Ist die Zeit der Wokeness abgelaufen?
„The Studio“ von Seth Rogen ist eine gnadenlose Satire auf ein Hollywood, das nur noch „Movies“ produziert. Stars sind nebensächlich, während Retro-Drinks und Sexpuppen im Fokus stehen. Martin Scorsese bekommt Millionen für ein Massenmord-Projekt, und Paul Dano verabschiedet sich beiläufig mit „Ich seh’ dich bei Charlize Therons Party!“.
Rogen spielt den Studio-Manager Remick, der stets hofft, doch einmal eingeladen zu sein. Die Serie, von Rogen und Evan Goldberg entwickelt, erinnert an ihren derben Humor aus „Superbad“ oder „Das ist das Ende“, wo Promis im Chaos untergehen. Nach „The Interview“ wurde es ruhiger um Rogen, bis er mit „The Boys“ wieder auffiel.
In einer Zeit der „Peak Woke“-Debatte, in der Moral den Humor ersetzte, scheint nun wieder Raum für bissige Satire zu sein – ohne soziale Errungenschaften zu leugnen. Serien wie „White Lotus“ beweisen, dass gute Satire alle trifft.
„The Studio“ folgt diesem Ansatz: Mal sorgt Ice Cube für Kontroversen, mal entfacht eine absurde Diskussion um den Einsatz von KI einen Shitstorm. Die Apple-Produktion feiert Hollywoods Glanzzeit – und erinnert daran, dass früher nicht alles schlechter war: weder die Witze noch das Filmemachen.
61 Stimmen
7 Antworten
Bezüglich LGBT ist weniger woke wirklich wünschenswert. Bei den Themen Rassismus und Sexismus könnte es etwas woker sein.
Man darf generell nicht hetzen.
Obdachlose leiden häufig an (unbehandelten) psychischen Erkrankungen, die letztendlich zum Verlust von Job und Wohnung geführt haben. Da sollte man besser unterstützen.
Beleidige Schwule oder Juden oder Dunkelhäutige uvm. und dann beleidige Bürgergeld-Empfänger oder Obdachlose und achte auf das unterschiedliche Echo. Das meine ich.
Keine Ahnung. Alles was ich dazu sagen kann ist, dass marginalisierte Gruppen natürlich weiter demonstieren und kämpfen werden. Die Unterstützung des Rainbow-Capitalism hat es da nie so wirklich gebraucht
Wegen einer Serie?
Zudem, Woke ist nichts schlechtes, sich um politische Korrektheit zu bemühen ist erstmal gut, dies hin zum Extremen ausufern zu lassen, das ist schlecht, aber das gilt für alles.
Eine Serie verändert die Welt, oder wie soll ich das nun deuten?
Ich vermute mal, man sollte diese Sache ein wenig niedriger ansetzen.
Zudem denke ich: es sollte um das Thema der Gleichberechtigung gehen, nicht darum, welches Wort (woke? nicht woke?) man draufklebt.
Und die Themen Mann/Frau, und schwarz/weiß, und Inländer/Ausländer bleiben weiterhin aktuell, egal, mit welchen Begriffen man sie umschreiben will.
Hoffentlich. Ist ja nicht mehr auszuhalten.
Beim Thema Obdachlose und Armut in Deutschland könnte es woker sein. Gegen welche gesellschaftlichen Gruppen darf man noch ohne Empörung und ohne einen Shitstorm zu ernten hetzen?