Sollte der Lebensstandard in Deutschland erhöht werden?
Wie in China.
10 Stimmen
8 Antworten
Hi!
Ich lebe lieber in einer freien Demokratie und nicht in einem Überwachungsstaat, bei dem ich öffentlich nichts gegen die Partei sagen darf, ohne dass ich plötzlich keine Kredite mehr bekomme oder meine Stelle plötzlich anders besetzt wird.
Und nein, als Tourist, auch wenn man schon dreimal dort war, kann man so etwas nicht beurteilen.
Guter Einwand. Aber genauer betrachtet ist zum Beispiel Russland ebenfalls eine Demokratie. Und ein paar andere Länder auch. Es gibt einen Demokratieindex, der diese nach diversen Kriterien wie Pressefreiheit und ähnlichen Punkten misst. Deutschland ist relativ weit oben, aber da sind noch viele Länder, die sich Demokratie nennen und mehr als auf der Verpackung stehen tut es da eher nicht.
Lebensstandard ist mehr als nur ein dickeres Konto. Es geht um gute Jobs, faire Löhne, bezahlbare Wohnungen, saubere Luft, Gesundheit, Bildung und dass alle was vom Kuchen abkriegen. In China hat sich da in den letzten Jahrzehnten echt viel getan: Millionen Menschen sind aus der Armut raus, die Mittelschicht wächst, und die Städte boomen. Aber: Das Ganze hatte auch seinen Preis – Umwelt, Arbeitsbedingungen, soziale Gerechtigkeit, you name it.
China als Vorbild? Jein!China hat’s geschafft, mit Turbo-Wachstum viele Leute aus der Armut zu holen. Aber das Modell ist nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar. Warum?
- China hat 1,4 Milliarden Einwohner, Deutschland 84 Millionen – ganz andere Hausnummer.
- In China gibt’s oft weniger Mitbestimmung und Arbeitnehmerrechte, dafür mehr staatliches Durchregieren. Das ist nicht unser Style.
- Umweltprobleme, Luftverschmutzung und soziale Spaltung sind in China immer noch riesige Themen.
Trotzdem: Ein paar Sachen kann man sich schon abgucken – vor allem, wie China in Innovation und Bildung investiert. Die setzen auf Zukunftsbranchen, bauen E-Mobilität und erneuerbare Energien aus und pushen die Digitalisierung. Wenn wir in Deutschland unseren Lebensstandard halten oder sogar erhöhen wollen, müssen wir bei Innovation, Bildung und Klimaschutz vorne mitspielen.
Was bringt es, den Lebensstandard zu erhöhen?- Mehr Chancengleichheit: Wenn alle Zugang zu guter Bildung und Arbeit haben, profitieren alle.
- Nachhaltigkeit: Lebensstandard heißt heute auch, dass wir nicht auf Kosten der Umwelt leben. China versucht gerade, grüner zu werden und CO₂ zu senken – das ist auch für uns ein Muss.
- Soziale Sicherheit: Wer sich keine Miete, Heizung oder Arztbesuch leisten kann, für den bringt Wirtschaftswachstum wenig. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass Wohlstand bei allen ankommt.
Klar, wir sollten den Lebensstandard in Deutschland erhöhen. Aber nicht einfach nur „wie in China“ – sondern mit unserem eigenen Mix: Innovation, Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit. Wachstum ja, aber nicht auf Kosten von Umwelt und Zusammenhalt. Und: Der Staat muss dafür sorgen, dass alle mitziehen können – sonst bringt das beste Wachstum nix.
Wer mehr über den Vergleich China/Deutschland wissen will, findet hier spannende Zahlen: Laenderdaten.info und Versus.com. Und wie China beim Lebensstandard und Klimaschutz plant, steht z.B. hier im offiziellen Papier: PDF, S. 5-6.
Unterm Strich: Lebensstandard erhöhen? Auf jeden Fall – aber bitte mit Zukunft und Fairness
Eine Intention der Regierung sollte immer sein, den Lebensstandard zu verbessern.
Die Frage ist zu ungenau. In China gibt es nach wie vor große Unterschiede. Wenn man die Dörfer auf dem Land fern ab von großen Städten miteinander vergleicht, ist der Lebensstandart in Deutschland bereits höher.
Und wenn man die Chinesischen Großstädte mit den Deutschen vergleicht ist dieser auch höher.
Mag sein. Aber China besteht nicht nur aus großen modernen Städten. Und was bringt es der mittleren Bevölkerungsschicht, wenn die Bahntickets z.B. relativ teuer sind? Oder wenn Abends ab 23 Uhr gar keine U-Bahnen mehr fahren? Auch für die Touristen kann das dann schnell ziemlich stressig werden.
Klar, Lebensstandard erhöhen wär wichtig.Aber nicht auf China-Art. Ich brauch keine Überwachung, Gesichtsscanner und 12-Stunden-Schichten ich will einfach bezahlbare Miete, stabile Löhne und ne Internetverbindung, die nicht nach Dorf schreit
Der Durchschnitts Chinese arbeitet in der Woche 48 Stunden. Im Vergleich zu Deutschland ist es viel, im Vergleich zu Ländern in denen Menschen nicht dazu motiviert werden Arbeitslos zu sein ganz normal.
In China sind Wohnung bezahlbarer und Mieten gecapped.
Stimmt, China hat günstige Wohnungen in manchen Regionen und eine starke Arbeitsmoral. Aber 48+ Stunden Wochen, Überwachungsdruck und kaum Arbeitsschutz klingen für mich nicht nach langfristig gesundem Lebensstandard eher nach Hochleistungsdruck ohne Bremse
Ja, war ich nicht. Aber muss ich auch nicht ich brauch keinen China-Trip, um zu checken, dass ich stabile Löhne und bezahlbare Mieten will, ohne Gesichtsscanner an jeder Ecke. Fortschritt ja, Sci-Fi-Polizeistaat nein
Wenn du wüsstet was du erzählst, würdest du es nicht erzählen. Glaub mir.
Die Gesichtsscanner hat man übrigens an Gated Communities, um die bereits hohe Sicherheit weiter zu erhöhen.
Gesichtsscanner in Wohnanlagen sind nicht das Problem aber in China sind sie Teil eines Systems, das den Alltag komplett überwacht: von Bahnhöfen bis zu Schulen. Es geht also weniger um Technik und mehr darum, wie sie eingesetzt wird
WO in dem Riesengroßen Land durftest du denn arbeiten ?
Wer Füssen kennt - kennt nicht Hooge !
In Schulen werden Gesichtsscanner genutzt, weil nicht jeder eben mal ins Schulgebäude soll, wo u.a auch Minderjährige Schüler leben.
Und an Ubahn stationen wird kontrolliert, um Angriffe zu vermeiden, der Regierung ist es wohl relativ egal, ob du eine 10.000 oder 20.000 mah Powerbank dabei hast, wenn du aber ein Messer in die UBahn nehmen willst, ist das nicht so egal.
Aber der Punkt ist nicht wo die Scanner stehen, sondern wie umfassend sie genutzt werden, was gespeichert wird und wie transparent das Ganze ist. In China geht es eben nicht nur um einzelne Orte, sondern um ein riesiges, staatlich kontrolliertes System, das Menschen über Gesichtserkennung, Bewegungsdaten und teilweise sogar Verhalten bewertet
Wenn du das Social Credit System meinst, gibts nicht, gab es nie.
Bewegungsdaten werden nicht gespeichert.
Es wird geguckt, wann, wer in eine Private Gegend geht.
Mir wäre es viel, viel, viel lieber, eine Schranke zu haben bevor wer auch immer in meine Wohnsiedlung kommt.
"Ich lebe lieber in einer freien Demokratie"
Gibt es auch "unfreie" Demokratien?