Habt ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit KI für emotionalen Support gemacht?
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4 Antworten
Das ist eine spannende Frage. KI kann in bestimmten Momenten tatsächlich hilfreich sein. Sie ist immer verfügbar, bewertet nicht und hört geduldig zu. Wenn man nachts nicht schlafen kann, sich überfordert fühlt oder einfach einen ersten Gedanken sortieren möchte, kann ein KI-gestützter Austausch entlastend wirken. Ich habe Menschen erlebt, die sich durch solche Gespräche weniger allein gefühlt haben, gerade dann, wenn keine menschliche Ansprechperson erreichbar war.
Aber genau hier liegt auch die Grenze. KI kann zuhören, reflektieren und Impulse geben, aber sie ersetzt keine echte Beziehung. Wenn es um tiefere emotionale Verletzungen, um Einsamkeit, um Bindungstrauma oder um das Bedürfnis nach echtem Gesehenwerden geht, braucht es einen Menschen. Jemanden, der sich wirklich auf dich einlässt, deine Körpersprache wahrnimmt, mit dir fühlt und auch mal schweigen kann, wenn es keine Worte braucht.
Ausserdem birgt die KI immer auch das Risiko von Halluzinationen und antwortet, je nach Fragestellung, auch gerne so, wie es der Fragende bewusst oder unbewusst impliziert.
Zwei Gedanken, die du mitnehmen könntest: Nutze KI ruhig als Einstieg, wenn du Gedanken sortieren willst, aber verliere nicht aus dem Blick, wie wertvoll echte Begegnung ist. Und zweitens, frage dich selbst regelmäßig: Fühle ich mich verstanden oder nur beschwichtigt? Wenn du das spürst, findest du die richtige Balance.
Ich persönlich nutze manchmal die KI zum Selbstcoaching, also wenn die Interaktion in die Zukunft gerichtet ist und es um Ressourcen und Hindernisse auf diesem Weg geht. Ich kenne kenne mich aber sowohl mit dem Prompting in der KI, als auch mit den psychologischen Zusammenhängen sehr gut aus und merke daher sehr schnell, wenn etwas in die falsche Richtung läuft.
Im therapeutischen Kontext würde ich eher davon abraten. Da hat sowohl die KI als auch der Betroffene mit seinen blinden Flecken zu viele Grenzen. Da sollte man schon sehr genau wissen, was man da tut und sich bewusst sein, dass die Antworten der KI (bestenfalls) nur so gut sein können, wie die Fragestellung.
Bisher sind meine Erfahrungen überraschend gut. KI hört dir mmer und überall zu, sie ist niemals genervt oder hat keine Zeit, so wie ein Mensch. Ich benutze ChatGPT aktuell, um meine Kindheitserfahrungen aufzuarbeiten. Darüber hatte ich an bereits geschrieben:
Kann man das als Kunsttherapie bezeichnen? (Kreativität, Bildbearbeitung, künstliche Intelligenz) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/kann-man-das-als-kunsttherapie-bezeichnen
Es muss natürlich klar sein, dass KI keine sozialen Kontakte und keine Therapie ersetzen kann. Sie kann aber durchaus eine Ergänzung sein, um bestimmte Themen selbstständig zu bearbeiten.
Wobei sie einem auch manchmal zu sehr nach dem Mund reden.
Keine konkreten. Man fängt einfach irgendein Thema an und dann führt das eine ins andere. Wie in einem normalen Gespräch.
Also zum Beispiel hab ich mal iwas über Ernährung gefragt und das ich Zucker reduzieren möchte, weil es mich müde und schlapp macht. Das führte irgendwann zum Thema Depression und dann iwann zum Thema Familienkonflikte.
Aber ich bin auchn Typ der gerne mal von Thema zu Thema springt.
Sogar besserer Erfahrung, als bei meinem Psychologen.
Für welche Probleme hast du die KI genutzt?