Würdet ihr eurer Therapeutin im Urlaub in so einer Situation schreiben?

Ja weil… 61%
Nein weil… 22%
Andere Antwort 17%

18 Stimmen

9 Antworten

Ja weil…

Ja, ich würde in so einer Situation schreiben. Und zwar genau aus dem Grund, den du selbst schon beschrieben hast. Deine Therapeutin hat dir ausdrücklich gesagt, du darfst dich melden. Das war kein leeres Angebot, sondern ein Zeichen von Verlässlichkeit und Vertrauen.

Es ist ein häufiger innerer Reflex, sich selbst zu sagen, dass es „nicht schlimm genug“ ist, um Hilfe zu holen. Aber psychischer Schmerz lässt sich nicht objektiv messen wie Fieber. Wenn du gerade innerlich das Gefühl hast, allein nicht weiterzukommen, ist das Grund genug. Es geht nicht darum, ob du „zu viel“ bist oder ob sie Urlaub hat. Sondern darum, dass du in dem Moment jemanden brauchst, der dich kennt und dich in deiner Not ernst nimmt.

Das Bedürfnis, einfach gehört zu werden, ist vollkommen legitim. Und es ist sehr mutig von dir, es überhaupt in Erwägung zu ziehen.

Vielleicht reicht eine kurze Nachricht wie: „Es geht mir gerade nicht gut. Ich weiß, Sie haben Urlaub, aber ich wollte es wenigstens einmal loswerden.“ Damit bist du auf der sicheren Seite und bleibst trotzdem bei dir.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich helfe Menschen, ihre innere Balance wiederzufinden
Ja weil…

Sie hat es dir angeboten, also schreibe ihr. Vielleicht fühlst du dich danach sogar etwas besser. Manchmal ist es schon hilfreich, etwas auszusprechen. Erwarte aber nicht, dass sie sich sofort meldet. Vielleicht macht sie im Urlaub kurze oder auch längere Online-Pausen, also lass ihr Zeit.


Crosong236 
Beitragsersteller
 23.07.2025, 15:38

Ich glaub halt einfach, dass es mir helfen würde, wenn ich das ihr erzählen würde. Weil, wie gesagt, ich kann mich Menschen (besonders na stehenden) nur schwer öffnen. Aus verschiedenen Gründen.

Und ich möchte sie damit ja auch nicht noch zusätzlich belasten. Sie hat ja schließlich Urlaub, und das ist einfach ein ungünstiger Zeitpunkt. Die letzten Wochen war’s eigentlich ganz okay, also zumindest aushaltbar. Aber jetzt fühlt sich auf einmal alles wieder so heftig und überwältigend an. Und das ist einfach voll doof.

Ja weil…

Solange sie extra gesagt hat, dass man schreiben darf und es einem wirklich schlecht geht, ist es völlig in Ordnung zu schreiben. Allerdings würde ich versuchen es möglichst kurz zu fassen und konkret zu bleiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen bunten Blumenstrauß an psychischen Erkrankungen.
Andere Antwort

man könnte sich auch mal mit jemand anderen unterhalten oder so. Vielleicht mit der verwandschaft als beispiel. Muss ja nicht gleich die komplette wahrheit ausgepackt werden in so einem moment. Aber einfach mal jemand der mit einem redet so das man sich nicht so alleine fühlt.


Crosong236 
Beitragsersteller
 23.07.2025, 01:27

An sich finde ich die Idee nicht schlecht, mit jemandem zu reden.

Aber das Problem ist: Ich kann mich einfach nicht öffnen zumindest nicht gegenüber Menschen, die mir nahe stehen. Ich fühle mich da komplett blockiert, als ob da eine Mauer ist.Ich will halt einfach niemandem zur Last fallen mit dem, was ich fühle bzw was grade so in mir los ist.

Ich habe z. B. Schon versucht, über den Krisenchat Hilfe zu bekommen oder über „Nummer gegen Kummer“ aber da komme ich seit zwei Tagen nicht durch, weil alles voll ist.

Telefonieren ist für mich aus verschiedenen Gründen keine Option.

Sabsi363  23.07.2025, 05:50
@xxfistexx

"das Problem ist: Ich kann mich einfach nicht öffnen zumindest nicht gegenüber Menschen, die mir nahe stehen."

Ich denke nicht, dass der FS hier jemandem so nahe steht.

Motobiggi31  23.07.2025, 15:45
@Crosong236

Und das ist der Denkfehler den viele mit psychischen Problemen machen "Ich will halt einfach niemandem zur Last fallen.!

Ja weil…

Solange du es höflich machst.

Frag sie, ob es für sie möglich wäre, kurz zu reden.