Lüge oder die Wahrheit?

Lüge. 50%
Ich weiß es nicht. 38%
Wahrheit. 13%

8 Stimmen

3 Antworten

zu kurz gedacht!

all diese Probleme entstehen durch Fiatgeld, das in sich keinen Wert hat, immer eine Gegenpartei braucht, und auch noch verrufen werden kann.

um dem von dir geschilderten Problem zu entgehen, bräuchten wir ein Geld, das

  1. nicht laufend an Wert verliert, sondern gewinnt
  2. keine Gegenpartei in Form eines Schuldners braucht
  3. strikt an Arbeit gekoppelt ist, denn nur dadurch entsteht ein Wert, den Geld repräsentiert: gesundes, unschädliches Geld ist eine abstrakte und fungible Form, Arbeit zu speichern und *geleistete!* Arbeit weitergeben zu können

Luftikus0246 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 18:38

Wie bitte? Das ist doch Blödsinn.

Luftikus0246 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 18:47
@horribiledictu

Weil das so klingt als hättest du 0% von dem was oben steht reflektiert und verstanden. Klingt so, als hättest du drumherum gelesen ohne irgendwie ahnung zu haben 🤔

Luftikus0246 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 19:15
@horribiledictu

Was stimmt den deiner Meinung nach nicht oder ist zu kurz gedacht? Fiat Geld ist doch inbegriffen.

Die genannte "Grundproblematik" ist das Bestreben der Menschen, gegenwärtig Wohlstand und Sicherheit haben zu wollen. Es werden Schulden, im Kleinen wie im Großen, gemacht, um was auch immer jetzt zu haben.

Wir verpulvern auch über Jahrmillionen gewachsene Ressourcen (=Erdöl, Mineralien, ...) um jetzt die Vorteile zu haben. Egal ob CO² oder Schulden oder was auch immer, wir leben gegenwartsorientiert.

Die von Dir beschriebene Schuldenspiralfeder ist riskant, sehe ich auch so. Aber es sind nicht einzelne Leute wie Politiker oder Manager, Bankhausbesitzer, Millionäre, ..., sondern wir alle! Wir wollen billig kaufen, Steuererhöhungen usw. werden durch Abwahl bestraft!

Unsere Intelligenz ist m. E. nichts Anderes als gegenwarts- und eigeninteressenbezogener Egoismus, der Nachfolgegenerationen ziemlich im Stich lässt.

Das wird sich nicht ändern lassen, es sei denn, irgendeine Katastrophe bringt dies komplett durcheinander.

Lüge.
In der Historik der Geldgeschichte und Entwicklung kam es dazu, dass sich Geld durch Schuldenmachen bzw. Kreditvergabe vermehrt hat.

So funktioniert Geld nicht. Nicht damals, nicht heute.

Privatwirtschaftliche Geldgeschäfte sind ein reines Umverteilungsinstrument.

Die reine Geldmenge kann ausschließlich durch den Währungsschöpfer erhöht werden.

In der Eurozone wird das Geldsystem durch die höhere Verwaltungsebene EZB und einer europäischen Einheitswährung deutlich komplexer, das Grundgerüst bleibt jedoch dasselbe.

Wenn ich mir einem 1.000 EUR Bankkredit gönne, zahle ich die 1.000 EUR im nächsten Jahr zurück und zusätzlich 69 EUR Zinsen. Die 1.000 EUR sind ein Nullsummenspiel. Die 69 EUR Zinsen stammen aus der vorhandenen Geldmenge, die umverteilt werden.

Die Geldmenge kann ausschießlich über staatliche Konsum- und Investitionsausgaben erhöht werden und zwar nur dann, wenn dieses Geld für diesen Zweck "gedruckt" wird. Der Staat bzw. die EZB sind die einzigen Institutionen, die Geld nachhaltig produzieren und herausgeben können.


Luftikus0246 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 21:52

Sag mir doch mal bitte wieviel Guthaben und Schulden aktuell im Finanzsystem bestehen? Ganz grob.

(reines Geld, nicht Immobilien etc.)

Zieh es mal auseinander, dann merkst du es.

FinisTerrae  29.05.2025, 22:07
@Luftikus0246

Die Geldmenge M3 beträgt aktuell 16 Billionen EUR. Das ist die Bar- und Buchgeldmenge die jemals von der EZB über alle Staaten der Währungsunion in die privaten Geldkreisläufe geflossen sind. Davon liegen etwa 8 Billionen EUR auf deutschen Privatkonten bzw. in Geldkassetten und Tresoren.

FinisTerrae  30.05.2025, 00:39
@Luftikus0246

Tut mir auch leid. Du willst auf deine Frage keine Antwort, sondern Bestätigung. Das Wissen, wie Geld funktioniert ist frei verfügbar, beispielsweise bei der EZB direkt. Jedoch ist ein gewisses Maß an Textverständnis von Nöten, welches man bei dir nicht erwarten kann.

Luftikus0246 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 01:11
@FinisTerrae

Ich kann es mir nur noch erklären, dass du das mit Absicht machst. 🤔

Soll mir egal sein.

Luftikus0246 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 21:49

Du hast fast genau so gesagt, wie ich geschrieben habe 🤔

Du hast doch den Schuss nicht gehört 😂

Du bewegst dich immer noch in einem sehr kleinen gedanklichen Rahmen.

FinisTerrae  29.05.2025, 22:05
@Luftikus0246

Wenn der Geldschöpfer 1.000 EUR ins System spült, kann man ihm nicht 1.001 EUR zurückzahlen. Woher soll der 1 EUR kommen, wenn der Geldschöpfer ihn nicht hergestellt hat?

Luftikus0246 
Beitragsersteller
 30.05.2025, 00:12
@FinisTerrae

Hm. Kein Bock. Ich lass mal die ki drüber laufen 😪:

"Zwischen A und B steckt jeweils ein Körnchen Wahrheit – aber insgesamt liegt A näher am tatsächlichen Geldsystem, während B an einigen entscheidenden Punkten vorbeiredet.

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1. Geldschöpfung durch Geschäftsbanken

A sagt: „Geld vermehrt sich durch Schuldenmachen bzw. Kreditvergabe.“

Tatsächlich können Geschäftsbanken bei jeder Kreditvergabe neues Giralgeld schaffen. Bilanztechnisch entsteht im Moment der Kreditgewährung auf der Aktivseite der Bank ein Kredit (Forderung) und auf der Passivseite ein neuer Einlagen­bestand (Verbindlichkeit) beim Kunden.

Dieser Vorgang erhöht die gesamte Geldmenge (M1, M2, M3), auch wenn sich die Zentralbank­geldmenge (Reserven bei der EZB) nicht zwangsläufig erhöht.

B behauptet: „Privatwirtschaftliche Geldgeschäfte sind ein reines Umverteilungsinstrument. Die reine Geldmenge kann ausschließlich durch den Währungsschöpfer erhöht werden.“

Das trifft nur auf die Zentralbankgeldmenge (die Basis, oft „High-Powered Money“ genannt) zu.

Die Breitgeldmenge, mit der wir im Alltag zahlen, wird allerdings zu über 90 % von den Geschäftsbanken geschaffen.

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2. Die Zins-Paradoxie

B fragt zu Recht:

> „Wenn der Geldschöpfer 1 000 EUR ins System spült, kann man ihm nicht 1 001 EUR zurückzahlen. Woher soll der 1 EUR kommen, wenn der Geldschöpfer ihn nicht hergestellt hat?“

Warum das kein Widerspruch ist

1. Kumulierte Geldschöpfung: Es fließen fortlaufend neue Kredite in die Volkswirtschaft. Aus den 1 000 EUR Neuschöpfung entstehen Zins­kostenbegleitend laufende weitere Kredite, so dass ausreichend Geld für Zinszahlungen vorhanden ist.

2. Bankgewinne und Rücklagen: Die gezahlten Zinsen landen bei den Banken (Gewinn- oder Rücklagenbildung) und verbleiben als Teil der Geldmenge im System.

3. Laufzeit und Teiltilgung: Kredite werden generell nicht alle gleichzeitig fällig. Während einige Kredite getilgt werden (Geldvernichtung bei Rückzahlung), entstehen parallel neue Kredite (Geldschöpfung), so dass die Gesamtmenge und damit auch die Zinszahlungsbasis stabil bleibt oder wächst.

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3. Staats- und Zentralbankgeld vs. Giralgeld

Zentralbank (EZB) kann über Offenmarkt­geschäfte, Mindestreservepolitik und gezielte Langfrist­refinanzierungsgeschäfte die Basisgeldmenge (Reserven der Geschäftsbanken) steuern.

Diese Basis dient als Unterbau, aber das echte Geldvolumen, mit dem Unternehmer und Privathaushalte operieren, entsteht durch Kreditvergabe der Geschäftsbanken.

B übersieht also:

Dass Giralgeldschöpfung per Kredit tatsächliche Geldschöpfung ist und nicht nur Umverteilung (sonst gäbe es gar keine Instrumente wie Mindestreserve oder Eigenmittel­vorschriften).

Dass Zinszahlungen innerhalb eines dynamischen Systems von Schuld­aufnahme und Schuld­tilgungen möglich sind, weil nicht alle Kredite gleichzeitig abgebaut werden.

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4. Fazit: Wer hat Recht?

A trifft im Kern zu: Geld = Schulden + Guthaben, und Geschäftsbanken schaffen durch Kredit­gewährung noch immer den Löwenanteil des umlaufenden Geldes.

B stellt richtig fest, dass Zentralbanken die Basisgeldmenge kontrollieren, verkennt aber, dass darüber hinaus Geschäftsbanken breit wirksames Giralgeld schöpfen und Zinszahlungen über fortlaufende Kreditzyklen finanziert werden können.

Solange nicht mehr als 50 % der Menschen (wie A fordert) verstehen, wie Zins- und Kredit­kreislauf zusammenspielen, wird dieses „System auf Pump“ weiterlaufen – aber es ist kein „perfider Trick“, sondern das seit Jahrzehnten geübte Betriebsprinzip moderner Geldwirtschaft."