Schwul und Christ, was ist eure Meinung?


08.01.2024, 16:03

Das ist etwas falsch formuliert meinerseits, ich meine die Tat und nicht die generelle Homosexualität.


09.01.2024, 15:24
„Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Gräuel.“ (3Mose 18,22)

„Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!“ (3Mose 20,13)

Das Ergebnis basiert auf 80 Abstimmungen

Ja geht 76%
Nein geht nicht 24%
apt2nowhere  08.01.2024, 15:40

was hat die religiöse Einstellung mit der sexuellen Ausrichtung zu tun ? m.E. gar nichts

VIPMAURICE441 
Fragesteller
 08.01.2024, 15:44

Ja doch, lies doch gerne mal die Antworten der anderen Nutzer auf der Frage.

anonymos987654  08.01.2024, 15:54

Homosex. ist eine Sünde? Da hast du wohl was falsch verstanden. Taten sind Sünden, aber wie kommst du darauf, dass die Neigung schon eine Sünde sei?

VIPMAURICE441 
Fragesteller
 08.01.2024, 16:03

Nein, das ist etwas falsch formuliert meinerseits, ich meine die Tat und nicht die generelle Homosexualität.

38 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das wird eine etwas ausführlichere Antwort, wo ich (bin gläubiger Christ) meinen Standpunkt zum Thema Homosexualität (auf Grundlage der Bibel) darlege.

Ich möchte schonmal vorweg sagen, dass ich gegen die Diskriminierung von Menschen bin, die einer bestimmten Gruppierung von LGBTQ (egal ob homosexuell, transsexuell, usw.) angehörig sind. Jesus sagte:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Matthäus 7:1

Also erstmal:

Gott (der Vater) bzw. sein Sohn Jesus Christus (der am Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist) liebt homosexuelle Menschen (wie auch alle anderen Menschen). Er möchte, dass alle Menschen ihr Herz ihm geben, damit er sie dann nach seinem Wohlgefallen verändern kann.

Wer Jesus sein Leben anvertraut, der wird von ihm von innen verwandelt, hin zu einem Menschen, der voller Liebe, Barmherzigkeit und Güte ist (also nach seinem Bild). Das geschieht durch den Heiligen Geist Gottes

(der HG ist sozusagen der Beistand vom Vater und vom Sohn, der nach christlichem Glauben eine eigene Person darstellt und den Vater und den Sohn hier für uns verkörpert. Vater, Sohn und Heiliger Geist bilden eine geistige Einheit und sind zusammen Gott (im Sinne der Dreieinigkeit)

Dieser innere Wandel zum Guten (durch den HG) ist natürlich auch mit einem Prozess verbunden.

Wenn man erstmal diese Botschaft verstanden hat, dass Jesus homosexuelle Menschen nicht weniger liebt, sondern sie respektiert und genauso wertschätzt wie heterosexuelle Menschen (das sollten Christen übrigens auch tun), dann kann ich jetzt auch mit der Botschaft kommen, dass Gott auch im sexuellen Bereich Vorstellungen hat, wie ein Mensch nach seinen Vorstellungen sein soll (neben anderen Werten wie Nächstenliebe, Treue, Geduld, uvm.).

Dazu gehört es, dass er die Auslebung Homosexualität für Menschen nicht vorsieht (es Sünde ist, was so viel wie "Zielverfehlung" bedeutet). Wer aber Jesus als Herrn und Erlöser animmt (darum geht es), dem hilft er auch durch den Heiligen Geist dabei in seinen Vorstellungen leben zu können. Und es geschieht dann so, dass diese Person es auch kann und von sich selbst aus will und nicht, dass sie sich religiös dazu gezwungen fühlt etwas zu sein, das sie nicht ist. Natürlich kann das dann auch mit einem Prozess verbunden sein, also man sollte nicht verzweifelt sein, wenn man nicht gleich von der Durchführung der Auslebung von Homosexualität befreit ist, sondern man sollte Jesus einfach sein eigenes Leben komplett anvertrauen und ihn dann schon machen lassen.

Das mag für viele nicht glaubwürdig klingen, aber es gibt genügend Berichte, die das bestätigen, dass Jesus Menschen von innen erneuert hat und sie auch von der Durchführung der Auslebung von Homosexualität frei gemacht hat. (hier z.B. ab Minute 22:30 mal ein aus meiner Sicht auf jeden Fall glaubwürdiger Bericht, den du dir bei Interesse gerne anschauen kannst). Wichtig ist nur, dass Christen gegenüber homosexuell lebenden Menschen nicht mit Ablehnung begegnen, sondern ihnen mit Wertschätzung begegnen. Man sollte ihnen nichts aufzwingen, was nur Gott leisten kann (also sie nicht unter religiösem Druck setzen), sondern ihnen dabei helfen eine Beziehung zu Gott/ Jesus Christus aufzubauen.

Manchmal dauert es Jahre, manchmal passiert es sofort, bis Gott

(wenn ich mich jetzt mal explizit auf homosexuelle Menschen beziehe)

homosexuelle Menschen (durch seinen heiligen Geist) in ihrer Sexualität entweder verändert hat (im Sinne von umorientiert) oder zumindest dazu befähigt hat ohne die Auslebung von Homosexualität aus einem EIGENEN Bedürfnis heraus glücklich zu leben. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, wie sehr jeder Einzelne in seine Beziehung mit Jesus investiert und sich mit ihm identifiziert. (Durch Gebet und täglich etwas Bibel lesen).

Hier sind mal Bibelverse, die zeigen, dass Homosexualität nicht im Sinne Gottes/Jesu ist:

Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen! 3. Mose 20:13 (Schlachter2000-Übersetzung)

Hierbei möchte ich erwähnen, dass Jesus bereits die Todesstrafe dafür am Kreuz bezahlt hat, wenn man an ihn glaubt und sich zu ihm bekennt. (So als wenn jemand stellvertretend für dich wegen zu schnellen Autofahrens ein Bußgeld bezahlen würde) Im Übrigen trug er durch die Kreuzigung auch die Strafe für alle anderen Sünden (lügen, stehlen, morden, ehebrechen, usw.). Er wurde bespuckt, geschlagen, ausgepeitscht, ans Kreuz genagelt, bis zum Tod. (bevor er von den Toten auferstanden ist, was ein ganz wichtiger zentraler Punkt des christlichen Glaubens ist.)

Weitere Verse:

Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Gräuel. 3. Mose 18:22

Und neues Testament:

Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Römer 1:26‭-‬27

Nun eine Bibelstelle für die Liebe Gottes/Jesu zu allen Menschen:

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3:16

Nun könntest du dich vielleicht fragen, weshalb es homosexuelle Neigungen überhaupt bei Menschen gibt, wenn es nicht im Sinne Gottes ist. Gott hat doch die Menschen erschaffen.

Ich sehe es als EINE der vielen Folgen der sündhaften Natur des Menschen, die (also die sündhafte Natur) durch Adam und Eva (durch den Sündenfall) in die Schöpfung gebracht wurde und seither weitervererbt wird. In Psalm 51:5 heißt es (ich zitiere ausnahmsweise mal die Luther1912-Übersetzung, weil sie es aus meiner Sicht sehr gut zum Ausdruck bringt):

Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Psalm 51:5

Ich hoffe die Antwort hilft dir weiter.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
VIPMAURICE441 
Fragesteller
 08.01.2024, 21:38

Ist eine ganz schön lange antwort, lese ich morgen durch. Den Stern hast du aber sicher

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xxScarface1990  08.01.2024, 22:03
@VIPMAURICE441

Dankeschön, aber lies mal erstmal die Antwort, bevor du mir den Stern versprichst (das soll jetzt kein Vorwurf an dich sein) Vielleicht ist ja irgendwas dabei, was dir nicht gefällt! (Auch wenn ich eigentlich glaube, dass dir meine Antwort gefallen dürfte)

LG

2
docdespair  11.01.2024, 02:18

Na ja, du hast deine fundamentalistische Meinung hier schon öfter geäußert und den Beitrag hier auch schon oft kopiert, aber überzeugend finde ich ihn nach wie vor nicht. Also:

Es widerspricht sich immer noch selbst. Wenn dieser Gott Homosexuelle auf einmal nicht mehr vorgesehen hat, warum ist Homosexualität dann überall in der Natur üblich und erfüllt Funktionen? Das ergibt keinen Sinn. Und man kann ein Persönlichkeitsmerkmal nicht durchführen.

Und na ja... glaubwürdig sind deine Behauptungen überhaupt nicht, das stimmt... und wissenschaftlich gesehen unmöglich. Man kann sexuelle Orientierungen schon deshalb nicht ändern, weil sie zum guten Teil genetisch festgelegt sind. Und warum sollte dieser Gott Homosexuelle erschaffen und sie in der ganzen Natur vorsehen, um sie dann genau dafür zu verdammen und sie ändern zu wollen? Auch das widerspricht sich selbst. Warum sollte dieser Gott Menschen von Liebe freimachen, auf die er sie selbst veranlaght hat? Und Homosexuelle können wunderbar eine tolle Beziehung zu Gott aufbauen. Das hat aber nichts damit zu tun, in welcher Beziehung sie leben.

"Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen! 3. Mose 20:13 (Schlachter2000-Übersetzung)"

... und in Mose steht auch, wie oben beschrieben, dass Frauen nach Kriegen oder Vergewaltigungen umzubringen sind. Und das nimmst du nicht so wörtlich. ;) Abgesehen davon, dass es da nicht um Homosexuelle geht, sondern um Männer, die bei Frauen liegen. An anderer Stelle steht ja auch expliziter, dass das Männer sind, die ihren natürlichen Verkehr mit Frauen haben und diese verlassen.

"Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Römer 1:26‭-‬27"

Eben. Natürlichen Verkehr mit Frauen verlassen. Aber seit wann haben Schwule ihren natürlichen Verkehr mit Frauen und verlassen diesen?

"Ich sehe es als EINE der vielen Folgen der sündhaften Natur des Menschen, die (also die sündhafte Natur) durch Adam und Eva (durch den Sündenfall) in die Schöpfung gebracht wurde"

Das ergibt keinen Sinn, denn dann wäre es nicht ein Persönlichkeitsmerkmal. Das ist so sinnvoll, als würde man behaupten, Frau zu sein wäre eine Sünde. Mit deiner Argumentation kann man das direkt aus Mose ableiten. 

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GutenTag2003  28.01.2024, 21:47
... und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Psalm 51:5

Da kann etwas zur "unbefleckten Empfängnis" nicht stimmen.

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xxScarface1990  29.01.2024, 04:27
@GutenTag2003

Die unbefleckte Empfängnis ist eine katholische Lehre, die aus meiner Sicht nicht mit dem übereinstimmt, was die Bibel lehrt. Ich lehne die Lehre der unbefleckten Empfängnis ab.

LG

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Ja geht

Ich frage mich ja, warum das so wichtig ist.

Warum wird auf Homosexualität so ein besonderes Augenmerk gelegt?

Und dann meist von denen, die nicht Homosexuell sind.

Wurde jemals gefragt, ob man Bettler übersehen und gleichzeitig Christ sein kann?

Johannes 3-17

Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? 18 Meine Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

Oder kann man Christ sein und Kleidung aus zweierlei gewebtem Faden tragen?

3. Mose 19-19

Meine Satzungen sollt ihr halten: Lass nicht zweierlei Art unter deinem Vieh sich paaren und besäe dein Feld nicht mit zweierlei Samen und lege kein Kleid an, das aus zweierlei Faden gewebt ist.

Und kann man Christ sein und am Sonntag arbeiten?

2. Mose 35-2

Sechs Tage sollt ihr arbeiten. Am siebenten Tag aber sei für euch Sabbat, ein Ruhetag, heilig dem HERRN. Wer an diesem Tag arbeitet, soll sterben.

Man kann noch lange so weiter machen, aber für alle diese Gebote lassen sich Ausreden erfinden. Außer man ist Homosexuell und möchte ein normales Leben führen, dann kann man kein Christ sein.

Johannes 8-7

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.
Ja geht

Na ja, das sehe ich ganz anders. Homosexualität ist ein Persönlichkeitsmerkmal und nicht umsonst hat das ja dann dieser Gott in der ganzen Natur veranlagt und mit Funktionen ausgestattet. Zumal es hier in Mose ja um Männer geht, die sonst bei Frauen liegen. Und wenn man die Bibel so auslegt wie du, geht es auch nicht, als Frau christlich zu sein, denn in Mose steht auch Folgendes: 

"Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?"

(4. Mose 31,14-15)

"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben."

(4. Mose 31,17-18)

Kind darf man demnach auch nicht sein, denn: 

"Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!"

(Psalm 137,9)

Siehst du, was ich meine? Wenn man die Bibelzitate so aus dem Zusammenhang reißt, ist sehr vieles eine Sünde. Aber das nimmt seltsamerweise keiner vor den Leuten so wörtlich, die die von dir genannten Zitate rausgreift, um seine Homophobie zu begründen. Nicht umsonst sind deine Ansichten im Christentum auch mehr als umstritten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium etc.
docdespair  27.01.2024, 01:22
@VIPMAURICE441

Ja, diese Meinungen von fundamentalistischen Strömungen kenne ich und die dort genannten Behauptungen habe ich auch schon oft kommentiert und gezeigt, warum diese Argumentation so keinen Sinn ergibt, auch wenn sie immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt und aufgesagt werden. Sie widersprechen sich halt nur mehrfach selbst. Unter anderem schon da, dass es Homosexuelle im ganzen Naturreich gibt und sie Funktionen erfüllen. Seltsam, wenn es auf einmal gegen die Schöpfung war, oder? Und es ist auch ganz schön dreist, seine eigene, mehr als nur einfach umstrittene Interpretation als das Wort der Bibel verkaufen zu wollen.

Hier auch mal einige Quellen, wo ganz andere Argumente gebracht werden:

"An keiner Stelle verurteilt die Bibel Homosexualität!" - katholisch.de

Homosexualität und die Bibel | 12.4.1 - Worthaus

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Ja geht

Man kann sich allerdings aussuchen, ob man Christ sein will.

Ja geht

Natürlich geht das! Warum nicht? "Sünde" wurde von Pfaffen definiert und ist nicht "gottgewollt", die es im Übrigen auch treiben.