Gibt es auch Frauen, die Kinder missbrauchen?
In einem t-online Artikel (https://www.t-online.de/nachrichten/tagesanbruch/id_100875552/sexueller-missbrauch-von-kindern-laesst-sich-verhindern.html) steht:
Die Täter kommen aus allen Milieus. Es sind Väter, Brüder, Onkel, Trainer, Babysitter, Nachbarn
Die sonst so hoch geschätzt genderneutrale Sprache ist hier, wo es um negative Handlungen geht, auf einmal egal. Mag sein, dass es mehr Männer als Frauen sind, die Kindesmissbrauch begehen - genauso wie aktuell auch in den Naturwissenschaften mehr Männer als Frauen arbeiten, und trotzdem wird in letzterem Bereich konsequent gegendert.
Eine rein auf Männer ausgerichtete Formulierung wäre nur dann angemessen, wenn auch tatsächlich ausschließlich Männer Kinder missbrauchen. Daher meine Frage: Ist dem der Fall, oder gibt es auch Frauen, die solche Handlungen begehen?
Und wenn ja, was haltet ihr davon, dass mit solcher Sprache der gesellschaftliche Stereotyp des gewaltbereiten und sexuell übergriffigen Mannes genährt wird?
Und das Problem so zur reinen Männersache stilisiert wird?
44 Stimmen
10 Antworten
Offiziell liegt der Anteil weiblicher Täterinnen bei sexuellen Kindesmissbrauch je nach Studie bei ca. 3–10 %. Es wird davon ausgegangen, dass die tatsächliche Zahl höher ist, weil Missbrauch durch Frauen noch schwerer erkannt bzw. geglaubt wird.
Die Beweggründe unterscheiden sich teilweise von männlichen Tätern. Viele Täterinnen berichten von eigener Gewalt- oder Missbrauchsgeschichte. Das kann zu gestörten Grenzen und Wiederholungsmustern führen.
Manche Frauen nutzen Kinder, um eigene emotionale Bedürfnisse zu stillen (Nähe, Kontrolle, Macht, Zuwendung).
Gesellschaftlich wird Weiblichkeit mit Fürsorge und Schutz verbunden. Täterinnen rationalisieren ihr Handeln daher manchmal als „Zuwendung“ oder „Spiel“, was die Auseinandersetzung mit der Realität zusätzlich erschwert.
....allerdings sind diese vergleichsweise in einer starken Unterzahl.
https://beauftragte-missbrauch.de/themen/definition/wer-sind-die-taeter-und-taeterinnen
lt. dem Artikel hier sind es zu 90 Prozent Täter und zu 10 Prozent Täterinnen.
Gibt es. Der Anteil weiblicher Täter scheint deutlich geringer zu sein (je nach Studie und Schätzung wird er mit 10 bis 20 % angegeben), aber es gibt ihn.
https://www.aufarbeitungskommission.de/mediathek/sexueller-kindesmissbrauch-durch-frauen/
https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/sexueller-kindesmissbrauch-durch-frauen/
Ist aber auch beim ÖR nichts anderes. Gleiches Thema Aussage vom ARD:
Ein Schwerpunkt des Berichts liegt auf Taten im digitalen Raum. Besonders verbreitet sind das sogenannte Cybergrooming und das Livestreaming sexueller Gewalt. Täter geben sich online häufig als Gleichaltrige aus, um Vertrauen zu erschleichen und Kinder zu freizügigen Bildern zu drängen. Immer öfter werden Taten auch live im Netz übertragen – Zuschauer können gegen Bezahlung zuschauen und mitunter sogar Einfluss auf das Geschehen nehmen.
Also selbst die Konsumenten der Inhalte sind ausschließlich männlich. Das bedeutet wohl jede einzelne Identität konnte zu so einem hohen Grad ausfündig gemacht werden oder nur Männern wird der Zugriff gestattet. Vielleicht werden weibliche Täter zwangsweise umoperiert, wer weiß.
Ja, die gibt es! Auch Paare... Das Ganze zieht sich durch die gesamte Gesellschaft. Aber stark vertreten bei wohlhabenden und einflussreichen Leuten.