Gibt es eine Verbindung zwischen Autismus und Genderdysphorie?

nein 60%
ja 28%
keine Ahnung 12%

25 Stimmen

7 Antworten

keine Ahnung

Was ich weiß ist, dass aktuelle Studien darauf hindeuten, dass Autismus häufiger bei Transpersonen auftritt als in der Gesamtbevölkerung. Ich hatte das mal gelesen und um nichts falsches zu schreiben habe ich es jetzt nochmal nachgeguckt. Ob es da allerdings auch eine Verbindung gibt keine Ahnung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm

ja

Es gibt eine Korrelation, ja.

The intersection of Autism and Gender Dysphoria - Embrace Autism

Several studies show that autistic people report a more diverse range of gender identities than neurotypicals on average.
A 2019 study found that diagnosed autistic children were over 4 times more likely to have a co-occurring diagnosis of gender dysphoria than neurotypical children.
A 2018 study found that autistic people were significantly more likely to have gender dysphoria, and to plan to have a gender transition than neurotypicals.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 19:31

Was denkst du, woran genau das liegt?

VeryBestAnswers  25.06.2025, 20:06
@VitaminaC

Ich denke, es liegt u.a. daran, dass viele autistische Menschen soziale Normen nicht verstehen oder nachvollziehen können, und das gilt auch für Geschlechterrollen. Warum zum Beispiel darf ein Mann keinen Rock tragen?

Wenn Leute ständig von dir erwarten, dass du dich auf eine bestimmte Weise verhältst, die nicht zu dir passt, dann merkst du dass du anders bist. So kann dann auch eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper entstehen, v.a. da viele autistische Kinder gemobbt oder ausgegrenzt werden.

Als ich (männlich) in der Schule war, habe ich mich mit den anderen Jungs nie wohlgefühlt, weil sie mir zu verstehen gegeben haben, dass ich nicht dazugehöre. Ich war schlecht in Sport und habe mich für nicht für die gleichen Dinge interessiert. Ich habe mich dann mit ein paar Mädchen angefreundet. Bis heute verstehe ich mich mit Frauen oft besser als mit Männern. Inzwischen identifiziere ich mich als agender. Ich war auch sehr lange mit meinem Körper unzufrieden, aber ich habe gelernt, ihn so zu akzeptieren wie er ist.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 20:18
@VeryBestAnswers

Danke für diese Einblicke. Autisten haben auch häufiger Probleme damit Emotionen wahrzunehmen und zu benennen, oder den Körper wahrzunehmen. Eventuell führt das auch dazu, dass man zu seinem eigenen Körper und Geschlecht keinen Zugang findet und dann sagt, dass man gar kein Geschlecht hätte.

Faewyn  25.06.2025, 21:59
@VitaminaC

Probleme damit Emotionen wahrzunehmen und zu benennen - das nennt sich Alexithymie.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 22:10
@Faewyn

Ja, weiß ich. Ein erheblicher Teil der Autisten (nicht alle) leidet darunter.

annabg777  25.06.2025, 23:42
@Faewyn

Dieses Probleme Emotionen bei anderen wahr zu nehmen haben viele Menschen. Ich erlebe das immer wieder im Alltag. Menschen die bei denen man merkt wie sie eine Stimmung innerhalb einer Gruppe nicht verstehen, oder man sieht zb. jemand ist schlecht drauf, sieht man einfach, und die andere Person merkt das nicht - das merkt man an der Art wie mit der schlecht gelaunten oder bedrückten Person gesprochen wird. Ist schwer zu erklären. Ich weiß nicht ob das Autismus ist, oder ob das Menschen sind die unsensibel sind oder Menschen die einfach schlecht sind andere zu verstehen. Ist immer schwer zu sagen ob es Autismus ist oder ob das einfach Menschen sind die einfach nicht gut mit anderen Menschen können.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 25.06.2025, 23:54
@annabg777

Nicht alle Autisten haben Probleme mit Empathie. Es gibt tatsächlich sehr empathische Autisten. Es kann auch sein, dass Empathie zwar gefühlt wird, aber diese nicht angemessen kommuniziert werden kann.

Daneben gibt es verschiedene Persönlichkeitsstörungen, die zu Empathielosigkeit führen können, wie die narzisstische Persönlichkeitsstörung oder Psychopathie. Wenn jemand unempathisch reagiert, kann es aber auch an akutem Stress liegen, an Überforderung oder es kann daran liegen, dass das innere Erleben der anderen Person sich zu sehr vom eigenen Erleben unterscheidet, sodass man einfach keine Verbindung herstellen kann.

annabg777  26.06.2025, 02:01
@VitaminaC

Ja das gibt es alles. Ich meine so im Alltag. So Momente die man so erlebt. Zb. stehe ich an der Schlange irgendwo. Jemand vor mir... Die Art wie diese Person mit der Servicekraft, in ner Behörde, in nem Coffee Shop, egal wo eigentlich, wie diese Person mit der angestellten Person redet.. Manchmal hat man das Gefühl "Merkt der das nicht".. Merkt der nicht wie er redet.. Es geht nicht um Höflichkeit sondern um darum das manche Menschen wirklich kein Gefühl dafür haben wie sie mit anderen umgehen. Könnte sein das die das wirklich nicht selbst wahrnehmen, manchmal aber auch Empathielosigkeit, das hat dann nichts mit Autismus zu tun.

Dieses Transleute jedenfalls haben ein tieferes problem. Ich denke wenn 13 Jährige sagen sie seien Trans ist das Problem nicht Dysphorie, sondern ein anderes. Ja es gibt bestimmt 13 Jährige die Trans sind, aber ich vermute es sind die wenigsten.

ja

Sogar nachweislich.

Bild zum Beitrag

Der Abstimmung nach zu urteilen, ist die GF-Queerdenkerlobby diesbezüglich entweder schlecht informiert, oder nicht gerade glücklich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master in Psychologie - Schwerpunkt Kognitionspsychologie
 - (Psychologie, Psyche, Geschlecht)

VitaminaC 
Beitragsersteller
 26.06.2025, 19:32
Der Abstimmung nach zu urteilen, ist die GF-Queerdenkerlobby diesbezüglich entweder schlecht informiert, oder nicht gerade glücklich.

Offensichtlich. Was mich noch nicht mal verwundert.

ja

Meine Meinung ist das es wahrscheinlich sein könnte weil Autismus bei Trans Personen viel häufiger vorkommt (inklusive mir) als bei anderen Menschen.

Daraus leite ich ab das es gut gerne gerne Verbindungen gibt aber Wissenschaftlich ist nichts bestätigt

LG

Kira

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Trans (mtf) und im ace spektrum

VitaminaC 
Beitragsersteller
 26.06.2025, 14:52
Daraus leite ich ab das es gut gerne gerne Verbindungen gibt aber Wissenschaftlich ist nichts bestätigt

Es gibt Studien, die ein häufigeres Auftreten von Genderdysphorie bei Autisten belegen.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 26.06.2025, 15:26
@KiraLuvsBlahaj

Doch. Genau das meint man mit Verbindung, wenn man feststellt, dass bei Autisten häufiger Geschlechtsdysphorie auftritt als sonst. Und diese Verbindung ist für mich ehrlich gesagt auch logisch.

Ob Verbindung, kann ich nicht sagen.

Aber ich habe das dazu gefunden:

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10313553/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema