Sind euch Label wichtig?
Hallo Community.
Manche Menschen wollen ihre sexuelle Orientierung und/ oder Geschlechtsidentität genau labeln (also benennen), andere verzeichnen darauf. Labels sind dazu da, sich selbst zu beschreiben und für manche sind sie hilfreich.
Beispielsweise kann man sich als Bisexuell labeln, man kann es aber genau so gut lassen.
Nun zur Frage:
Sind euch Label (bezogen auf sexuelle Orientierung und/ oder Geschlechtsidentität) wichtig, oder überhaupt nicht wichtig?
Zusätzlich: helfen euch Label vielleicht sogar, euch selbst auszudrücken oder findet ihr Label für euch selbst unnötig?
Falls ihr euch labelt, könnt ihr diese gerne angeben, wenn ihr möchtet. Gerne dazu schreiben, wieso bzw. wieso ihr euch nicht labelt.
Immer schön respekvoll bleiben.
31 Stimmen
12 Antworten
Verschiedene Label für verschiedene Situationen. Für mich persönlich und für Leute, die es interessiert, habe ich ziemlich genaue Label und Beschreibungen. In den meisten Fällen ist das aber irrelevant, welche Geschmacksrichtung von Nichtbinär und Bisexuell ich jetzt genau bin, und deshalb bleibe ich bei diesen beiden Begriffen, und das reicht dann.
Also nutze ich persönlich Label überwiegend für zwei verschiedene Dinge, die ich auch als getrennte Dinge sehe. Einmal zur Selbstfindung: Label helfen mir, in Frage zu stellen, wer ich bin. Wenn ich nicht wüsste, wie die Geschlechtsidentität eines Menschen aussehen kann, wie sollte ich dann heraus finden, was meine eigene ist? Wenn ich nicht wüsste, das Nichtbinär sein aussehen kann wie 'Männlich und weiblich gleichzeitig', würde ich mich immer noch fragen, ob ich nicht doch in die Klapse gehöre für die Phantomgefühle von Geschlechtsteilen des biologisch entgegengesetzten Geschlechts - weil ich davor maximal noch gehört habe von Nichtbinären, die weder noch sind und gar keine Geschlechtsmerkmale haben wollen.
Zum anderen nutze ich Label, um die Fakten zu kommunizieren auf eine Art, wie ich verstanden werde. Deshalb bleibe ich überwiegend bei nichtbinär und bisexuell. Weil das mittlerweile fast jeder checkt, und wenn nicht lässt sich das deutlich einfacher erklären als genauere Label.
Ich finde es ehrlich gesagt, befremdlich, dass sich immer mehr junge Leute, durch ihr Geschlecht und/oder ihre sexuelle Orientierung definieren.
Auf der einen Seite will man erreichen, dass das Geschlecht und die sexuelle Orientierung in der Gesellschaft, der Politik und auf dem Arbeitsmarkt keine Rolle mehr spielt, andererseits, legt die junge Generation mehr Wert auf diesen Aspekt ihrer Identität, als je zuvor.
Ich, für meinen Teil, Stigmatisiere mich nicht selber mit soetwas. Und mir ist dies auch bei anderen Menschen egal.
LG.
Ich label mich bzgl. meiner Geschlechtsidentität als cis, bzgl. meiner Sexualität aber lediglich als queer.
Dass andere mehr oder weniger Wert auf Label legen, akzeptiere ich - tut mir schließlich nicht weh und nimmt mir nichts weg.
Mir ist es egal, wie ich gelabelt werde und wie sich andere labeln. Soll jeder nach seiner Facon glücklich werden...mehr handeln als labern bzw.labeln ist meine Devise. Finde Ausgrenzung nicht gut, aber die Leute sollten auch wieder mehr über sich lachen können und nicht immer wegen jedem Wort so an die Decke gehen. War gestern auf einer Müllhalde und hatte dort ein gutes Gespräch mit ein paar von den Mitarbeitern, die aus ihren Erfahrungen mit Kunden berichtet haben. Sie erzählten, dass die Menschen ihren Humor verloren haben und wegen jeder Kleinigkeit zur Wut neigen, das hat mich nachdenklich gemacht. Ging auch um das Gendern.
Mich nervt es irgendwie bisschen wenn man nurnoch auf seine Sexualität/Identität reduziert wird. Und wenn sich jeder immer sein eigenes Label ausdenkt dann wird das nie aufhören. Desto mehr Label es gibt, desto mehr Leute werden es nicht verstehen und somit auch nicht akzeptieren. Deswegen bin ich gegen sowas. Warum kann nicht einfach jeder so sein wie er will? Seit wann ist es so wichtig geworden, die eigene Sexualität so nach außen zu tragen?
Nicht als Hate verstehen, hab selbst viele Lgbt+ Freunde und gehöre selbst auch dazu✌️
Naja, es ist meine Sicht der Dinge. Ich finde das man dann immer auf das Label reduziert wird, wenn man es einmal gesagt hat.
Naja, es werden sich auch immer mehr Pronomen fantasiert. Wie Dey oder Ens oder sowas. Das verstehen viele nicht, finden es komisch und sind dann dagegen.
Ich werde keineswegs drauf reduziert. Es kann mir aber helfen, Menschen zu finden, denen es ähnlich geht, z.b. Neopronomem sind eine Sache für sich. Dey/deren z.b. ist wirklich nicht schwer zu verstehen. Das ist meistens eine grundsätzliche Sturheit der Menschen.
Hm okay, wenn es dir hilft, schön, freut mich für dich :) (keine Ironie)
Niemand wird drauf reduziert? Es ist eben ein Teil von einem selbst, und manchen Menschen helfen Label. Und außerdem: jedes Wort wurde sich irgendwann mal ausgedacht. Niemand verlangt, dass man jedes Microlabel kennt. Aber solange das so ist, wo liegt das Problem? Wenn es für einen selbst ist, ist es kein Problem.
Ich persönlich Label mich, weil es mir hilft, mich selbst auszudrücken.