Ist der Kapitalismus wirklich ersetzbar?
21 Stimmen
5 Antworten
Ich finde der Kapitalismus,so negativ er auch immer gemalt wird,ist doch recht natürlich. Er schafft Anreize um etwas Aussergewöhnliches zu erzielen. Warum soll jemand Risiken eingehen ,webn er keinen Nutzen davon hat? Letztenendes entscheiden die Menschen mit ihrem Konsum. Der Kapitalismus wird auch immer von denen kritisiert die es selbst warum auch immer nicht geschafft haben.
Ganz einfach, mach was dagegen,! Darum lässt die menschheit sich das bieten. Seit Jahrtausenden.
Nicht gerade seit Jahrtausenden, denn den Kapitalismus gibt es ja erst seit rund 400 Jahren. Aber du hast recht: man kann etwas dagegen machen. Dazu gehört erst einmal, den Menschen klarzumachen, dass Kapitalismus weder eine "natürliche" Wirtschaftsform ist, die es - so meinen ja viele - "schon immer gab", noch dass der Kapitalismus der vernünftige Endzustand der Menschheit ist.
Nicht mit dem Namen Kapitalismus, aber wo Handel getrieben wird, herrscht vereinfacht gesagt Kapitalismus und der wird seit der Sesshaftwerdung des Menschen so entwickelt. Der Staat hat erst später eingewirkt.
Nein, einfacher Handel hat mit Kapitalismus nichts zu tun. Zum Kapitalismus gehört notwendig die Lohnarbeit, und Lohnarbeit gibt es als allgemeines gesellschaftliches Phänomen erst seit dem 17./18. Jahrhundert.
Bis zur Durchsetzung des Kapitalismus ist jeweils nur ein kleiner Teil der Produkte gehandelt worden, und es waren nur sehr wenige Menschen darin involviert. In der Antike dürfte der Anteil der Handelswaren an allen Produkten bei unter 5% gelegen haben.
Wie gesagtwie man das Kind nennt und welche Währung man benutzt,sei dahingestellt. Mir fällt jedenfalls kein System ein das den Kapitalismus ersetzen kann.
warum auch immer
Sie hatten meist nur die falschen Eltern. Die Kinder der Quantfamilie brauchen nichts zu schaffen. Die haben ohne eigenes Zutun bis an ihr Ende ein Leben in Luxus.
Nicht nur die Quandts. Der Pioniergeist ist schon lang flöten gegangen. Das Problem ist doch, daß wir uns dank dem Kapitalismus an einen gewissen luxus gewöhnt haben. Wollte man den umwerfen müßte man auf das level vor der landwirtschaft zurückkehren.
Kapitalismus ist freier Handel unter Menschen. Den kann man nicht verbieten. Hat der Sozialismus versucht, danach gab es überall Schwarzmärkte im Ostblock auf denen wieder Angebot und Nachfrage galt.
Dazu kommt, dass Kapitalismus ein so unfassbar geiles System ist, dass selbst seine Gegner nirgendwo anders leben möchten. Kein Sozialisten wandert in eines der sozialistischen Länder aus, ganz im Gegenteil. Wenn überhaupt sind die Wanderbewegung von Sozialismus in Richtung Kapitalismus. Sozialisten oder Menschen mit anderen politischen Überzeugungen leben lieber entgegen ihrer eigenen Regeln und Normen, dafür aber in Kapitalismus. Nenne mir mal ein anderes System, dass das geschafft hat.
Da der Kapitalismus verglichen mit seiner Konkurrenz extrem tolerant ist, würde auch die Möglichkeit bestehen, die eigenen politischen Überzeugungen in Kommunen zu leben. Ganz limitiert passiert das auch, aber ist die absolute Ausnahme. Die meisten Menschen jammer einfach lieber mit MacBook und Starbucks in der Hand.
Ja.
Kapitalismus ist ersetzbar.
Zum Beispiel durch Kommunismus. Siehe Rußland.
Oder Islamismus. Siehe Iran.
Das Ergebnis ist das Gleiche.
Oligarchen und Kleptokraten bereichern sich auf Kosten des Volkes.
Es ist egal, wie man den - ismus nennt.
Habgier ist das gemeinsame Element.
Nein. Das prägende Elemet des Kapitalismus ist nicht Habgier oder irgendeine andere subjektive Eigenschaft. Denn der Kapitalismus ist im Unterschied zur früheren Gesellschaftsformen keine Herrschaft von Menschen über Menschen, sondern die Herrschaft einer Sache über Menschen - des Kapitals. Das Kapitzal und sein inheränter Zwang, immer weiter zu wachesen, sich immer aufs Neue zu vermehren, beherrscht alle Gesellschaftsmuitgklieder, auch die Kapüitalistzen selbst.
Aus investierten 1 Million Euro mindestens 1,5 Millionen Euro machen zu müssen, also 500.000,- Euro Gewinn, hat nichts mit "Habgier" zu tunk, sondern ist eine Zwangsläufigkeit des Kapitalismus. Erstens investiert niemnan Geld, um hinterher diesdelbe Summe zurück zu erhalten. Das macht keinen Sinn, und warum sollte jemand das Risiko eingehen, sein Kapital durch eine Investition zu verlieren? Es ist alsoi bereits die Logik des Kapitals, dass zu Profit zwingt. Zweitens: woher soll das Geld sonst stammen, das ein Unternehmen braucht, um zu wachsen, sich die neuiesten Produktionstechniken zu kaufen usw.? Zum Wachstum, zum Kauf der neuesten Produktionstechniken usw. ist das Unternehmen aber durch die Konkurrenz gezwungen: Wenn ein neuer Konkurrent mit modernenen Prduktionstechniken viel billier produziert als ich, bin ich gezwungen, mir auch diese neuen Techniken anzuschaffen, sonst gehe ich unter.
Diese sachliche Herrschaft des Kapitals über die gesamte Gesellschaft, die Karl Marx ausführlich bewschrieben hat, haben übrigens die allermeisten "Linken" bis heute nicht verstanden. Auch nicht die Machthaber der angeblich "sozialistischen" Staaten.
Ismen funktionieren nicht, schaffen Unfrieden und werden irgendwann dafür sorgen, dass wir uns alle gegenseitig umbringen.
Nur gibt es Kapitalismus in Reinform nicht. Auch nicht in den USA, der Schweiz oder Saudi Arabien. Genauso wie Islamismus nur ein Auswuchs ist kann einem Kapitalismus mal begegnen.
Deshalb habe ich meine Antwort für die Marktwirtschaft geschrieben, die viele mit Kapitalismus verwechseln. In der Marktwirtschaft - von der eine von hunderten sozialen Varianten das deutsche System ist - werden Preise nicht festgesetzt sondern regulieren Angebot und Nachfrage. Wenn zu wenig Angebot (an Bananen oder Pflegekräften) ist, steigt der Preis bis es ausreichend Angebot gibt und der Markt ins Gleichgewicht kommt.
Staatliche Eingriffe machen wenig Sinn, so lange sie nicht berücksichtigen, dass es unbezahlbar ist, auf Dauer gegen den Markt zu arbeiten. Viele Versuche (Ismen wie Sozialismus und so weiter) sind irgendwann darauf gekommen und so bald das mit dem Markt verstanden wird, wird das System deutlich besser.
In China (einem kommunistischen Land) wird der Markt auch verstanden. Aber unter anderem auch so, dass man sich die Frage stellt, wie man am schnellsten ein weltweites Monopol hat. Aber auch für China war die Feststellung, dass der Markt wichtig ist, Gold wert.
Dass Marktwirtschaft zu reichen und sehr reichen Menschen führt, ist normal. Wenn andere - die das vielleicht gar nicht wollen - nicht reich werden, ist das normal.
Uns bleibt gar keine andere Wahl.
Der Zwang zu ständigem Wachstum als Versicherung dagegen, von der Konkurrenz geschluckt oder vom Markt gedrängt zu werden führt zu einer unglaublichen Ressourcen- und Energieverschwendung - unvereinbar mit jeder Idee von Klima- und Umweltschutz.
Zumindest die Ressourcen sind endlich, und das permanente Wachstum bedingt, dass wir, sobald unserer eigener Teil am Planeten verbrannt worden ist, uns den Anteil anderer aneignen.
Kapitalismus bedeutet, so viel wie möglich verkaufen zu können. Und dafür ist jedes Mittel recht. Wir produzieren nicht nach Bedarf, sondern nach Absatzmöglichkeit.
Und während unsere Produktivität immer mehr steigt, steigt auch die Inflation und es mehren sich die Konflikte dort, wo wir uns um die Ressourcen kloppen werden.
Wir erleben bereits eine Kupferkrise, und steuern direkt auf eine Phosphorkrise zu - letztere könnte, so alle aktuellen Lösungsansätze ins Leere laufen, zur größten globalen Hungersnot seit Menschengedenken führen.
Die einzige langfristige Option für uns ist eine bedarfsorientierte Wirtschaft. Völlig egal welches politische System wir uns leisten.
Sehr richtig. Und neben dem wachsenden Verbrauch endlicher Ressourcen gibt es noch ein zweites: Der Kapitalismus lebt von der Verwertung von Arbeitskraft, anders ausgedrückt vom Einsatz von Lohnarbeit. Die Lohnarbeit ist die Quelle des Mehrwerts, welcher das eigentliche Ziel der kapitalistischen Produktion ist.
Mit dem EInsatz immer modernerer Technik wird aber immer mehr produktiver Lohnarbeit verdrängt. Wenn es aber weniger produktive Lohnarbeit gibt, diese aber der einzige Quell des Mehrwerts ist, dann geht notwendigerweise auch die Mehrwehrtproduktion zurück. Damit wird die Basis des Kapitalismus untergraben - durch die kapitalistische Entwicklung selbst. Der Kapitalismus kann sich noch eine Weile am Leben halten, indem er versucht, Mehrwehrt ohne Lohnarbeit zu schaffen, was aber nur durch Tricksereien möglich ist. Diese Tricksereien - zum Beispiel das Ausweiten der Finanzbranche, die Inflation von Immobilienwerten und andere Formen "fiktiven Kapitals", führen aber früher oder später immer zu Krisen, wenn die Blasen platzen. Genau das ist die Situation, die wir seit ca. 40 Jahren erleben.
DIE me4nwschen erleben diese Situation zwar, verstehen sie asber größtenteil nicht. Wenn ich erlebe, wie der Kapirtalismus immer weniger funktioniert, aber keine ALternative zum Kapitalismus habe, dieser mir im Gegenteil als das einzig mögliche und vernünftige Wirtschaftsmoidell gepriesen wird, dann muss ich doch verrückt werden. Wenn ich sehe, dass unsere Wirtschaftsweise uns in die Klimakatastrophe führt, aber gleichzeitig keine andere Wirtschaftsweise möglich ist und ich im Gegenteil zum Erhalt von Arbeitsplätzen und von Einkommen alles tun muss, damit die schwächelnde Wirtschaft wieder auf Wachstum kommt, sprich noch mehr Umwelt zerstört, dann gibt es ja gar keine Möglichkeitm, der Katastrophe zu entkommen. Und genau diese Unmöglichkeit wird mir von Politikern usw. als einzig "vernünftige" Methode vorgebetet. Kein Wunder, dass die Menschen weltweit ausrasten. Da steht uns noch einiges bevor.
Du Scheinst "etwas Aussergewözhnliches zu erzielen" gleichzusetzen mit "viel Reichtum erwerben." Viel Reichtum zu erwerben geht aber im Kapitalismus einher mit Ausbeutung anderer menschen, mit mehr Lebensqualität auf Kosten anderer, mit besseren Chancen als Andere usw., Wieso sollte sich die Mehrheit der Gesellschaft das auf Dauer bieten lassen?