Frage an Christen: Gehorsamkeit macht keinen Sinn.
Ist Gott nicht eher daran interessiert das wir selber erkennen was richtig und was falsch ist ohne das wir dafür "gehorsam" sein müssen?
Die meisten Christen haben irgendwie so einen blinden Gehorsam und meinen es braucht regeln um eine Moralische Orientierung zu haben(also ich brauche das nicht, weiß auch ohne die 10. Gebote das töten falsch ist zum Beispiel.)
14 Stimmen
10 Antworten
Alles was Gott tut, dient dem Guten. Wenn Er seine Kinder züchtigt so tut Er das damit das Kind erkennt. Es muss von alleine erkennen denn nur so macht es Sinn und sorgt gleichzeitig dafür das man sich nicht mehr abwendet. Es ist so wie der Spruch:
"Wenn du etwas wirklich liebst, so lasse es frei. Wenn es zur dir zurückkehrt, so ist es für immer deins".
Im Anbetracht der Ewigkeit würde irgendein Mensch wieder das tun was Eva getan hat. Deswegen muss es nun so ablaufen wie es läuft. Gott macht keine halben Sachen.
Hebräer 12,7Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
Deine Frage erinnert mich an eine humvorvolle Illustration.
Ein Mann steht vor einem Plakat mit den 10 Geboten. Er überlegt und sagt dann: Ich folge Gebot 2,4 und 8.
Klar wirst Du keinen Menschen umbringen. Das Gebot ist leicht zu befolgen, denn es bestrift Dich nicht.
Wie sieht es aber beim Gehorsam von Galater 5 aus?
9 Gebt ihr dagegen eurer alten menschlichen Natur nach, ist offensichtlich, wohin das führt: zu sexueller Unmoral, einem sittenlosen und ausschweifenden Leben, 20 zur Götzenanbetung und zu abergläubischem Vertrauen auf übersinnliche Kräfte. Feindseligkeit, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, hässliche Auseinandersetzungen, Uneinigkeit und Spaltungen bestimmen dann das Leben 21 ebenso wie Neid, Trunksucht, Fressgelage und ähnliche Dinge. Ich habe es schon oft gesagt und warne euch hier noch einmal: Wer so lebt, wird niemals in Gottes Reich kommen. 22 Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, 23 Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so? Dann kann kein Gesetz mehr etwas von euch fordern![2]
Es ist bei Dir immer und immer wieder das Gleiche. Du willst nicht in die "Hölle". Das ewige Leben mit Gott möchtest Du gerne, aber ohne dein Leben zu ändern. Das geht leider nicht auf.
Dies hat damit zu tun, dass wir das Gesetz ins Herz gelegt bekommen haben.
Wir brauchen diese Gebote durchaus, denn sogar wenn sie uns gegeben sind, brechen wir sie trotzdem.
Auch im Punkto vertrauen, geben wir eine gewisse Kontrolle ab. Auf Gott zu vertrauen bedeutet manchmal auch die Augen zu schließen ohne zu wissen wohin er uns führt.
Hebräer 8:10
sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
LG 🙏🏼
"Gehorsam" wird sehr häufig missverstanden und mit der "Anpassung an eine repressive Forderung" verwechselt.
Letzteres ist der Fall, wenn man durch seine Verhaltensänderung negative Folgen abwenden will. In deinem Kontext wäre das so, dass ich die Gebote Gottes erfüllen will, damit ich nicht als Sünder bestraft werde (Das Wie ist hier jetzt ohne Bedeutung). Deshalb passe ich mein Verhalten entsprechend der Forderung bzw. Erwartung an. Fällt die negative Konsequenz wieder weg — also keine Bestrafung der Sünde — ist nicht gesagt, dass das geänderte Verhalten weiterhin beibehalten wird. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass man eher wieder in die ursprüngliche Haltung und Verhaltensweisen zurückfällt.
"Gehorsam" ist aber etwas völlig anderes. In diesem Begriff stecken die Wörter "hören, horchen" drin. Man hört hin, was der andere zum Thema zu sagen hat und entscheidet dann sich frei, dementsprechend zu handeln. "Gehorsam" wird also durch Vertrauen immer gegeben und kann nie gefordert werden. Gehorsam ohne Freiheit dazu, ist kein Gehorsam. In deinem Kontext wiederum bedeutet das, dass die Gebote Gottes aus freier und vertrauensvoller Zustimmung gehalten werden und nicht, weil es gefordert wurde. Die Formulierungen der 10 Gebote werden meist mit "Du sollst (nicht)....." übersetzt. Vom hebräischen Text her, wäre auch die Übersetzung möglich und legitim mit: "Du wirst doch (nicht)...." Diese Übersetzung macht sehr viel deutlicher, wie das "gehorsame Halten der Gebote" verstanden werden will.
Ein gutes Beispiel für diesen Gehorsam findest du im AT beim Bundesschluss des Volkes Israel. Die Gebote und Satzungen werden dem Volk vorgelegt und das Volk stimmt zu und gibt das Versprechen, alles zu halten — ohne repressive Androhungen (Ex 19,3-9).
Man könnte auch fragen: Was ist das für ein Gott, an den ich glaube, der mir mit negativen Konsequenzen droht, wenn ich seine Gebote nicht erfülle? Dieser kritische Einwand, der häufig von Atheisten kommt, hat seine volle Berechtigung. Gott liebt mich, und zwar so, wie ich bin.
Diese moralische Orientierung, von der du sprichst, dass du weißt, dass Töten schlecht ist, das hast du von Gott. Das ist die "objektive Moral". Das, was dem Menschen ins Herz geschrieben ist.
Dinge sind gut, weil Gott sagt, dass sie gut sind. Bsp.: Menschenwürde, Liebe usw.
Aber das heißt nicht, dass er verlangt, dass man ihm blind gehorcht. Davon ist nicht die Rede.
LGuGS ♡
Das ist so traurig, wenn man darüber nachdenkt ...