Hört/ Schaut ihr verschiedene Inhalte ebenfalls auf 2x bis 3x Geschwindigkeit?
Mir fällt es wesentlich leichter Inhalte (darunter Hörbücher, Nachrichten, Filme oder Vorlesungen) auf doppelter bis dreifacher Geschwindigkeit anzuhören/anzusehen, als auf der originalen Geschwindigkeit.
Mir wäre es insbesondere in der Schule wesentlich einfacher gefallen meine Aufmerksamkeit zu halten und die Inhalte zu Verstehen, wenn die Lehrer auf doppelter Geschwindigkeit unterrichtet hätten.
Das mag zwar paradox wirken, aber gerade neue Themen und Erklärungen verstehe ich besser, wenn sie doppelt so schnell erläutert werden!
Da ich bis jetzt niemanden getroffen habe, dem es genau so ergeht, hat sich mir zunehmend die Frage aufgedrängt ob es denn tatsächlich so unüblich sei, wie ich es häufig von Bekannten zu hören bekomme.
Gibt es hier jemanden dem es ähnliche ergeht?
13 Stimmen
6 Antworten
Wenn die Person in dem Video nicht auf den Punkt kommt und ich einfach eine Sache erfahren möchte dann 2x Geschwindigkeit sonst ist es sinnvoller auf 1x Geschwindigkeit zu schauen, vor allem bei Unterhaltungsvideos macht es so am meisten Sinn aber auch bei tiefgründigerem Inhalt den man halt fokussiert verarbeiten muss und nicht so lieblos in hoher Geschwindigkeit abhakt
Ich deklariere meine Antwort sofort als Meinung, die sich allerdings aus der Beobachtung gebildet hat.
Trotz meines Alters von 54 Jahren, bin ich immer noch an neuen Sachen interessiert. Allerdings diese Geschichte mit 1,5 oder sogar doppelter Geschwindigkeit, sollte man aus zwei Blickwinkeln betrachten.
1: beim Lernen kann das sehr nützlich, und auch Zeitsparend sein. Wenn man z.B eine Vorlesung an der Uni aufgenommen hat, und sie sich in einer höheren Geschwindigkeit anhört, dann macht das natürlich Sinn, denn wer kennt sie nicht, die Professoren die lange um den heißen Brei drumherum reden, wo man auch schnell mal den Faden verliert, besonders wenn das Thema für einen persönlich nicht so interessant ist, aber dennoch wichtig für's Studium.
2: die Schattenseite der Medaille ist allerdings, dass man auch schnell etwas überhören kann. Denn wenn die Nutzung einer höheren Geschwindigkeit dazu führt, dass man deswegen mehr konsumiert, dann verpasst man natürlich auch einiges, dass genauso wichtig ist. Beispielsweise, man hört von einem Freund eine Nachricht ab, man wählt die doppelte Geschwindigkeit. Hat dieser Mensch u.U. gerade ein Problem, dass er nicht direkt offen ansprechen kann, dann hören ihm nahestehenden Personen dies dennoch an seiner Tonlage an. Die kleinen Nuancen in der Stimme können unglaublich informativ sein, wenn man die Person kennt. Genauso mit kleinen Worten, die vielleicht ein Hinweis auf sein Wohlbefinden sein können, gehen dabei auch verloren.
Mit schneller Geschwindigkeit verliert man dabei quasi den Bezug zu der Emotion des Gegenübers.
Genauso kann das auch beispielsweise bei Hörbüchern sein, dass man zwar den Inhalt in Worten gefasst begreift, aber unter Umständen das emotionale in einer Geschichte gar nicht mehr mitbekommt. Macht man das stetig so, läuft man definitiv der Gefahr, irgendwann ein Problem mit der eigenen Aufmerksamkeit und den eigenen Emotionen zu bekommen.
Die Gefahr von einem "selbst herbeigeführten ADHS", ist hier nicht zu unterschätzen. Dasselbe hat man ja schon längst bei den Konsum von vielen kurzen Videos herausbekommen, bestes Beispiel tiktok: man hat mittlerweile rausgefunden, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Konsumenten dadurch sinkt, da sie sich sehr schnell hintereinander verschiedene Sachen zu Gemüte führen.
Es gab mittlerweile auch eine Untersuchung zu diesem Thema. Herausgekommen ist; dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Konsumenten solcher Videos ( bei dieser Untersuchung hatte man 30 Minuten Zeit, sich verschiedene kurze Videos anzuschauen), sich nur noch sehr schwammig daran erinnern konnten, was sie nach dem ersten Video, und vor dem letzten Video gesehen haben.
Der Fortschritt ist etwas wunderbares, aber das Problem ist sehr häufig der Mensch selbst, mit eben jenen Fortschritt umzugehen. Persönlich denke ich, dass es noch lange Zeit dauern wird, und wahrscheinlich viele Persönlichkeitsstörungen mit sich ziehen wird, bis das wir Menschen uns dem angepasst haben, und uns auch der Gefahren bewusst werden, die damit einhergehen.
Das ist allerdings nichts Neues, das hat es schon immer gegeben, beispielsweise in der Medizin: Kokain, Heroin, Zucker, Nikotin; das alles galt eine lange Zeit als Medizin, und auch im privaten Gebrauch als sehr gesund, und es hat sehr viele Opfer mit sich gezogen, bis dass man gemerkt hat, daß es milde gesagt gesundheitsschädlich ist. Seitdem wurde die Medizin immer weiter revolutioniert. So wird das auch jetzt sein. ( ich empfehle meinen Kommentar in doppelter Geschwindigkeit zu lesen ;) )
Hab vor Jahren ein komplettes Corona-Semester dadurch bestanden, indem ich mir für all meine Fächer (alle Module meines Nebenfachs nebenbei) am Tag vor der Klausur 15 jeweils 90minütige Vorlesungsvideos alle auf einmal in doppelter Geschwindigkeit reingezogen habe und ggf. nach der Klausur dann direkt die nächsten (für den nächsten Tag). Waren in Summe eineinhalb Wochen Semesterdauer für mich.
Lief. War in meinem gesamten Studium mein einziges Semester, in dem ich alles auf Anhieb bestanden habe was ich an Prüfungen zu schreiben habe.
Auch YT-Videos schau ich hin und wieder mit 1,5- bis 2,5-facher Geschwindigkeit, weil ich manchmal zu ungeduldig bin, wenn zu langsam geredet wird. Da bin ich unkonzentrierter als wenn ich die Geschwindigkeit erhöhe.
nö mich würde des übel nerven
Kommt ganz darauf an wie gut man es wahrnehmen kann. z. B. bei WhatsApp tue, ich immer auf x2 stellen dar meine Auffassungsgabe besser ist. Andere hätten da echt ein Problem ich finde, es ist nützlich und erspart einem Zeit.