Sind bisexuelle Männer in den Medien unterrepräsentiert?
Kommt es mir nur so vor oder ist es wirklich so, dass hauptsächlich Frauen in Filmen und Serien und auch Büchern bisexuell sind?
Es gibt ja etliche Stereotype über Bisexualität und Bisexuelle Frauen, die dann den Konsumenten ansprechen. Frauen werden meines Erachtens in diesem Kontext entweder sexualisiert oder ihnen wird dann die Bisexualität abgesprochen (lesbisch oder hetero — bi als Phase.)
Neulich erst habe ich eine Serie geschaut und währendessen ist mir aufgefallen, dass, wenn die Frau etwas mit anderen Frauen hatte, es rein sexuell war. Es war nur ein One-night-stand, eine heiße Sache, aber dann hat sie die wahre Liebe gefunden, einen Mann. An sich kann sowas ja immer passieren, aber die Darstellung hat das Bild erzeugt, dass es naturgemäß so sei und als wäre Bisexualität nur etwas, was als Fetisch existiert.
Dazu kommt, dass ich kaum bisexuelle Männer sehe?! Woran liegt das? Ich erinnere mich an keinen Film, bei dem es nicht explizit um LGBTQ+ ging (und selbst da ist es rar), wo ein Mann offen gesagt hat: "Ich bin bi." Und wo es dann kein "Schritt hin zur Homosexualität" war.
Irre ich mich und habe ein falsches Bild davon? Was meint ihr?
4 Antworten
Es liegt vielleicht daran, dass im Alltag bisexuelle nicht sichtbar sind. Die meisten leben es heimlich.
Es gibt viele Bücher mit bisexuellen Männern, jedoch bei weiten nicht so viele wie z. B. Drama oder Romance Büchern mit hetero Paaren, liegt einfach daran, dass die Nachfrage von solchen Stücken nicht wirklich da ist. Zumindest bei richtigen Buch Veröffentlichung, Wattpad wäre da nochmal was anderes. Ich denke, dass viele in der Bi-Rolle in Filmen und Büchern weiblich sind, weil es sich einfach besser verkaufen lässt, als eine Story welche auf einen Bi-Mann aufbauen. Die Nachfrage dafür ist einfach nicht da.
Und wenn man Bi ist, gibt es kein Schritt in die Homosexualität, wenn man Bisexuell ist, ist man Bisexuell und nicht Homosexuell.
Schlichtweg kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass wen es um Medien, ob Unterhaltung, Doku oder Nachrichten geht eine gewisse Nachfrage da sein muss. Du siehst ja auch keine Nachrichten aus der Mongolei hier, weil einfach die Nachfrage dafür nicht da ist.
Eine Hete oder ein schwuler Mann sind leicht zu erklären. Aber Bisexualität ist schwierig zu zeigen. Entweder du machst ihn und seine Sexualität zur Hauptfigur, für eine Nebenfigur ist es einfach komplex.
Eine Figur wird als Hete oder schwul eingeführt. Also kann sich die Figur jetzt in das gleiche Geschlecht wieder verlieben. Bei einem Wechsel des Geschlechts musst du erklären, warum sie sich auf einmal für das andere Geschlecht interessiert. Kann bei einer Hauptperson funktionieren, aber für eine Nebenperson ist das ziemlich aufwändig.
Mein Mann ist über 50 und bi aber erzählt es keinem. Es sind wenn überhaupt nur Pornos oder Bettgeschichten, da wir monogam leben.
Es würde ihm keine Vorteile bringen offen bi zu sein.
Was mir aber aufgefallen ist:
Häufig sieht man in Filmen/Serien Transsexuelle Männer, also mtf, aber ganz selten ftm.
Inwiefern?