haben...) umso erheblicher ab vom Alter der Ältesten, je mehr Gefahren es im Alltag gibt... - wir wissen gar nicht wie gut es uns heute geht so in Deutschland... muss man aktuell nur die Nachrichten anmachen von Charkiw etc. ...

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ALso erstmal.. unreines Wasser gibt es eigentlich erst seit der Industriellen Revolution, weil wir das Wasser eben selber verschmutzen durch Autoabgase etc

Wenn überhaupt dann sollte man nicht aus kleinen Wasserpfützen oder stehendem Gewässer trinken, weil dort öfter Tiere rein pinkeln oder unbekannte Bakterien drin sind.. was man ganz leicht einfach abkochen kann. Anderweitig denke ich aber auch das unsere Vorfahren einen weitaus robusteren Magen hatten als wir und wenn sie nicht gerade Nomaden waren, sich eben an ihre Umgebung angepasst haben. Das geht bei so etwas sogar relativ schnell.. immer wenn ich nach Norwegen oder Dänemark gereist bin, habe ich in den ersten 3 Tagen auch Bauchschmerzen von dem Leitungswasser bekommen.

Dann ist es eben doch so gewesen das sich die meisten Menschen in der Nähe von Bächen und Flüssen niedergelassen haben. Oder eben in Küsten Regionen. Es ist kein Zufall das so viele Städte einen Fluss haben.

Waren sie Nomaden die viel umherreisten.. so hatten oder sogar haben sie festgelegte Strecken, die von Generation zu Generation weiter vererbt wurden, bei denen sie ihre Wasservorräte auffüllen können.

Das sich so mancher Kult evlt das Blut von Tieren getrunken hat, könnte stimmen.. jedoch wohl weniger als Wasserersatz. Es kann gegen Dehydrierung helfen.. ist aber keine Dauerlösung. Wenn dann war es eher eine Art Delikatesse.. soweit ich weiß ist der Mensch aber nicht darauf ausgelegt sich davon wirklich zu ernähren

Bäche sind sehr häufig. In Großstädten merkt man von vielen nichts, weil das alles kanalisiert und teilweise in Rohren verläuft. 500 Meter von mir ist ein Bach, gehe ich in die Richtung weiter, kommt nach ca 1 km schon wieder ein Bach. Und bedenke mal, wie diese Bächer früher verliefen: Sie änderten ständig die Richtung, waren viel länger und damit auch im Schnitt näher an den Menschen. Es wurde später alles begradigt.

Silo123  23.02.2022, 06:19

Wobei bei uns in det Gegend viel Bäche in den letzten Jahren versiegt sind)-:, das merkt man außerhalb der Großstadt auch eher.

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Wasser gab es auch früher bereits in Bächen und Teichen. Wo das Wasser knapp war, haben die Menschen wie die Tiere aus Pfützen getrunken.

Ob Beutetiere oder menschliche Feinde getötet wurden, um mit deren Blut den eigenen Durst zu löschen, ist nicht mehr als eine Mutmaßung.