Lieber mehr Freiheit und mehr Pflichten oder weniger Rechte?
Umso mehr wir vom Staat erwarten, dass er Dinge für uns 'klärt' umso mehr delegieren wir diese Aufgabe eben an ihn. Dies kann sich dann in Gesetzen ausdrücken, Strafen, Rechten, finanzieller Unterstützung,....
Mit jeder dieser Maßnahmen geben wir also ein gewisses Maß an Verantwortung, somit auch Freiheit an den Staat ab.
Die Gesellschaft regulierende Kräfte wirken auch außerhalb offensichtlich staatlicher Kontrolle in Form von Propaganda. Hier z.b. moralische Urteile (z.b. wer nicht arbeitet ist ein Schmarotzer, eine Frau 'falsch' ansprechen ist sexistisch,...) welche medial verbreitet und somit vom Bürger internalisiert werden und so ebenfalls wie Verbote durch moralische Abwertung fungieren.
Wie nehmt ihr die Balance zwischen Rechten und Pflichten in Deuschland wahr?
Worin wünscht ihr euch, dass der Staat mehr eingreift oder fühlt ihr euch eher selbst eingeent?10 Stimmen
6 Antworten
Nimm z.B. mal die Krankenpflichtversicherungen. Was glaubst du wohl, wieviel Leute nicht krankenversichert waeren und wuerden den Beitrag lieber fuer andere Sachen ausgeben?
Gewisse Regeln/Gesetze sind einfach noetig, damit eine Gesellschaft funktioniert, auch wenn man pers. einige Gesetze als unnoetig ansehen mag.
Ja, da diese Leute kaum in der Lage sein werden, ihre med. Rechnungen selbst zu bezahlen.
Wie meinst du das?
Würde man keine Pflichtversicherung haben, können sich die Menschen dennoch privat versichern.
Die Privatversicherung, jene hätte Kunden, welche oft die Versicherung in Anspruch nehmen und andere, welche sie selten in Anspruch nehmen.
Genau gleich ist es mit der Pflichtversicherung, wo es Leute gibt, die viel brauchen und andere wenig.
Beide müssen aber die Beiträge entsprechend gestalten, sodass sie die Kosten decken können.
Der Unterschied ist somit, dass eine davon freiwillig ist und die andere verpflichtend.
Es gaebe aber viele Leute, die sichnicht privatversichern wuerden, weil ihnen andere Sachen evtl. wichtiger erscheinen.
Ich verstehe deinen Grundgedanken aber bzgl deines beispiels...
Aber dies wäre doch dann eben Teil des Gedankens Verantwortung für seine Lebensentscheidungen zu übernehmen, oder nicht? Schließlich geht es hier um die eigene Gesundheit nicht die der anderen. Wenn ich nicht fähig oder unwillens bin, mich abzusichern, muss ich eben mit den Konsequenzen leben. Ich will doch auch nicht, dass ich am Leben gehalten werde, obwohl ich querschnittsgelähmt bin und nur noch sterben will (was leider genau passiert!)
Ist es nicht ein staatlicher Vorwand um da Geschäftszweige zu unterstützen?
Leider denken manchen Leute nur soweit wie eine fette Sau springen kann. Bleiben wir bei der Pflichtversicherung. Sollen kranke Kinder darunter leiden, wenn Eltern nicht weit genug denken? Abgesehen laesst man in einer zivilisierten Gesellschaft Niemanden sterben, nur weil er keine Verantwortung fuer sich uebernahm.
Kinder ist etwas anders, da könnte man Unterschiede machen.
Aber ja, wir lassen uns zu unmündigen Kindern degradieren, die keine Verantwortung übernehmen können (und wollen?).
Mein Leben, mein Tod. Meine Entscheidung!
Im letzen Punkt gebe ich dir Recht. Es hindert dich doch Niemand daran freiwillig den Loeffel abzugeben.
Wenn du in Deutschland nicht vorsorglich in einer Patientenverfügung festhältst, das du unter Umständen x,y,z keine lebenserhaltenden Maßnahmen erhalten willst, dann hast du Pech gehabt wenn du nach einem Unfall nicht mehr deinen Willen, zu sterben ausdrücken kannst. Ist ein sehr schlimmes Thema!
'Das Meer in mir' ist ein sehr berührender Film der Einblick in die Gedankenwelt eines Menschen gibt, der nicht mehr Herr seines Körpers ist.
Freiheit bedeutet in einer Gesellschaft, auch eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. Freiwillig. Persönliche Freiheit hört dort auf, wo die eines anderen beschnitten wird.
Gesetze im Sinne von Grenzen werden immer dann gemacht, wenn zu viele diese Verantwortung missachten. Dann "leiden" letztendlich alle darunter.
Ich persönlich bin froh, wenn ich so wenig wie möglich mit dem Staat und seinen Institutionen zu tun habe. Dennoch leiste ich gerne meinen Beitrag auch für diejenigen, die auf staatliche / institutionelle Hilfe angewiesen sind.
Das ein oder andere Gesetz bzw. Regel habe ich aber auch schon missachtet, weil es eben niemand anderen als ausschließlich mich betraf und niemand dadurch belästigt oder geschädigt wird. Es gibt Dinge, die den Staat einfach nichts angehen.
Der Staat hat uns alle im Stich gelassen. Er lässt Kinderschänder, Kindermörder, Schläger, Mobber, schlechte Eltern, Vergewaltiger und Co frei rumlaufen, auf Bewährung oder es wird einem bei der Polizei nicht geglaubt. Mir wäre lieber ich könnte diese Menschen persönlich schlagen und Krieg führen mit deren 20 Cousins als weiter einer komplett unfähigen Justiz zu vertrauen. Jeder stirbt in Anarchie irgendwann. Das ist zwar unschön, aber zumindest fair.
Ja das ist wirklich schlimm. Andererseits, der Staat lässt dich auch frei herum laufen, obwohl du als potentieller Schläger eine große Gefahr für andere bist.
Du bist feig.
Wenn die es können und ihnen nichts passiert, was hindert dich daran, es gleichzutun?
Andere zu provozieren, missbrauchen, auszunutzen, zu bedrohen, stalken etc. ist keine Frage von "können" oder "Mut und Feigheit" sondern eine Frage von Charakter. Ich würde niemals einer Person mutwillig schaden, wenn diese Person unschuldig ist und selbst wenn sie schuldig wäre nur so weit wie angemessen für Gerechtigkeit. Zurückgeschlagen habe ich schon, die meiste Art von Gewalt erfolgt aber völlig "harmlos wirkend" - andere belästigen als Scherz oder andere fast überfahren, drängeln, zum Sex zwingen versuchen und co - was hat das bitte mit Feigheit zu tun, wenn man kein Unmensch sein will wie diese Menschen?
Du sagtest ,,Mir wäre lieber ich könnte diese Menschen persönlich schlagen und Krieg führen " daraus folgerte ich, dass dir der Mut fehlt.
Reife Einstellung! Ich würde auch lieber schlagen dürfen :D Jedoch: wäre der Tod der Schwächeren fair?
Wenn alle wahllos aufeinander einkloppen gewinnt der Stärkere. Ist der Stärkere der Bessere bzw wäre das fair in deinen Augen?
Ja, der Tod der Schwächeren ist fair, da die Natur in jeder Tierart nach dem Prinzip verfährt. Ich als Hochintelligenter hätte gute Chancen. Würde alle Mobber wegsnipen. Headshot aus der Ferne.
Und doch hat sich die Menschheit nach langen Prozessen für diese Lebensweise entschieden...hast du Nietzsche gelesen? Dürfte dich sehr interessieren und bewegen, ihn zu lesen! Die Sklaven haben über die Stärkeren durch das Diktat ihrer Moral gewonnen.... Aber wahrscheinlich hängen seine Schriften über deinem bett ;)
Ich kenne Nietzsche, habe aber nicht viel von ihm gelesen, ich brauche keine alten Philosophen, um eigene philosophische Gedanken zu haben, denn ich habe keine Angst mich meines Verstandes zu bedienen!
Glaube ich dir! E ist nur sehr interessant wie er die Entstehung dieser Sklavenmoral begründet... Austausch und Erweiterung seines Horizontes sind doch belebend!
Achja die Sklavenmoral daran kann ich mich zufällig erinnern, irgendein Video drüber gesehen auf Youtube.
Du hast das falsch verstanden.
Mit Rechten gehen Pflichten einher.
Wenn wir als Gesellschaft festlegen, dass es ein Recht auf Essen gibt, dann müssen wir zwangsweise jemanden in die Pflicht stellten, welcher das Essen herstellt.
Gibt es somit jemanden, der ein Recht hat, dann steht im jemand gegenüber, der eine Pflicht hat.
Umso mehr wir vom Staat erwarten, dass er Dinge für uns 'klärt' umso mehr delegieren wir diese Aufgabe eben an ihn.
Nicht ganz.
Um so mehr wir an den Staat abgeben, um so mehr geben wir von unserer Verantwortung ab.
Der Staat kann aber nur etwas für uns erledigen, wenn es Leute gibt, jenes das übernehmen, was wiederum dazu führt, dass wir sie bezahlen müssen, was meint, dass wir Freiheit abgeben.
Geld ist nämlich Freiheit, da man mit Geld selbst entscheiden kann, was man macht.
Um so mehr Aufgaben der Staat für uns also übernimmt, um so mehr Leute müssen im Staat arbeiten, was dazu führt, dass wir immer weniger Geld haben.
Und am Ende, gar kein Geld, sodass wir gänzlich vom Staat abhängig sind.
(z.b. wer nicht arbeitet ist ein Schmarotzer, eine Frau 'falsch' ansprechen ist sexistisch,...)
Jemand der nicht arbeiten geht, obwohl er es kann, ist selbstverständlich ein Schmarotzer.
Nicht jene, welche Arbeiten gehen, haben sich zu rechtfertigen, wieso das Bürgergeld vernichtet gehört.
Sondern die, welche es wollen, die sollen sich rechtfertigen, wieso andere ihre Sklaven sein sollen.
Der Staat ist nicht dein Vater. Wenn man ein Problem löst man es. Niemand will sich ernsthaft mit deinen Problemen beschäftigen - außer dir selbst.
Ist es den überhaupt gerecht, dass Leute, welche keine Krankenversicherung haben wollen, verpflichtet sein sollen sie zu bezahlen?