War die Zerstörung von Sodom und Gomorra gerecht?
1. Mose 13:13 SCH2000
[13] Aber die Leute von Sodom waren sehr böse und sündigten schlimm gegen den Herrn.
1. Mose 18:20 SCH2000
[20] Und der Herr sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer.
1. Mose 18:32 SCH2000
[32] Und er sprach: Ach, zürne nicht, [mein] Herr, dass ich nur noch diesmal rede: Vielleicht finden sich zehn darin. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen!
1. Mose 19:4-5 SCH2000
[4] Aber ehe sie sich hinlegten, umringten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden, [5] und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie heraus zu uns, damit wir uns über sie hermachen!
Jeremia 23:14 SCH2000
[14] aber bei den Propheten von Jerusalem habe ich Schauderhaftes wahrgenommen, nämlich Ehebruch und in der Lüge leben; sie stärken die Hände der Bösen, sodass niemand mehr von seiner Bosheit umkehrt; sie sind mir alle wie Sodomiter geworden und ihre Einwohner wie die von Gomorra.
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Ich denke sie war religiös bedingt und daher ein Verbrechen an Anders- bzw Nichtgäubigen.
Was ist mit den Säuglingen? Den kleinen Kindern? Auch schon Sünder? Wohl kaum! Und trotzdem mussten auch sie sterben. Sie hatten keine Chance, es mal besser zu machen als ihre Eltern.
Die Schuldzuweisung ist wieder mal typisch für Gläubige. Damals wusste man nichts über die Möglichkeiten von Naturereignissen, wie zum Beispiel einen Metreoiten-Einschlag.
Heute kann man mit Hilfe der Wissenschaft, solche Ereignisse besser erklären. Ich wundere mich nur darüber das Gläubige die Erklärung zum Ereignis immer noch in religiösen Mythen suchen und dazu noch alberne Fragen stellen, ob das vernichten von bewohnten Regionen gerechtfertigt wäre.
Bei anderen Gelegenheiten hätte er die Stadt als abschreckendes Beispiel weiterexistieren lassen.
Ich würde das eine heftige Überreaktion nennen. In einer großen Stadt gibt es sicher nicht nur schlechte Menschen.
Man muss beachten, dass die Bibel selbst verschiedene Blickwinkel auf Sodom bietet:
Genesis 19 betont die Gewalt, Vergewaltigung und den Bruch der Gastfreundschaft.
Hesekiel 16,49–50 nennt Hochmut, Überfluss und fehlende Fürsorge für Arme als Hauptschuld.
Judas 1,7 spricht von sexueller Perversion.
Das zeigt: Es ging nicht nur um eine „sündige Lebensweise“, sondern um eine gesamte Kultur der Ungerechtigkeit und Gewalt.
Und: Abraham verhandelte mit Gott in Gen 18 – schon wenn 10 Gerechte da gewesen wären, hätte Gott verschont. Das unterstreicht, dass Gottes Gericht nicht willkürlich war, sondern an der Bosheit der ganzen Stadt hing.
Die Erzählungen von Sodom und Gomorrha wollen "die Existenz des Toten Meeres und der umliegenden Landschaft damit erklären, dass Gott hier die Erde „umgestülpt“ habe (Gen 19,21-29; Dtn 29,22; Am 4,11; Klgl 4,6). Ein arabischer Geograph beschreibt das Gebiet zutreffend als „Hölle auf Erden“: Hier tritt das Innere der Erde, wie Asphalt und Schwefelquellen, zutage, hier quillt das lebensfeindliche Urmeer (Gen 6,11) an die Oberfläche. Und dieser Kontext steht in starkem Kontrast zur tropischen Vegetation der Oasen, die das Tote Meer umgeben (Jericho, En Gedi, Kallirhoë)." Quelle unter 1.1
Wir haben es also mit Erzahlungen auf ätiologischer Basis zu tun, die ihre (bei den Propheten v.a. Jerusalemer) Hörer ermahnen will nicht so zu werden wie das was man den Bewohnern in den Erzählungen jeweils vorwirft (Missachtung der Gastfreundschaft in Gen 19; Hochmut und Geiz in Hes 16,49f; usw).
Die Begebenheit haben wir Muslime auch im Koran.
Im Islam geht es bei Sodom und Gomorra um das Volk von Prophet Lot.
Mehrere Suren erzählen von diesem Volk:
Ihre Sünden waren:
Sie begingen offen Homosexualität und Ausschweifungen (vgl. Koran 7:80–81, 26:165–166).
Sie begingen Straßenraub, belästigten Reisende und übten Gewalt (vgl. Koran 29:29).
Sie ignorierten die Warnungen Lots und verhöhnten ihn.
Die Warnung:
Allah schickte Lot als Propheten, der sie über Jahre hinweg ermahnte: „Fürchtet Allah und lasst diese Schändlichkeit!“ (Koran 27:54–55)
Die Antwort:
Sie lehnten ab, verspotteten ihn und wollten ihn sogar vertreiben: „Treibt die Lot-Leute hinaus aus eurer Stadt! Sie sind Menschen, die sich rein halten wollen!“ (Koran 7:82).
Das Gericht:
Als sie nicht umkehrten, kamen Engel (in Gestalt schöner Gäste) zu Loṭ. Die Leute wollten diese Männer vergewaltigen (vgl. Koran 11:77–79). Schließlich gebot Allah die Strafe:
> „Da erfasste sie der Schrei bei Sonnenaufgang. Wir kehrten die Städte um und ließen auf sie Steine aus gebranntem Ton regnen.“ (Koran 15:73–74)
War die Zerstörung also gerecht?
Aus islamischer Sicht: Ja, sie war gerecht.
Gründe:
Die Gesellschaft war vollständig von Gewalt, sexueller Perversion und Ungerechtigkeit geprägt.
Sie hatten lange Zeit die Chance, sich zu bessern. Lots Ruf zur Umkehr wurde verspottet.
Gott zerstörte sie erst, als klar war, dass niemand außer Lot und ein paar seiner Familie gläubig werden würde (Koran 51:35–36).
Die Gläubigen (Lot und seine Familie, außer seiner Frau) wurden gerettet. Somit traf das Gericht nur die, die wissentlich verharrten.
Es ist ein Warnzeichen für spätere Völker: Wer sich im Kollektiv der Sünde hingibt und einen Propheten ablehnt, riskiert den Zorn Gottes.
Gott straft nicht willkürlich, sondern nur nach deutlicher Botschaft und Ablehnung.
Im Islam also gilt die Zerstörung von Sodom und Gomorra als vollkommen gerecht, weil das Volk nach langer Warnung keine Reue zeigte und in extremster moralischer Verderbtheit lebte. Die wenigen Gerechten wurden verschont – was zeigt, dass Gottes Strafe niemals „blind“ oder „ungerecht“ ist.
"Sie begingen Straßenraub, belästigten Reisende und übten Gewalt (vgl. Koran 29:29)."
Warte kurz, einen Moment, Sekündchen, ich hab's gleich. Irgendetwas regt sich im Hinterkopf, ich meine immer wieder so etwas zu lesen, Messer spielen auch eine große Rolle dabei.
Was war das noch gleich sag schnell.