Woher kommt es, dass einige Menschen daran glauben in Bezug auf Sexdienste?
Einige Männer glauben, dass die meisten Prostituierten ihre Arbeit vollkommen freiwillig und mit Freude ausführen würden, weil sie permanent notgeile (natürlich psychisch komplett gesunde) Nymphomaninnen seien, die den ständigen Sex mit fremden brauchten um sich glücklich und erfüllt zu fühlen...
Manche denken auch, dass die meisten Prostituierten stinkreich und sehr gut aussehend wären...
Liegt es daran, dass Männer nicht erkennen, dass das meiste der Versprechungen und Darbietungen nur Werbung und Schauspielerei ist, die mit der Realität nichts zu tun hat?
Wird in den Schulen zu wenig darüber aufgeklärt?
14 Antworten
Und nun kommst Du daher, und klärst die Männer auf ?
Super !! :-)
Ich habe mich mal mit einer Sexworkerin unterhalten und sie gefragt, ob für sie auch eine andere Tätigkeit infrage käme.
Sie sagte ganz klar nein. Begründete das damit, dass sie einiges mehr an Geld verlangt, als die billigen Damen. Hat ihren festen Kundenstamm aus der gehobenen Klasse, was ihr einiges an Geld einbringt.
Zu ihr kann nicht jeder kommen, wie das in einem Laufhaus der Fall ist.
In keinem ihr denkbaren Beruf könnte sie soviel Geld verdienen.
Ihr war aber auch klar, dass sie diese Arbeit nur bis zu einem gewissen Alter ausführen kann, dann hätte sie aber ein finanzielles Fundament, was ihr ermöglichen würde, etwas anderes zu machen.
Sie wurde nie dazu gezwungen das zu machen was sie macht. Hat allerdings nie einen Beruf erlernt, was ihre Verdienstmöglichkeiten in einem "normalen" Beruf einschränken würden.
Viele Frauen bieten sich aus finanziellen Gründen an, dies aus der Notwendigkeit heraus, über die Runden zu kommen. Nicht jede Frau mag diesen Job und würde sofort aufhören, wenn sich ihr andere Möglichkeiten böten. Einige haben Zuhälter bei denen sie den größten Teil ihrer Einnahmen abliefern müssen. Besonders betroffen sind die Frauen auf dem Strassenstrich.
Das sind in meinen Augen bedauernswerte Frauen.
Viele Prostituierte haben ihren Beruf nicht ganz freiwillig ausgesucht, z.B. weil sie Kinder hat und der Erzeuger keinen Unterhalt zahlt.
Frau kann aber auch in einem zunächst unbeliebten Beruf ihre Befriedigung finden, wenn das Einkommen gut ist und sie auch von den Kunden ein freundliches und dankbares "Feedback" erhält.
Hallo Pferdchen,
ich beziehe mich nur auf deine Frage ganz oben.
1) Zwei Prostituierte haben mir bestätigt, dass - auf niedrigem Niveau - immer mehr junge Männer glauben, dass die Frauen von dem Vorgang erregt werden. "Soll ich Viagra nehmen?" zitierte die eine einen Kunden, mit dem sie vorher telefoniert hatte, und amüsierte sich über diese Frage köstlich.
Unser grundguter Moderator "RFahren" hier macht sich da, glaube ich, auch ein paar Illusionen zu viel.
2) Stinkreich: Dieses Fehlurteil habe ich noch nicht gehört.
3) Attraktiv: Viele sind wirklich so oder richten sich so her, dass sie den gängigen Männeridealen entsprechen. Auf dem Hamburger Kiez stehen immer einige Frauen, die sogar ich hübsch finde. (Die es nicht ganz geschafft haben, ihre wirkliche Schönheit zu übertünchen und zu übermalen.)
4) Die Aufklärung in den Schulen ist eine Katastrophe. Es geht nur um lieblose Darstellung der Anatomie, Fortpflanzung, Verhütung und Sexualität als Gefahr für Jugendliche - auch auf Drängen der Eltern wird Sexualität immer mehr negativ konnotiert. Die wirkliche weibliche Erotik ist kein Thema.
Die Information der jungen Männer zur weiblichen Erotik haben somit die Pornos übernommen. Und da sind wir wieder bei Punkt 1).
Hallo RFahren,
ich hoffe, das "Grundgute" nimmst du mir nicht übel. Nimm's zu 100% positiv. Hast dich etwas rarer gemacht in letzter Zeit? Ich finde deine Antworten immer gut. Und bedaure, dass du enttäuschend wenig "Zustimmung" bekommst. Meine profane, etwas betrübte Erklärung: Das Volk mag nicht mehr so lange Texte lesen.
Dein Buch "Wir sehen uns im Puff" habe ich mit Interesse gelesen und konnte dem auch einiges entnehmen. Vor allem auch erst mal deine grundlegende Illusionslosigkeit. Wichtiger Einstieg. Über den ECHTEN lustvollen Genuss der Sexarbeiterinnen mit dir hätte ich allerdings gern etwas mehr gelesen. Du gehst eher auf den Genuss der Kunden ein. Der "authentische" Genuss der Frauen ist aber genau HIER ein Thema. Ich unterschreibe aber exakt deinen Satz, wie er dasteht: "... sogar, dass nicht jeder Orgasmus der Dienstleisterinnen gespielt ist." Genau so : Nicht mehr und nicht weniger.
Die Fragestellerin stellt sich in ihrer Frage natürlich die durchschnittliche Prostitution vor. Du bewegst dich jedoch in einem Luxussegment, das den meisten Männern wohl fern liegt. Wohl für sie auch einfach zu teuer ist. (Kenne aber die Preise nicht genau.) Im Normalpuff oder Appartement dürfte die echte Lust der Frauen gleich Null sein. Da wirst du wohl nicht widersprechen. (Über eine bestimmte Ausnahmekonstellation haben wir uns hier schon mal unterhalten, ist hier aber nicht Thema.)
Also Fazit: Unaufgeklärtheit, Unwissenheit vieler junger Männer.
3) Ich war ein einziges Mal in einem Saunaclub. Die Straßenstricherinnen auf Sankt Pauli (an denen ich manchmal mit anderem Ziel vorbeilaufe) finde ich attraktiver als die Frauen damals dort. Vielleicht war auch der Laden verkehrt. (Kronsaalsweg).
4) Deine Aufklärungsbücher sehen mit ihren Covern schön und vernünftig aus. Deine Kommentare hier kennen wir ja schon. Mach ich also auch mal bisschen Werbung für deine Bücher.
Schlussbemerkung: Von der Fragestellerin habe ich leider gar keine Resonanz bekommen. Hallo Pferdchen, du bist sicherlich befremdet, dass ich (vermeintlich) Puffgänger bin. Ich komme aber mit Sexarbeiterinnen auch in einem anderen Zusammenhang zusammen. Meine Besuche bei denen als Kunde haben einen etwas anderen Inhalt.
Schön, dass Dir mein Buch gefallen hat!
Da ich beim Sex mit Frauen keine Unterschiede mache zwischen Ehefrau, Swingerclub oder dem Paysex, bedarf MEINE Definition von GUTEM SEX auch kein eigenes Kapitel in "Wir sehen uns im Puff!". Wie für beide Seiten befriedigender Sex aussieht steht in "Seid nett aufeinander!", denn auch beim Paysex kommt eine Frau eher durch Lecken, als durch Penetration usw.
Mir haben allerdings auch schon unzählige Sexworkerinnen erzählt, dass ein Großteil der Männer am Vergnügen der Partnerin überhaupt nicht interessiert ist - ob dieses Verhalten sich auf den Paysex beschränkt, kann ich nicht beurteilen.
Was ist denn "durchschnittliche Prostitution"? Jeder hat hier andere Vorstellungen und selbst innerhalb der Branche gibt es da keine vernünftige Definition.
Eine Nummer auf dem Autostrich kann oft teurer sein, als in einem schönen Club! Wenn man in einem Animierlokal 1000€ springen lässt, dann kann man trotzdem über den Tisch gezogen werden usw. Mit wieviel Begeisterung und Leidenschaft eine Frau diesen Job ausübt, wieviel sie davon spielt und wieviel echt ist, kann man nicht verallgemeinern und auch am Preis NICHT ablesen. Man kauft stets eine Illusion, den der Job der Sexworkerin ist es, einen Mann für die Dauer der Session zum Mittelpunkt des Universums zu machen. Manche haben dafür Talent, andere weniger...
Wenn man zwischen der 30-Euro-für-20-Minuten-Session im Laufhaus und 200 Euro Stundensatz eines Escort-Girls die Mitte nimmt, dann landet man ungefähr bei den 50€/30min der Sauna- und FKK-Clubs. Ich sehe mich also nicht als "Kunde im Luxus-Segment". "Teuer" sind FKK-Clubs höchstens deswegen, weil es viele Männer bei oft 100+ hübschen Frauen, nicht bei EINER Nummer belassen und an einem Abend 3, 4, 5 oder mehr Girls vernaschen... .
Hinter den verschiedenen Geschäftsmodellen der Branche steckt aber auch eine unterschiedliche Philosophie und nicht jede Frau fühlt sich in jedem Geschäftsmodell gleich wohl. Im Laufhaus geht es um distanzierte Schnellabfertigung, ein ausführlicheres Kennenlernen ist nicht vorgesehen. Rein-rauf-runter-raus, der nächste bitte. Im Club lernt man sich erst einmal auch menschlich etwas näher kennen - was aber viele Frauen (und Männer) gar nicht wollen...
Da das Konzept der Sauna- und FKK-Clubs recht erfolgreich ist, tendiert allerdings in letzter Zeit jedes Animierlokal, Nachtclub oder Kontaktkneipe dazu als "Saunaclub" bzw. "FKK-Club" zu firmieren. Das "Fantasy/A7", in dem Du wohl warst, gehört jedenfalls nicht zu den Adressen, die mir für Hamburg einfallen. Da gehe ich eher in den Großclub Babylon oder nach Bergedorf ins Romeo.
Leider sind viele Fragesteller an einem echten Dialog gar nicht interessiert. Oft werden nur möglichst provokante Fragen herausgehauen oder Beifall für die eigenen Vorurteile gesucht. Darüber gräme ich mich schon lange nicht mehr...
Wir sehen uns im Puff!
R. Fahren
Hallo RFahren,
danke für diesen Beitrag.
Aber nun habe ich doch wieder was. Mich erstaunt, dass du keinen Unterschied zwischen Paysex und Ehefrau machst. Ich glaube auch, dass du mit so etwas nicht wenige Leute hier etwas beleidigst, die "glücklich verheiratet" sind oder sich zumindest so wähnen. Ja klar, es gibt die uralte, provokante Diskussion der Ehe als Prostitution. Möchte ich jetzt hier nicht. Lass mich bitte eine andere Kategorie aufmachen, die in deinem Leben offenbar keine Rolle spielt: Die Freundin, Geliebte, die "F+", all die Frauen, die einen jederzeit verlassen können und bei denen vor allem keine FINANZIELLEN Interessen im Spiel sind. Erotik verbunden mit einer Zuneigung. Frauen, die es deshalb nicht nötig haben, einem in der Erotik etwas vorzuspielen. Ich habe mich fast mein ganzes Leben lang nur in diesem Segment bewegt. Durfte so den Orgasmen meiner Partnerinnen immer Glauben schenken, bilde ich mir ein. Bei einer Sexarbeiterin sind aber finanzielle Interessen im Spiel. Und deshalb machen viele natürlich auch einen guten Job.
Lass mich bitte mal eine etwas verrückte Hypothese aufstellen: Wenn ich selbst eine Sexarbeiterin wäre und du wärst mir (sicher berechtigterweise) sympathisch, dann würde ich unter deinen Bemühungen einen Orgasmus vortäuschen, für dessen Echtheit du deinen Hausstand verwetten würdest. Glaub's mir, ich kriege das hin. Keine schlecht gespielte Restaurantszene in einem doofen amerikanischen Film. Sondern das gewisse Atmen, die Zuckungen, die gewissen kleinen Kontraktionen. Und wohl dosiert alles natürlich. Gerade die hochprofessionellen Frauen, zu denen du da gehst, haben es faustdick hinter den Ohren, glaub's mir. Nun wird's aber profan: Ich denke, wenn du die Hälfte von deinem Glauben abziehst, dann bleiben immer noch Frauen, die dort tatsächlich mit dir Orgasmus hatten.
Dies aber nur noch mal zur Erklärung meiner Behauptung, dass der "grundgute" RFahren sich manchmal Illusionen macht.
Aber noch mal: Es könnte sein, dass dir mit dem von mir oben beschriebenen Segment der Beziehungen, das du nicht hast, etwas Erhebliches entgeht. Ich habe meine Liebe dann aus rationalen Gründen geheiratet. Sie braucht mir erotisch nichts mehr zu beweisen.
Auch ich bin der Überzeugung: GUTER Sex, mit einem Menschen, den man liebt ist das Größte.
Mit meinem "behandle ich nicht anders" war gemeint, dass ich Paysex nicht als pure Dienstleistung konsumiere nach dem Motto "Ich habe ja dafür bezahlt, also kann ich mich zurücklehnen und genießen und brauche mich um meine Gespielin nicht zu bemühen...".
Mir macht eine Session eben DANN besonders viel Spaß, wenn alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen.
Beim Vögeln kann mir eine Frau so allerlei von ihren Orgasmen erzählen - das kann man kaum verifizieren. Mir einen Orgasmus täuschend echt vorzuspielen, während ich die Zunge am Kitzler, eine Hand auf dem Unterbauch und den einen oder anderen Finger in der Vagina habe, dürfte allerdings eine echte Herausforderung werden. ;-)
Reaktionen wie Squirting lassen sich dann auch nicht einfach simulieren (auch nicht mit Pippi - das schmeckt anders!).
Abgesehen davon glaube ich auch eher einer Frau, bei der ich kurz vom Höhepunkt die Stimulation zurückfahre, um sie (noch) NICHT kommen zu lassen, und diese dann Morddrohungen ausstößt ("Wenn Du nochmal aufhörst, bringe ich Dich um..."), als irgendwelchen Beteuerungen im Nachgang, wie "toll" sie gekommen sei...
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
Es gibt zwei nicht steuerbare Reaktionen: Squirten und Erröten des Kopfes und der oberen Brust. Bei dem "Wenn du noch mal aufhörst … " musst du schon skeptisch sein. Aber ich hab alles dazu gesagt, was ich sagen kann. Natürlich hast du in den Clubs echte Orgasmen erlebt, und wir waren uns ja seinerzeit auch schon darüber einig.
Tauch mal öfter wieder auf hier!
Soooo selten bin ich ja gar nicht hier:
https://www.gutefrage.net/nutzer/RFahren/antworten/neue
Wenn Du eine bis unter die Haarspitzen erregte Frau unter der Zunge hast, die seit einer Viertelstunde hofft, endlich kommen zu dürfen, bleibt wenig Raum für Skepsis... ;-)
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
Hallo RFahren, jetzt möchte ich vom Herrn RFahren noch was lernen:
Was hat es mit der linken Hnd auf sich, die du auf den UNTERBAUCH der Frau legst?
An der Spannung der Bauchdecke kann man eine Menge ablesen - meist wird diese unmittelbar vor dem Orgasmus durch die Anspannung sehr hart, was sich dann beim Höhepunkt blitzartig entspannt - bei heftigen Orgasmen wiederholt sich dieses Spiel oft in ein paar "Wellen".
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
Vielen Dank für diese Antwort. Ich dachte, es wäre eine weitere Stimulation. Dabei nur eine Überprüfung. Du Schlingel. (Um dieses alte, schöne Wort mal wieder aufzuwecken.)
Micha
Wie auch bei deiner anderen Frage stellt sich mir die Frage nach der Quelle.
Abgesehen davon, dass es sicher die ein oder andere gibt die es Spaß an der Sache macht glaube ich kaum, dass das auf die "meisten" zutrifft. Und wir sprechen hier selbstverstänlich ausschließlich von legalen Sexworkern die das aus freien Stücken tun und nicht von solchen die Zwangsprostituiert werden.
Warum genau soll darüber in Schulen aufgeklärt werden? Keiner der nicht mindestens ein halbes Gehirn hat denkt so.
Keiner der nicht mindestens ein halbes Gehirn hat denkt so
leider doch!
musste hier schon sehr viel Kakke zu dem Thema lesen!
fände es angenehm, wenn man nicht aufklären müsste und dass alles selbstverständlich wäre im Jahr 2019!
ja, nicht wahr...?!
XD
was bin ich toll!
ne, wäre mir lieber, dass es keine dummen Menschen mit dummen Gedanken mehr gäbe und dass kein Mensch einer menschenverachtenden Arbeit nachgehen müsste um über die Runden zu kommen...
Dein Argument hat nach wie vor leider keinerlei Substanz, da du nicht sagen kannst wie du drauf kommst, dass, von ein paar Einzelfällen die es mit Sichrerheit gibt, ein nicht geringer Teil der Männer so denken. Abgesehen davon, dass die Männer die eben nicht so denken, keine "Aufklärung" benötigen und die paar Männer die so denken mit ziemlicher Sicherheit entweder zu dumm oder zu unbelehrbar sind, als dass eine Aufklärung irgend einen Sinn erfüllen würde.
Eventuell solltest du mit deiner Aufklärung eher bei den Damen anfangen, die diesen Karrierepfad in Erwägung ziehen.
Und mir wäre es lieber, wenn überall Frieden und Wohlstand wäre. So unterschiedlich kann man die Welt sehen ...
"dass kein Mensch einer menschenverachtenden Arbeit nachgehen müsste um über die Runden zu kommen..."
Nichts für Ungut aber in genau so einem Staat leben wir. Dank unseres Sozialsystems muss niemand sich prostituieren um zu überleben.
ääääh...
schon mal was von Hartz4 und Kinderarmut gehört...?
und sagt dir der Begriff "Menschenhandel" etwas?
Mädchen aus osteuropäische Staaten, die hier zur Sexarbeit gezwungen werden, weil Deutschland ja ach so liberal in Bezug auf Prostitution geworden ist...?
ne?
Ähhh... schonmal was von lesen gehört?
Dann lies dir mal bitte meinen eingangspost durch in dem ich jegliche Art von Zwangsprostitution als außerhalb des Themas ausgeklammert habe. Zur Erinnerung:
"Und wir sprechen hier selbstverstänlich ausschließlich von legalen Sexworkern die das aus freien Stücken tun und nicht von solchen die Zwangsprostituiert werden."
Zwangsprostitution ist (zu recht) ein illegales und verachtenswertes Geschäft. Aber wenn du schon dabei bist: Glaubst du allen ernstes, dass mit dem abschaffen der legalen Prostitution die Zwangsprostitution aus magische Weise verschwindet?
"Schon mal was von Hartz und Kinderarmut gehört?"
Aber genau das bleibt den Sexarbeiterinnen doch übrig, wenn du Prostitution verbietest und sie keinen anderen Beruf ausüben können oder wollen.
Warum können sie sich jetzt also nicht freiwillig für Hartz entscheiden?
ja, das Sozialsystem in Deutschland muss natürlich verbessert werden - gut erkannt!
Du meinst, jeder, der nicht aeusserst grosszügig und völlig ohne Gegenleistung vom Staat versorgt wird, ist zur Prostitution gezwungen?
Schon mal überlegt, wer dann überhaupt noch arbeiten wollte?
neeeeee...
Sozialsystem verbessern heißt nicht, dass niemand mehr arbeiten soll!
es geht auch um bessere Bezahlung in bestehenden Jobs und bessere Unterstützung für Familien was z.B. Kinderbetreuung angeht
das ist sozial!
Dein Argument warum die Frauen zur Prostitution gezwungen sind war, dass sie auf Hartz 4 nicht überleben können (was gelinde gesagt blödsinn ist). Wenn sie "normal" Arbeiten gehen haben sie dieses Problem ja garnicht erst das hat also nichts mit besserer Bezahlung zu tun. Bleiben also diejenigen, die nicht arbeiten wollen oder aus irgendwelchen Gründen nicht arbeiten können. Was du vorschlägst kommt dem bedingungslosen Grundeinkommen gleich und nun überleg dir bitte wie dieses Schlaraffenland mit bedingungslosem Grundeinkommen finanziert werden soll.
Kleiner Tipp, es gibt zwei Möglichkeiten:
- alle arbeitenden zahlen noch mehr Steuern als ohnehin schon, oder
- garnicht
Du hast gerufen?
Nun ja - hier versuchen ständig Prostitutionsgegner und andere Moralapostel aufgrund von Klischees und Vorurteilen jemandem zu erklären, der häufiger Paysex NUTZT, wie es dort zugeht, statt selbst mal mit Sexworkerinnen zu sprechen. Blinde sprechen von der Farbe sozusagen...
Stimmen eigene Beobachtungen (die dann meist vom Straßenstrich oder aus schmuddeligen Laufhäusern stammen) nicht mit meinen Darstellungen überein, dann wird mir gerne "überbordende Fantasie", "Illusion" oder gar "Lüge" vorgeworfen.
Mein Angebot steht: Wer mir nicht glaubt, der kann mich gerne mal bei einem Besuch in einem schönen FKK-Club begleiten - egal, ob Männlein oder Weiblein und sich dort in Ruhe mit den Sexworkerinnen unterhalten und sich IHRE Sicht der Dinge schildern lassen.
Ich behaupte also nach wie vor, dass die allermeisten Sexworkerinnen ihrem Beruf freiwillig und selbstbestimmt nachgehen, dass Missbrauch, Zwang und Nötigung keineswegs Voraussetzung oder gar typisch für diese Tätigkeit sind und sogar, dass nicht jeder Orgasmus der Dienstleisterinnen gespielt ist.
Ansonsten ist noch anzumerken:
Zu 3.) In einem Sauna- oder FKK-Club sehen die Frauen nicht so aus, wie auf dem Straßenstrich. Dort herrscht eher die Bandbreite vom "netten Mädel von Nebenan" bis zum "Model".
Zu 4.) Hier gebe ich Dir recht. Lust und (weiblicher) Orgasmus spielen in der Schule leider keine Rolle, es wird viel zu sehr auf dem Zeugungsakt, der Schwangerschaft und den "bösen Geschlechtskrankheiten" herumgeritten. Verantwortungsvolle Eltern stehen für Fragen ihres Nachwuchses zur Verfügung, reden nicht um den heißen Brei herum und unterstützen sie bei Themen wie Verhütung. Wo der Dialog nicht klappt, kann man immer noch ein gutes Buch schenken...
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
(selbst Vater von Teenagern)