Widerspruch in der Bibel?
Hallo, ich hoffe es geht dir gut. Ich bin Christ und habe wieder eine neue Frage über das Christentum.
Ein Freund von mir argumentierte nämlich, dass es doch ein Widerspruch sei, dass in Lev (3. Mose) 20,13 davon steht, dass man diese Leute töten soll, obwohl es doch gegen das Gebot ist.
Außerdem stellt er in Frage, das Homosexualität gar keine Sünde sei und das Lev (3. Mose) 20, 13 sich nur den geschlechtlichen Akt bezieht und nicht auf die Beziehung.
Wie seht ihr das alles?
Lev (3. Mose) 20,13 SCH2000 Übersetzung: Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!
Eine kleine Erklärung dazu würde mir echt weiterhelfen.
Danke im Voraus! :)
10 Antworten
Das Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.
Denn die konsequente Übersetzung des hebräischen Originals lautet: «Morde nicht!»
https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-sechste-gebot/
Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.
Das Alte Testament kennt explizit den Unterschied zwischen Töten in einem Krieg und Mord:
The ancient Hebrew texts make a distinction between the moral and legal prohibition of shedding of innocent blood and killing in battle
Wikipedia: Thou shalt not kill#Justified killing: in warfare
Darum lässt sich ein Krieg oder eine Steinigung prima mit »du sollst nicht morden« vereinbaren.
HomosexualitätDas Konzept sexuelle Orientierung war der Antike und somit der Bibel unbekannt. Ein »homosexuell sein« gab es nicht.
Auch die Trennung zwischen »homosexuell sein« und »homosexuelle Handlung« ist moderne Zeitgeist-Theologie. Davon wusste fast 2000 Jahre lang kein Kirchenvater und Theologe was. Gleichgeschlechtliche Handlung fiel unter Sodomie, also jede sexuelle Handlung, die keine Kinder zeugen kann (Masturbation, Analsex, Blowjob, Handjob, ...)
Im ersten Römerbrief glaubt Paulus, dass gleichgeschlechtliche Handlung durch Gott ausgelöst wird: als eine Konsequenz von Unglauben. Was natürlich Unsinn ist.
24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren.
https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1%2C24
In der Antike war eine gleichgeschlechtliche Handlung oft eine Vergewaltigung. Und das ist auch heute so. Bis zu 90% der gleichgeschlechtlichen Vergewaltiger sind heterosexuell:
Again, this is despite evidence suggesting that approximately 90% of perpetrators identify as heterosexual
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8258646/
Bei der Geschichte um Lot geht es um Vergewaltigung:
4 Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit. 5 Sie riefen nach Lot und fragten ihn:
Wo sind die Männer, die heute Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie zu uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren.
"nicht zurück gehalten".
Ach herrje ...
Schuster, bleib bei deinen Leisten...
Seufz
An der Stelle steht:
παρέδωκεν (paredōken)
https://biblehub.com/greek/paredo_ken_3860.htm
und das kommt auch in Mt 18,34 vor:
34 Und sein Herr wurde zornig und
überlieferte
ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war.
https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/Matth%C3%A4us18%2C34
Und zB hier:
26 Dann gab er ihnen den Barabbas los; Jesus aber ließ er geißeln und
überlieferte
ihn, damit er gekreuzigt wurde.
https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/Matth%C3%A4us27%2C26
Das ist ein aktives Übergeben (!)
Du...da steht immer noch "Ihrer Herzen". Das Verlangen nach homosexuellem GV kam aus dem Menschen heraus. Meinetwegen kann man die bewusste Entscheidung Gottes, dies nicht zu verhindern, als "aktiv" bezeichnen, aber es bleibt dabei, dass Gott Homosexualität nicht erschaffen hat.
Der Kontext ist eindeutig und der ist bekanntlich wichtig bei der Bedeutung einzelner Wörter.
aber es bleibt dabei, dass Gott Homosexualität nicht erschaffen hat.
JHWH hat alles gemacht, auch den Frevler und das Böse:
4 Der HERR macht alles zu seinem Zweck, auch den Frevler für den bösen Tag.
https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/Spr%C3%BCche16,4
JHWH hat Licht, aber auch die Finsternis erschaffen. Er schafft Frieden, aber auch Unheil:
7 der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.
https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja45%2C7
JHWH hat alles erschaffen, was im Himmel und auf Erden ist. Das Sichtbare und Unsichtbare:
16 Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
die bewusste Entscheidung Gottes, dies nicht zu verhindern, als "aktiv" bezeichnen,
Noch einmal: das ist ein aktives Ausliefern.
16 Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde.
https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes19%2C16
Dieser Jesus, der Nazoräer[6], wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche verändern, die uns Mose überliefert hat.
https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/Apostelgeschichte6%2C14
»Habt ihr mir etwa vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel?
https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/Apostelgeschichte7%2C42
4 Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finsteren Höhlen des Abgrundes[3] gehalten[4] und zur Aufbewahrung für das Gericht überliefert hat;
https://www.bibleserver.com/LUT.ELB/2.Petrus2%2C4
Immer παρέδωκεν (paredōken)
Ohne diese aktive Aktion würde das Ergebnis nicht eintreten.
Schuster, bleib bei deinen Leisten...
Oh HERR, warum plagst du mich so.
dass man diese Leute töten soll, obwohl es doch gegen das Gebot ist.
Das Gebot "Du sollst nicht töten" meint den Mord. Das Gesetz des Mose unterscheidet da vom Totschlag (vgl Dtn 19,4f).
Auch eine Hinrichtung gilt nicht als Mord.
Außerdem stellt er in Frage, das Homosexualität gar keine Sünde sei und das Lev (3. Mose) 20, 13 sich nur den geschlechtlichen Akt bezieht und nicht auf die Beziehung.
Das ist korrekt. Um Homosexualität geht es dort nicht, das ist der Bibel sowieso völlig unbekannt.
Wenn man diese Stelle ganz genau betrachtet, wird dort auch nur der aktive Teil des Geschlechtsverkehrs zwischen Männern verboten, nicht einmal der passive. Das deutet darauf hin, dass es in dem Gebot um das Verbot der Verschwendung von Samen geht, ähnlich wie bei der Geschichte des Onan.
Hm...
Wenn unser Schöpfer-Gott es befielt, ist es kein Mord.
Denn Er kann uns das Leben nehmen, das Er uns gab (1.Mose 1,26).
Und "Geschlechtsverkehr" hat nicht nur mit "Röm.1,27" zu tun.
Man soll nicht töten, außer es ist okay. Nicht alle werden als (gute) Menschen angesehen
Ein Freund von mir argumentierte nämlich, dass es doch ein Widerspruch sei, dass in Lev (3. Mose) 20,13 davon steht, dass man diese Leute töten soll, obwohl es doch gegen das Gebot ist.
2Mo 20,13 Du sollst nicht töten!
"Töten" ist eigentlich etwas ungenau übersetzt. Das hebräische Wort bezeichnet vor allem das ungesetzliche Töten / Morden (eines Menschen).
Das schließt weder das Töten von Tieren, noch das Töten im Krieg oder als Gerichtsurteil ein.
Außerdem stellt er in Frage, das Homosexualität gar keine Sünde sei und das Lev (3. Mose) 20, 13 sich nur den geschlechtlichen Akt bezieht und nicht auf die Beziehung.
Es stimmt erstmal, dass die Bibel nur den Akt direkt verurteilt, die Homosexuelle Neigung an sich ist tatsächlich keine Sünde. - Dafür kann man ja nichts.
Aber Gott sagte auch klar, dass die Ehe(ohne die gibt es biblisch keine legitime Liebesbeziehung) ein Bund zwischen Mann und Frau sein soll:
1.Mose 2,18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!
24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.
Eine Liebesbeziehung mit dem gleichen Geschlecht ist gegen Gottes Willen und deshalb Sünde.
Ich hoffe ich konnte helfen :)
LG
Ich würde sagen: "eine geschlechtliche Liebesbeziehung", denn es gibt auch Liebe zwischen Männern OHNE das Geschlechtliche - Siehe hier:
„Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele.“
1. Samuel 20:17 SCH2000 https://bible.com/bible/157/1sa.20.17.SCH2000
Ja, gut, mit Liebesbeziehung meinte ich jetzt die geschlechtliche Liebe.
„Und Jonathan ließ David nochmals bei seiner Liebe zu ihm schwören; denn er liebte ihn wie seine eigene Seele.“
Das würde ich als platonische, bzw freundschaftliche Liebe bezeichnen. (im Griechischen "phileo")
die Homosexuelle Neigung an sich ist tatsächlich keine Sünde.
das ist moderne Zeitgeist-Theologie.
Kein Kirchenvater oder alter Theologe kannte das.
und sie werden ein Fleisch sein.
und das beinhaltet auch Vielweiberei (Polygynie)
Falsch...
23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht.
24 Darum hat sie Gott auch dahingegeben in die Begierden ihrer Herzen, zur Unreinheit, sodass sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren,
25 sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!
27 gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen.
"dahingegeben" bedeutet hier nicht "ausgelöst", sondern "nicht zurück gehalten". Es war die Begierde ihrer Herzen und Gott hat sie aufgrund ihrer Abkehr von Ihm dahingegeben, indem Er nicht eingegriffen hat.
Schuster, bleib bei deinen Leisten...