Lüge oder die Wahrheit?
Unsere humanoide Gesellschaft hat ein systematisches Problem, unabhängig davon ob jemand reich oder arm ist.
Geldmenge (Schulden + Guthaben) ist zeitlich variabel, aber begrenzt.
In der Historik der Geldgeschichte und Entwicklung kam es dazu, dass sich Geld durch Schuldenmachen bzw. Kreditvergabe vermehrt hat.
Die Menge des Guthabens und der Systemschulden stieg permanent an.
Pump auf Pump.
Wir sind in einen Geldkreislauf hinein geboren, der aus einer ähnlich hohen Menge an Guthaben und Schulden besteht.
Das bedeutet, dass beispielsweise grob 100 Menschen sich 3.000.000 + Guthaben und 3.000.000 - Schulden teilen müssen.
Wenn alle Menschen ihr Guthaben zusammen packen würden, die Schulden bezahlen würden, dann würden die Banken die Schulden tilgen, somit die Guthaben vernichten/tilgen und es würde kaum mehr Geld übrig bleiben.
Wichtig ist, dass Geld nicht automatisch Guthaben, sondern auch Schulden sind.
Geld = Schulden + Guthaben, nicht nur Guthaben
Warum sollte es beispielsweise ansonsten so sein, dass Staatsschulden nie vollständig begleichen werden?
Das bedeutet, dass alles was wir tun, egal ob es nun gut gemeint ist oder nicht, theoretisch absolut unlogischer Blödsinn ist.
Das ist genau der Wahnsinn, den die meisten Menschen nicht wissen und nicht verstehen.
Es ist doch logisch, was passiert, wenn 10 Leute sich einen Kuchen teilen müssen, der zur Hälfte vergammelt ist und jeder braucht unbedingt das positive Stückchen.
Irgendeiner muss immer in den sauren Apfel beißen, solange man selbst nicht hinein beißen muss, fällt es nicht auf und alles ist gut.
Hass gegen "Reiche" beispielsweise ändert nix an der systematischen Grundproblematik.
Das würde nur den Gelkreislauf innerhalb der gleichen Systematik verändern.
Solange nicht über 50% der Menschen verstehen, wie es läuft, kann sich auch nix ändern.
8 Stimmen
3 Antworten
zu kurz gedacht!
all diese Probleme entstehen durch Fiatgeld, das in sich keinen Wert hat, immer eine Gegenpartei braucht, und auch noch verrufen werden kann.
um dem von dir geschilderten Problem zu entgehen, bräuchten wir ein Geld, das
- nicht laufend an Wert verliert, sondern gewinnt
- keine Gegenpartei in Form eines Schuldners braucht
- strikt an Arbeit gekoppelt ist, denn nur dadurch entsteht ein Wert, den Geld repräsentiert: gesundes, unschädliches Geld ist eine abstrakte und fungible Form, Arbeit zu speichern und *geleistete!* Arbeit weitergeben zu können
Weil das so klingt als hättest du 0% von dem was oben steht reflektiert und verstanden. Klingt so, als hättest du drumherum gelesen ohne irgendwie ahnung zu haben 🤔
na dann für halt mal aus! wir können gerne die einzelnen Punkte diskutieren!
Was stimmt den deiner Meinung nach nicht oder ist zu kurz gedacht? Fiat Geld ist doch inbegriffen.
Die genannte "Grundproblematik" ist das Bestreben der Menschen, gegenwärtig Wohlstand und Sicherheit haben zu wollen. Es werden Schulden, im Kleinen wie im Großen, gemacht, um was auch immer jetzt zu haben.
Wir verpulvern auch über Jahrmillionen gewachsene Ressourcen (=Erdöl, Mineralien, ...) um jetzt die Vorteile zu haben. Egal ob CO² oder Schulden oder was auch immer, wir leben gegenwartsorientiert.
Die von Dir beschriebene Schuldenspiralfeder ist riskant, sehe ich auch so. Aber es sind nicht einzelne Leute wie Politiker oder Manager, Bankhausbesitzer, Millionäre, ..., sondern wir alle! Wir wollen billig kaufen, Steuererhöhungen usw. werden durch Abwahl bestraft!
Unsere Intelligenz ist m. E. nichts Anderes als gegenwarts- und eigeninteressenbezogener Egoismus, der Nachfolgegenerationen ziemlich im Stich lässt.
Das wird sich nicht ändern lassen, es sei denn, irgendeine Katastrophe bringt dies komplett durcheinander.
In der Historik der Geldgeschichte und Entwicklung kam es dazu, dass sich Geld durch Schuldenmachen bzw. Kreditvergabe vermehrt hat.
So funktioniert Geld nicht. Nicht damals, nicht heute.
Privatwirtschaftliche Geldgeschäfte sind ein reines Umverteilungsinstrument.
Die reine Geldmenge kann ausschließlich durch den Währungsschöpfer erhöht werden.
In der Eurozone wird das Geldsystem durch die höhere Verwaltungsebene EZB und einer europäischen Einheitswährung deutlich komplexer, das Grundgerüst bleibt jedoch dasselbe.
Wenn ich mir einem 1.000 EUR Bankkredit gönne, zahle ich die 1.000 EUR im nächsten Jahr zurück und zusätzlich 69 EUR Zinsen. Die 1.000 EUR sind ein Nullsummenspiel. Die 69 EUR Zinsen stammen aus der vorhandenen Geldmenge, die umverteilt werden.
Die Geldmenge kann ausschießlich über staatliche Konsum- und Investitionsausgaben erhöht werden und zwar nur dann, wenn dieses Geld für diesen Zweck "gedruckt" wird. Der Staat bzw. die EZB sind die einzigen Institutionen, die Geld nachhaltig produzieren und herausgeben können.
Sag mir doch mal bitte wieviel Guthaben und Schulden aktuell im Finanzsystem bestehen? Ganz grob.
(reines Geld, nicht Immobilien etc.)
Zieh es mal auseinander, dann merkst du es.
Die Geldmenge M3 beträgt aktuell 16 Billionen EUR. Das ist die Bar- und Buchgeldmenge die jemals von der EZB über alle Staaten der Währungsunion in die privaten Geldkreisläufe geflossen sind. Davon liegen etwa 8 Billionen EUR auf deutschen Privatkonten bzw. in Geldkassetten und Tresoren.
Also tut mir leid. Das kann ich mir nicht geben 🙄
Tut mir auch leid. Du willst auf deine Frage keine Antwort, sondern Bestätigung. Das Wissen, wie Geld funktioniert ist frei verfügbar, beispielsweise bei der EZB direkt. Jedoch ist ein gewisses Maß an Textverständnis von Nöten, welches man bei dir nicht erwarten kann.
Ich kann es mir nur noch erklären, dass du das mit Absicht machst. 🤔
Soll mir egal sein.
Du hast fast genau so gesagt, wie ich geschrieben habe 🤔
Du hast doch den Schuss nicht gehört 😂
Du bewegst dich immer noch in einem sehr kleinen gedanklichen Rahmen.
Wenn der Geldschöpfer 1.000 EUR ins System spült, kann man ihm nicht 1.001 EUR zurückzahlen. Woher soll der 1 EUR kommen, wenn der Geldschöpfer ihn nicht hergestellt hat?
Hm. Kein Bock. Ich lass mal die ki drüber laufen 😪:
"Zwischen A und B steckt jeweils ein Körnchen Wahrheit – aber insgesamt liegt A näher am tatsächlichen Geldsystem, während B an einigen entscheidenden Punkten vorbeiredet.
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1. Geldschöpfung durch Geschäftsbanken
A sagt: „Geld vermehrt sich durch Schuldenmachen bzw. Kreditvergabe.“
Tatsächlich können Geschäftsbanken bei jeder Kreditvergabe neues Giralgeld schaffen. Bilanztechnisch entsteht im Moment der Kreditgewährung auf der Aktivseite der Bank ein Kredit (Forderung) und auf der Passivseite ein neuer Einlagenbestand (Verbindlichkeit) beim Kunden.
Dieser Vorgang erhöht die gesamte Geldmenge (M1, M2, M3), auch wenn sich die Zentralbankgeldmenge (Reserven bei der EZB) nicht zwangsläufig erhöht.
B behauptet: „Privatwirtschaftliche Geldgeschäfte sind ein reines Umverteilungsinstrument. Die reine Geldmenge kann ausschließlich durch den Währungsschöpfer erhöht werden.“
Das trifft nur auf die Zentralbankgeldmenge (die Basis, oft „High-Powered Money“ genannt) zu.
Die Breitgeldmenge, mit der wir im Alltag zahlen, wird allerdings zu über 90 % von den Geschäftsbanken geschaffen.
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2. Die Zins-Paradoxie
B fragt zu Recht:
> „Wenn der Geldschöpfer 1 000 EUR ins System spült, kann man ihm nicht 1 001 EUR zurückzahlen. Woher soll der 1 EUR kommen, wenn der Geldschöpfer ihn nicht hergestellt hat?“
Warum das kein Widerspruch ist
1. Kumulierte Geldschöpfung: Es fließen fortlaufend neue Kredite in die Volkswirtschaft. Aus den 1 000 EUR Neuschöpfung entstehen Zinskostenbegleitend laufende weitere Kredite, so dass ausreichend Geld für Zinszahlungen vorhanden ist.
2. Bankgewinne und Rücklagen: Die gezahlten Zinsen landen bei den Banken (Gewinn- oder Rücklagenbildung) und verbleiben als Teil der Geldmenge im System.
3. Laufzeit und Teiltilgung: Kredite werden generell nicht alle gleichzeitig fällig. Während einige Kredite getilgt werden (Geldvernichtung bei Rückzahlung), entstehen parallel neue Kredite (Geldschöpfung), so dass die Gesamtmenge und damit auch die Zinszahlungsbasis stabil bleibt oder wächst.
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3. Staats- und Zentralbankgeld vs. Giralgeld
Zentralbank (EZB) kann über Offenmarktgeschäfte, Mindestreservepolitik und gezielte Langfristrefinanzierungsgeschäfte die Basisgeldmenge (Reserven der Geschäftsbanken) steuern.
Diese Basis dient als Unterbau, aber das echte Geldvolumen, mit dem Unternehmer und Privathaushalte operieren, entsteht durch Kreditvergabe der Geschäftsbanken.
B übersieht also:
Dass Giralgeldschöpfung per Kredit tatsächliche Geldschöpfung ist und nicht nur Umverteilung (sonst gäbe es gar keine Instrumente wie Mindestreserve oder Eigenmittelvorschriften).
Dass Zinszahlungen innerhalb eines dynamischen Systems von Schuldaufnahme und Schuldtilgungen möglich sind, weil nicht alle Kredite gleichzeitig abgebaut werden.
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4. Fazit: Wer hat Recht?
A trifft im Kern zu: Geld = Schulden + Guthaben, und Geschäftsbanken schaffen durch Kreditgewährung noch immer den Löwenanteil des umlaufenden Geldes.
B stellt richtig fest, dass Zentralbanken die Basisgeldmenge kontrollieren, verkennt aber, dass darüber hinaus Geschäftsbanken breit wirksames Giralgeld schöpfen und Zinszahlungen über fortlaufende Kreditzyklen finanziert werden können.
Solange nicht mehr als 50 % der Menschen (wie A fordert) verstehen, wie Zins- und Kreditkreislauf zusammenspielen, wird dieses „System auf Pump“ weiterlaufen – aber es ist kein „perfider Trick“, sondern das seit Jahrzehnten geübte Betriebsprinzip moderner Geldwirtschaft."
Wie bitte? Das ist doch Blödsinn.