Warum englische Fragen und Verneinungen mit "to do" relativ komplex?

Eine Frage an linguistisch beschlagene Leute:

Was denkt ihr, warum sich das Englische so entwickelt hat, dass man bei Verneinungen und Fragen in der Regel das Verb "to do" braucht? Beispiel?

Die Frage "was sagst du?" hat in anderen germanischen Sprachen wie dem Deutschen, im Niederländischen (wat zeg je?) oder dem Norwegischen (hva sier du?) eine syntaktisch und grammatisch sehr einfache Struktur: Das Patiens als Fragepartikel, das gebeugte Verb und direkt dahinter das Agens du, und fertig.

Im Englischen ist es komplizierter, da kann in "what do you say"? nicht einfach nur das Verb stehen, es ist zusätzlich noch das Hilfsverb "to do" erforderlich.

Weiß jemand, wieso das so ist? Welche Funktion im linguistischen Sinne übernimmt das Hilfsverb hier genau? Welche semantische, grammatische oder syntatktische Information fehlt dem simplen "what say you"? und macht zwingend erforderlich, dass es von einer einfachen zu der komplexeren Phrase "what do you say?" erweitert werden muss?

Angenommen, jemand mit rudimentären Englischkenntnissen würde in England oder iin den USA in einem Gespräch sagen: what say you? Glaubt ihr, dieser Mensch würde, abgesehen davon, dass er sich sofort als Nicht-Muttersprachler outet, verstanden werden, oder enthält das Hilfsverb "to do" an der Stelle so wichtige Informationen zur Bedeutung des Satzes, dass ihr Fehlen die schnelle Entschlüsselung des Satzes für die meisten Briten/Amerikaner unmöglich machen würde?

Grammatik, Semantik, Syntax, to-do, Verneinung
Genau!?

Seit geraumer Zeit fällt mir auf, dass überall immer mehr "genau" gesagt wird. Es zieht sich durch alle Bereiche und Schichten. Selbst an einer Hochschule, an der ich kürzlich etwas studierte bestätigten sich gefühlt 70% der Vortragenden nach jedem 3. Satz mit "genau!".

Es scheint zum modernen Füllwort, zum neuen "ääh" geworden zu sein. Wenn man "genau" verwendet, um Bestätigung seines Gegenübers oder seine volle Zustimmung zu etwas auszudrücken finde ich es noch eher erträglich.

Vokabel der Verunsicherten - Genau! - Christian Geyer

Das Bedürfnis nach Schonung hat aus uns ein Volk von Genau-Sagern gemacht. Passt uns das? Wo bleibt die Unschärfe?

welt.de - Thomas Schmid

Oft klingt es fast so, als lobe die Kollegin sich selbst. Sie verlässt Platz A und begibt sich auf Platz B, um von dort aus ihr Alter ego zum kommentieren, zu bekräftigen und als bedeutsam hinzustellen...

Genau. Ja. Also. Genau - Glosse von David Hugendick

Im Reden kommt der Mensch oft nicht mit dem Denken hinterher. Darum füllt er seine Sätze mit Krimskrams auf. Aber wieso sagen Leute heute unentwegt "genau"?

Erstaunlich, dass bereits eine Frage von 2012 zu diesem Thema existiert. Damals ist es mir noch nicht aufgefallen.

Wie geht es euch damit?
Nehme ich gar nicht wahr. 52%
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