Was haltet Ihr von einem ,,Reichen-Soli"?

Nein, das wäre schlecht 71%
Begrüßenswert 29%

17 Stimmen

9 Antworten

Man könnte natürlich auch einfach versuchen, mit dem vorhandenen Geld auszukommen und sich somit auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.

Mehr Geld führt nur zu mehr Verschwendung.


verreisterNutzer  13.11.2024, 13:03

Könnte man versuchen. Sinn ergibt das per se & volkswirtschaftlich nicht zwingend.

Auch die banale Aussage: Mehr Geld = mehr Verschwendung ist kein kausaler Zusammenhang.

Nein, das wäre schlecht

Wir haben ja nicht zu wenig Geld, Die Probleme liegen beim Ausgeben...und das wird durch deinen Vorschlag ja nicht besser, sondern noch schlechter...


Lobsang2024 
Beitragsersteller
 13.11.2024, 10:05

Wenn der Soli wegfällt, dann wirds richtig schlecht. Wo soll das Geld herkommen, wenn die Regierung nicht willens ist ihr Ausgabenproblem zu lösen und die Lösung darin sieht neue Schuldenberge anzuhäufen?

Man kann darüber sicherlich diskutieren, ob man Menschen mit sehr viel Vermögen nicht dazu bringt, dass sie wesentlich mehr für die Gesellschaft zurück geben. Das wäre aus meiner Sicht nur gerecht.

Allerdings sollte der Soli unbedingt endlich komplett abgeschafft werden. Wahrscheinlich muß er das auch sowieso, da das Bundesverfassungsgericht vermutlich im ersten Halbjahr 2025 dafür sorgen wird.

Der Soli wurde ja ursprünglich nur für ein Jahr festgesetzt und sollte für den Aufbau des Ostens eingesetzt werden. Inzwischen hat er aber seinen Zweck völlig verloren und, wenn die Politiker könnten wie sie wollten, würde der auch bis zur Ewigkeit weiterhin gelten.

Der Soli belastet aber auch die höheren Einkommen. Das ist sehr ungerecht, weil es auch sehr vermögende Leute gibt, die ihr Geld eben nicht durch Arbeit verdienen. Vor allem aber müssen den Soli immer noch alle Unternehmen bezahlen, was die Arbeitskraft in Deutschland zusätzlich verteuert.

Insgesamt gesehen habe ich aber den Eindruck, diese Debatte soll nur ablenken auf die eigentlichen Probleme, vor denen Deutschland massiv steht.

Der Wahlkampf hat ja praktisch schon voll begonnen. Was ich leider schon wieder feststellen muß ist, dass das Thema illegale Migration schon wieder viel zu wenig Beachtung findet oder keine ehrliche Diskussion stattfindet. Wenn wir das Thema nicht endlich mal mit mehr Realität und Verantwortung angehen, werden wir erleben, dass die AfD bei den Neuwahlen noch viel mehr Stimmen erhalten wird, als es die gegenwärtigen Umfragen zeigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen

Lobsang2024 
Beitragsersteller
 13.11.2024, 10:46
Der Soli belastet aber auch die höheren Einkommen. Das ist sehr ungerecht, weil es auch sehr vermögende Leute gibt, die ihr Geld eben nicht durch Arbeit verdienen.

Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten Gelder von Vermögenden zu generieren und den Soli obsolet zu machen. Vor Jahren entbrannte eine Diskussion, die Steuer auf Kapitalerträge dem persönlichen Steuersatz zu unterwerfen, anstelle der pauschalen 25 %. SPD und CDU hatten hiermit geworben, aber es kam die Ampel an die Macht.

Das Geld, was passiv für einen arbeitet, zu teilen geringer versteuert wird als aktiv erarbeitetes Geld, halte ich für nicht gerecht. Die Ampel hingegen hat die Freibeträge erhöht, was zu prognostizierten Mindereinnahmen im 3-stelligen Mio-Bereich führte.

Was ich leider schon wieder feststellen muß ist, dass das Thema illegale Migration schon wieder viel zu wenig Beachtung findet oder keine ehrliche Diskussion stattfindet.

Das ist m.E. auch nicht gewollt. Die Parteipräferenz der Journalisten im ÖRR ist halt sehr Rot-Grün.. und das Thema illegale Migration könnte diesen Parteien im Wahlkampf ,,das Genick brechen."

Bluemie  13.11.2024, 11:08
@Lobsang2024
Kapitalerträge dem persönlichen Steuersatz zu unterwerfen, anstelle der pauschalen 25 %

Das halte ich ich für mega gefährlich. Und das wäre für mich auch genau der Punkt, wo ich überlegen würde, dieses Land zu verlassen.

Es gibt heute schon kaum Möglichkeiten, etwas neben der gesetzlichen Rente (die aus meiner Sicht alles andere als sicher ist) für das Alter effektiv anzusparen. Das wird ja später mit Steurklasse 6 als zusätzliches Einkommen voll besteuert. Es lohnt sich ja heute schon immer weniger, für die eigene Altervorsorge zu tun.

Alles will einem der Staat wegnehmen und versteuern. Altersarmut scheint den Politikern schei**egal zu sein. Es ist ja inzwischen schon einfacher, wenn man sich einfach keinen Kopf macht und später von staatlichen Transferleistungen lebt.

Man kann darüber nachdenken, die Kapitalertragsteuer zu erhöhen. Dann aber nur für diejenigen, die keine Einkünfte aus sozialversicherungspflichtiger Arbeit nachweisen können.

Für alle anderen wäre solch ein Beschluß wie ein mieser Schlag in die Magengrube. Das bereits versteuerte Einkommen, dass man mühsam für seine Altersvorsorge anlegt, soll dann nochmal so hoch besteuert werden? NEVER !!!

Im Gegenteil. Ich fordere, dass die Freibeträge für Sparer auf mindestens jährlich 12.000 Euro pro Person angehoben werden. Wenn man dazu bereit ist, dann kann man von mir aus deinen Vorschlag umsetzen. Sonst nicht.

Mit diesem lächerlichen jährlichen Freibetrag von derzeit nur 1.000 Euro ist doch kaum ein effektiver Vermögensaufbau möglich.

Lobsang2024 
Beitragsersteller
 13.11.2024, 11:33
@Bluemie
Das halte ich ich für mega gefährlich. Und das wäre für mich auch genau der Punkt, wo ich überlegen würde, dieses Land zu verlassen.

Wieso? Dieses Geld wird durch bloße ,,rumliegen" erwirtschaftet.. da quält sich niemand früh aus dem Bett und geht seinem Tagewerk nach. Das Letzteres häufig höher versteuert wird, halte ich hingegen für unmöglich.

Es gibt heute schon kaum Möglichkeiten, etwas neben der gesetzlichen Rente (die aus meiner Sicht alles andere als sicher ist) für das Alter effektiv anzusparen.

Die Rente wird in einigen Jahren komplett versteuert. Wieso diese (zu Teilen) schlechter gestellt werden soll als Kapitalerträge erschließt sich mir nicht. Außerdem gibt es genug Stellschrauben an denen man drehen kann. z.B. einer Erhöhung der Freibeträge auf Kapitalerträge ab dem 60. Lebensjahr auf 10.000 €? Es geht ja vorrangig nicht darum die ,,Kleinen" zu gängeln, sondern jene zur Kasse zu bitten, denen jährlich zig tausende Euro an Erträgen zufließen und lediglich 25 % Steuern darauf zahlen.

Hier mal die Problematik aus Wikipedia:

Bei Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit z. B. in Höhe von 47.368 Euro werden weitere 100 Euro mit einem Einkommensteuersatz von 37,9 % versteuert, während bei Einkünften aus Kapitalvermögen diese weiteren 100 Euro nur mit 25 % versteuert werden. In einem Urteil kam das FG Nürnberg 2012 zu dem Schluss, dass dies für die Einkünfte aus Kapitalvermögen eine Ungleichbehandlung im Verhältnis zu den anderen Einkunftsarten bedeute.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalertragsteuer_(Deutschland)

Das wird ja später mit Steurklasse 6 als zusätzliches Einkommen voll besteuert.

Die Steuerklassen sind völlig irrelevant bei der Ermittlung der Steuerlast. Es sind lediglich Abzugsmerkmale, die unterjährig erhoben werden.

Altersarmut scheint den Politikern schei**egal zu sein.

Ja. die haben auch keine Lobby. Außerdem, wenn jemand so arm ist, dass er vielleicht nur einen persönlichen Steuersatz von 10 oder 15 % hat, dann wird auch dieser (schon jetzt) auf die Kapitalerträge angewendet.. nicht die 25 %.

Es ist ja inzwischen schon einfacher, wenn man sich einfach keinen Kopf macht und später von staatlichen Transferleistungen lebt.

Hehe.. Amen. Deshalb ist Bürgergeld immer häufiger zum Lebensmodell verkommen, anstelle als überbrückende Hilfe.

Für alle anderen wäre solch ein Beschluß wie ein mieser Schlag in die Magengrube. Das bereits versteuerte Einkommen, dass man mühsam für seine Altersvorsorge anlegt, soll dann nochmal so hoch besteuert werden? NEVER !!!

Denselben Sch** haben die schon bei den Renten abgezogen.

Im Gegenteil. Ich fordere, dass die Freibeträge für Sparer auf mindestens jährlich 12.000 Euro pro Person angehoben werden.

Wenn wir schon über Steuergeschenke sinnieren fände ich es erstrebenswerter, den Grundfreibetrag allgemein auf 20.000 € zu erhöhen.. dies in Kombination mit Alters-Freibeträgen aus Kapitalerträgen für ab 60jährige von 10.000 €.

Bluemie  13.11.2024, 11:42
@Lobsang2024
Außerdem, wenn jemand so arm ist, dass er vielleicht nur einen persönlichen Steuersatz von 10 oder 15 % hat, dann wird auch dieser (schon jetzt) auf die Kapitalerträge angewendet.. nicht die 25 %.

Interessant. Das wußte ich bisher noch gar nicht.

Wenn wir schon über Steuergeschenke sinnieren fände ich es erstrebenswerter, den Grundfreibetrag allgemein auf 20.000 € zu erhöhen.

Da kann ich dir auch nur voll recht geben.

verreisterNutzer  13.11.2024, 13:10
@Lobsang2024

Spielt das eine Rolle wie und woher das eigene Vermögen stammt? Ist die Dimension der Höhe des Vermögens nicht weitaus relevanter?

Mich juckt es relativ wenig, wenn jemand seinen Bedarf über Börsegeschäfte deckt. Was mich viel mehr juckt ist, wenn jemand im Vergleich sehr viel Vermögen besitzt und dies nicht adäquat besteuert wird. Da spielt es auch keine Rolle, ob erarbeitet, geerbt oder geschenkt bekommen.

Wer viel hat kann auch im Verhältnis viel mehr beitragen ohne darunter auch nur ansatzweise zu leiden. Ich rede hier über die wirklich reichen, nicht über den Besitzer einer 500.000€ Immobilie.

Begrüßenswert

Aber nur wenn es auch reiche treffen würde aber damit würden Politiker selber zahlen müssen daher kommt das nicht.Wird nur wieder den Arbeiter treffen der ein Auto hat oder sich ein Haus erspart hat.Was Heizungsverrbote Grundsteuer jetzt auch unterbinden werden.

Nein, das wäre schlecht

Den "Reichen-Soli" finde ich suboptimal, gerade weil er momentan glaube ich vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt wird.

Mein Wunsch wäre es, der Ungleichheit durch gerechtere Entlohnung langsam zu "entwachsen" und gleichzeitig das vorhandene Geld "anzuregen" (produktiv) investiert zu werden.


verreisterNutzer  13.11.2024, 13:12

Mit gerechterer Entlohnung wird man das eklatante Vermögensgefälle aber nichtmal Ansatzweise ausgleichen. Im inernationalen Vergleich ist das Einkommensgefälle in Deutschland verhältnismäßig fair. Das Vermögensgefälle dagegen ist eine einzige Katastrophe, die stetig katastrophaler wird.