Findet ihr, dass Se*ualität fluide ist?

7 Antworten

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man seine sexuelle Ausrichtung von vornherein mitbekommt. Hier gibt es alle Möglichkeiten und Mischungsverhältnisse. Ich glaube nicht, dass ein wirklich heterosexueller Mensch im Alter plötzlich homosexuell wird. Wenn es auch manchmal so scheint, hat sich die- oder derjenige meistens aus gesellschaftlichen Gründen nicht von vornherein geoutet. Es gibt immer noch Familienangehörige und vermeintliche Freunde/Freundinnen die nicht verstehen und akzeptieren das jemand seine eigene sexuelle Ausrichtung hat. Hierzu hat der bekannte Alfred Biolek mal etwas sehr schönes zu einem Reporter gesagt, der ihn gefragt hatte warum er schul ist. Er stellte eine Gegenfrage geantwortet. "Warum atmen Sie Luft". Hier steckt alles drinnen und ich finde das stellt es am besten dar. Es wird einem gegeben und man sucht es sich nicht aus.

Sexuelle Orientierung ist keine "Ansicht" oder "Vorliebe". Und auch kein Fetisch und keine Paraphilie.

Die sexuelle Orientierung lässt sich auch nicht bewusst aussuchen oder ändern. Eine Konversionstherapie ist wirkungslos und kann sogar schädlich sein:

Der Einsatz von Psychotherapie mit dem Ziel, die festgestellte Transgender-Identität einer Person zu "konvertieren" (sogenannte reparative Therapie oder Konversionstherapie), ist nicht nur unwirksam, sondern kann auch schädlich für die Patienten sein, gilt als unethisch und ist in einigen Rechtsordnungen illegal.

https://www.msdmanuals.com/de/profi/psychiatrische-erkrankungen/geschlechtsinkongruenz-und-geschlechtsdysphorie/geschlechtsinkongruenz-und-geschlechtsdysphorie#Therapie_v1029913_de

Die sexuelle Orientierung ist angeboren, das ist schon seit einer Weise von der Wissenschaft so anerkannt. Trotzdem gibt es einzelne Menschen, bei denen sich gewisse Präferenzen im Laufe des Lebens zu verändern scheinen. Woran genau das liegt, ist noch nicht erforscht. Was aber fest steht, ist, dass Erziehung, (schlechte) Erfahrungen oder andere äußere Einflüsse keinerlei Rolle spielen.

Es ist halt deutlich wahrscheinlicher, dass Leute, deren Wahrnehmung sich bezüglich ihrer Sexualität verschiebt, sie diese bisher verdrängt haben oder dass sie bisexuell sind und sich ihre Präferenz einfach ändert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one

Na, die Wissenschaft hat das schon ziemlich lange untersucht und da ist eigentlich deutlich geworden, dass wir mit unserer sexuellen Ausrichtung schon geboren werden. Jeder von uns hat seinen eigenen Platz auf der Skala von heterosexuell under bi bus homosexuell. Je nach dem, welchem dieser Punkte man näher ist, äußert sich dann die spezielle Veranlagung. Diesen Platz auf der Skala kann man dann nur noch wenig durch Ereignisse und Erlebnisse verschieben.


gdjebdb77 
Beitragsersteller
 03.11.2024, 16:46

oh interessant, hab bisher noch nichts davon gehört, werde mal darüber lesen ^^

sailor1969  03.11.2024, 16:56
@gdjebdb77

Das ist schon Recht lange bekannt in der Soziologie, Psychologie und Biologie/Medizin. Ich hatte es als Information während meiner Ausbildung in den 1990er Jahren schon. Damals war es auch ein wichtiges Argument für Schwule und Lesben, sich gegen die Diskriminierung in den Kirchen zu wehren. Denn wie kann etwas von Gott nicht gewollt sein, das er selbst erschaffen hat?