Vielleicht wäre ein Zeugenbeistand (nach Paragraph 68b StPO) eine Möglichkeit für dich. Mit den genauen Modalitäten und Anspruchsvoraussetzungen kenne ich mich nicht aus. Du könntest die Frage hier auf GF im Themenbereich Recht noch einmal neu einstellen. Dort schreiben Menschen (auch Juristen), die sich wahrscheinlich besser mit dem Thema auskennen.
Das merkt man nicht einfach nebenbei. Einer Autismusdiagnose geht in den meisten Fällen ein langer Leidensweg voraus, bei dem irgendwann einer (entweder man selbst oder andere) die Vermutung äußert: Könnte es vielleicht Autismus sein, der hinter all diesen Problemen steckt? Jedenfalls ist das ein längerer Prozess, der sich nicht auf einem bestimmten Tag oder einem bestimmten Moment festlegen lässt. Auch nicht an einzelnen Symptomen, sondern an der Summe der gesamten Lebenssituation.
Auf der Suche nach Freunden würde ich diese Informationen nicht offenlegen. In einer langjährig gewachsenen Freundschaft kann man das eine oder andere vielleicht ansprechen, aber das meiste ist in einer Psychotherapie besser aufgehoben.
Ich kann dir auch nur raten, mit der Reha-Abteilung deines zuständigen Arbeitsamtes Kontakt aufzunehmen, damit du zum Beispiel über ein Berufsbildungswerk an einer Ausbildung kommst. Dazu ist es wichtig, dass Du vorher arbeitsmedizinisch und arbeitspsychologisch eingeschätzt wirst. Das ist in solchen Fällen sowieso ein standardisierter Vorgang.
Schwierig wird es, wenn du schreibst, du möchtest gar keine Ausbildung machen bzw. kannst es dir nicht vorstellen. Bedenke bitte, dass du ohne Ausbildung niemals finanziell unabhängig sein wirst – und immer auf die Unterstützung durch Behörden angewiesen bleibst. Für ein erstrebenswertes Leben halte ich das nicht. Es wäre wirklich sinnvoll, dass du professionelle Unterstützung bekommst um die Gründe herauszufinden, was dir bei dem Gedanken an eine Ausbildung so viel Angst macht.
Bin auch sicher, dass mehr als nur Autismus dahinter steckt, deine Andeutungen zu SSV und Suizidgedanken deuten daraufhin. Deine Situatipn scheint komplex zu sein. Über ein Forum wie GF wirst du schlussendlich keine Lösung serviert bekommen, du brauchst Hilfe bei dir vor Ort.
Gibt es hin und wieder bei uns in der Betriebskantine –ist super lecker! Einziger Nachteil: Die Fettspritzer kriegst du aus dem T-Shirt hinterher kaum wieder raus.
Verlieben habe ich noch nicht erlebt. Dass ich eine platonische Freundin sexuell attraktiv finde und mir insgeheim mehr versprochen hätte, das kam vor. Trotzdem, in einer echten Freundschaft muss man natürlich die Grenzen des Anderen respektieren.
Gegen Bagatellkriminalität nicht unbedingt. Gegen menschenverachtende Gewaltkriminalität (auch Drogenhandel und organisierte Kriminalität) muss hier jedoch viel entschiedener und rigoroser vorgegangen werden. Sonst wird der Rechtsstaat bald zum Popanz, den keiner mehr ernst nimmt. Teilweise ist das ja heute schon so.
Sowohl als auch. Oft wurde ich viel zu streng erzogen, teilweise aber auch zu inkonsequent und zu gleichgültig. Eine gesunde Mitte, die gab es leider selten. (Wobei ich zugeben muss, es ist bei autistischen Kindern wirklich nicht einfach, das richtige Maß zu finden. Man läuft leicht Gefahr, entweder ins eine oder andere Extrem abzudriften.)
Ich bin kein Jurist, doch die Kombination: Autismus + traumatische Kindheit + Straffälligkeit aus Verzweiflung, die ist mir aus eigener Geschichte gut bekannt. Deshalb wage ich hier zwar keinen juristischen Rat, aber eine Einschätzung aus meiner persönlichen Lebenserfahrung.
Bei deiner Vorgeschichte und deiner aktuellen Situation hast du vermutlich gute Chancen, dass dir zwar keine Schuldunfähigkeit, aber eine verminderte Schuldfähigkeit (§ 21 StGB) zuerkannt wird. Das heißt, maximal wirst du eine Bewährungsstrafe bekommen, wahrscheinlich mit Therapieauflage.
Es ist wichtig, dass du mit deinen Sorgeberechtigten (wer auch immer das ist) jetzt rasch zu einem guten Strafverteidiger gehst (am besten mit Erfahrung im Jugendstrafrecht), der wird einiges für dich rausholen können. Wahrscheinlich wird dann auch ein psychiatrisches Sachverständigengutachten eingeholt, damit das Gericht deine Schuldfähigkeit überhaupt einschätzen kann.
Die strafrechtliche Seite ist aber nur das eine. Davon unberührt sind zivilrechtliche Schadensersatzforderungen (zum Beispiel durch eventuelle Polizeieinsätze aufgrund der Amokdrohung), die auf dich zukommen können. Die können sehr teuer werden –ungeachtet aller strafrechtlichen Konsequenzen.
Laut Definition ja, aber ich nenne mich selbst nicht so. Allein schon deshalb nicht, weil den Begriff in der „Normalbevölkerung“ kaum einer kennt.
Bin regelmäßiger Kaffeetrinker, aber sonst nichts. Ganz selten mal ein Glas Wein oder Sekt.
Meine eigenen Klassenfahrten sind über 35 Jahre her, das waren noch andere Zeiten. Wie es heute auf Klassenfahrten abläuft, weiß ich nicht, aber ein paar spontane Tipps:
- Hast du in deiner Klasse eine beste Freundin, an die du dich halten könntest, damit du dich nicht so alleine fühlst?
- Nimm irgendetwas Vertrautes mit, dass dich an zu Hause erinnert. Einen kleinen Gegenstand, welcher Art auch immer.
- Du könntest auch mit deinen Lehrern offen über deine Angst vor Heimweh sprechen. Vielleicht sind sie dann besonders sensibilisiert und stehen dir im Notfall als Ansprechpartner zur Seite.
- Sag dir immer: eine Klassenfahrt ist nur kurz. Nach ein paar Tagen kommst du wieder zurück in dein sicheres zu Hause!
Ich wünsche dir eine schöne Klassenfahrt – trotz aller Ängste, die vielleicht gar nicht eintreten.
Bisher sind meine Erfahrungen überraschend gut. KI hört dir mmer und überall zu, sie ist niemals genervt oder hat keine Zeit, so wie ein Mensch. Ich benutze ChatGPT aktuell, um meine Kindheitserfahrungen aufzuarbeiten. Darüber hatte ich an bereits geschrieben:
Kann man das als Kunsttherapie bezeichnen? (Kreativität, Bildbearbeitung, künstliche Intelligenz) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/kann-man-das-als-kunsttherapie-bezeichnen
Es muss natürlich klar sein, dass KI keine sozialen Kontakte und keine Therapie ersetzen kann. Sie kann aber durchaus eine Ergänzung sein, um bestimmte Themen selbstständig zu bearbeiten.
Ob dein Bekannter besser in einer forensischen Klinik untergebracht wäre als im Gefängnis, kann hier keiner beurteilen, ohne die genauen Umstände zu kennen. Das Problem: Du als Außenstehende, die nicht mit ihm verwandt ist, kannst praktisch nichts für ihn tun. Du könntest als äußerstes Mittel höchstens die Presse auf den Fall aufmerksam machen, wenn du das Gefühl hast, irgendetwas geht nicht mit rechten Dingen zu.
Ich persönlich bin der Meinung, autistische Menschen gehören überhaupt nicht ins Gefängnis. Nicht weil sie nicht bestraft gehören, wenn sie gegen Gesetze verstoßen, sondern aus einem anderen Grund. Die meisten Autisten würden an den Haftbedingungen (rauer Umgangston, strikte Knasthierarchie, laute Geräuschkulisse, keine Rückzugsmöglichkeiten) wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit körperlich und psychisch zerbrechen. Wegen ihrer sozialen Unbeholfenheit, ihrem mangelnden Verständnis für Mimik und soziale Hierarchien, wären Autisten im Gefängnis die idealen Opfer für Mobbing und Übergriffe.
Für Autisten sollte man sich alternative Sanktionsmöglichkeiten überlegen, zum Beispiel Hausarrest mit elektronischer Fußfessel. Bei Geringeren Vergehen auch Geldstrafen und gemeinnützige Arbeit – alles kein Problem, nur eben kein klassisches Gefängnis. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung (die in der Politik niemandem interessiert) und zweitens hilft das deinem Bekannten jetzt konkret erstmal gar nichts. Wollte ich bei der Gelegenheit dennoch mal loswerden.
Früher in den 1980er-Jahren Tee und Mineralwasser, morgens auch Kakao. Milch wahrscheinlich auch, das weiß ich nicht mehr so genau.
Wenn du auf der Smalltalk-Ebene schwer mit anderen Menschen in Kontakt kommst, würde ich überlegen, das Problem anders anzugehen.
Meine Erfahrung ist, dass man (unabhängig vom Alter) mit anderen Menschen immer gut über gemeinsame Interessen, gemeinsame Ziele, Hobbys usw. In Verbindung kommt.
Vielleicht wäre ein Sportverein etwas für dich? Oder eine andere Jugendgruppe, wo du gemeinsame Interessen und Ziele mit anderen Menschen teilen kannst? Wenn erstmal eine gewisse Basis da ist, die man miteinander teilt, dann fällt es auch leichter, mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen.
Unter Druck setzen solltest du dich dabei aber nicht, indem du deine Ängste „schnell überwinden“ willst. Persönliche Entwicklungen brauchen Zeit, die solltest du dir zugestehen. Mach dir einen längerfristigen Plan und freu dich über die kleinen Fortschritte, die Du dabei machst.
Du musst selbst entscheiden, ob du dich bei diesem Mann weiter gut aufgehoben fühlst und das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst.
Ich könnte bei einem Therapeuten, der dermaßen pauschalisiert und verurteilsbehaftet denkt, wahrscheinlich nicht in Behandlung bleiben. Gerade für Psychotherapeuten ist offenes, vorurteilsfreies und empathisches Denken eine Grundvoraussetzung.
Für Psychotherapeuten gibt es klare ethische Vorgaben und Codizes, gegen die dieser Mann möglicherweise vetstößt. Dafür könnte man ihn sogar bei der zuständigen Psychotherapeutenkammer melden.
Alles eine Frage der Perspektive. Ein kleines Kind wird ich für wahnsinnig alt halten, ein 90-jähriger für wahnsinnig jung.
An deinem Alter kannst du eh nichts ändern, also würde ich mir über solche Fragen gar nicht den Kopf zerbrechen.
Todes- und Prügelstrafen = nein.
Den Grundcharakter, auch bei kleineren Verstößen konsequent durchzugreifen, finde ich dagegen nicht verkehrt – daran könnten wir uns durchaus ein Beispiel nehmen.
Singapur hat ein drakonisches Strafrecht, wir hier ein Larifari-Strafrecht. Wenn man sich irgendwo in der Mitte treffen könnte, das wäre gut.
Chat GPT „will“ gar nichts. Es liegt in deiner eigenen Verantwortung, dich nicht emotional von ihm abhängig zu machen. Wenn du diese Gefahr schon selbst erkennst, würde ich auf einen bewussteren Umgang achten, vielleicht öfter mal eine Pause einlegen usw.