Wie bestimmt man seinen Hintergrund heutzutage? Mit der Nationalität (Blutlinie/Volksmund) oder mit der Staatsbürgerschaft?

In Flandern wird Nationalität (wie es auch die eigentliche Definition von Nationalität und Nation ist) über ethnische Zugehörigkeit definiert - weitgehend zumindest und vor allem bei jungen Leuten.

So gibt es hier zb so etwas wie eine belgische Nationalität oder Zugehörigkeit nicht. Belgien und belgisch ist ein juristischer Begriff im Sinne von Demos (Staatsvolk) und Staat in seinen Grenzen auch wenn dieser keine gemeinsame Nationalität oder Volk als Grundlage hat ( die ehemalige Gallia Belgica mal außen vor).

Ich bin deutscher Staatsbürger, weil ich in diese Staatsbürgerschaft hineingeboren worden bin. Da das reiner Zufall ist, spielt für mich die Nationalität auch nicht so eine wichtige Rolle.

Was meine Heimat betrifft, identifiziere ich mich sowieso eher mit meiner Kultur, meiner Sprache und meiner Region als mit Deutschland.

Grundsätzlich halte ich alles für richtig und angemessen:
Eine Staatsbürgerschaft zeigt eben an, zu welchem politischen System man gehört und welche Rechten und Pflichten man dort hat.
Nationalität im Sinne von kultureller Herkunft zeigt eben an, aus welcher Kultur man kommt, welche Bräuche man kennt usw.
Blutlinie im Sinne von biologischer Herkufnt zeigt eben genau das an, was ja mitunter auch sehr wichtig sein kann, z.b. bei Erbkrankheiten.

Wie gesagt: Alles hat seinen Platz.
Schlimm wird es nur dann, wenn man irgendwas, egal was, davon man benutzt, um sich über andere zu stellen oder Menschen zu klassifizieren bzw zu bewerten.

Ein Stück Papier ändert deinen Geburtsort und dein Blut nicht. Das Blut/Vorfahrentum zeigt die Nationalität.

Der Begriff 'Nationalität' wird je nach Land unterschiedlich definiert bzw. hat er keine einheitliche Bedeutung. Somit kann die Nationalität wie die ethnische Zugehörigkeit (Volk), so auch die Zugehörigkeit zu einem Staat (Staatsangehörigkeit), oder auch beides bedeuten.

In der BRD bedeutet die Nationalität ausschließlich die Staatszugehörigkeit. Gemäß der deutschen Verfassung ist jeder Deutscher, der die deutsche Staatsangehörigkeit hat oder der durch seine ethnische Nachkommenschaft zu Deutschen als Aussiedler bzw. Spätaussiedler anerkannt wurde.

Somit sind die Spätaussiedler, die durch Anerkennung als solche die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen haben ab dem Zeitpunkt von der Nationalität - Deutsche.

Deutscher Nationalität sind aber auch alle anderen Menschen jeglicher Kulturkreise, welche die deutsche Staatsangehörigkeit haben.

Wie man subjektiv seinen Hintergrund bestimmt ist jedem selbst überlassen. In Deutschland ist die eigene Identität ausschlaggebend.