Die Leute meinen, A und B usw. seien Faschisten. Aber können die Leute überhaupt definieren, was Faschismus ist?
16 Stimmen
6 Antworten
Es gibt zwar nirgendwo eine eindeutige und im Detail klare Defintion des Faschismus. Als wesentliche Merkmale des Faschismus können gelten:
1. starker und anhaltender Nationalismus
2. Geringschätzung der Menschenrechte
3. Identifizierung von Feinden/Sündenböcken als vereinigende Sache
4. Vorrang des Militärs
5. wachsender Sexismus
6. kontrollierte Massenmedien
7. Besessenheit von der nationalen Sicherheit
8. Religion und Regierung sind miteinander verflochten
9. unternehmerische Macht wird geschützt
10. gewerkschaftliche Macht wird unterdrückt
11. Geringschätzung Intellektueller und der Künste
12. Besessenheit von Verbrechen und Bestrafung
13. wachsende Seilschaften und Korruption
14. betrügerische Wahlen
15. Faschistische Führer behauptet, die Nation sei von Minderheiten, Liberale, Feministinnen, Einwanderer und Homosexuelle erniedrigt und in ihrer Männlichkeit bedroht worden und müsse daher ihren früheren Ruhm (und oft auch ihr früheres Territorium) mit Gewalt zurückgewinnen. Und er selbst sei der Einzige, der die Nation wiederherstellen könne. Seine Aufgabe sei es, Dekadenz, nationale Schwäche und moralische Unreinheit zu bekämpfen.
Dem möchte ich hinzufügen: Besonders bedenklich sind Bildungslücken in diesem Themenbereich bei Geschichtslehrern ... zum Beispiel....
Was bei den bisherigen Antworten noch fehlt: Kennzeichnend für den Faschismus ist nicht nur, dass er eine menschenfeindliche Diktatur ist, sondern dass er sich auf eine Massenbasis stützen kann. Wir alle kennen die Filmaufnahmen, in denen Hitler im offenen Wagen stehend durch eine nach 100.000-en zu zählende ekstatisch jubelnde Menschenmasse fährt, ohne Angst zu haben, dass darunter auch nur ein einziger ist, der ein Attentat auf ihn ausüben könnte. Das war z.B. unter Stalin, der sich nur in sehr großer Entfernung auf dem Balkon des Kremels stehend überhaupt mal öffentlich zeigte, nicht der Fall. Weshalb der Stalinismus - ohne dessen Verbrechen irgendwie zu relativieren - keine Form des Faschismus ist.
Diese Massenbasis hat sich auch in Teilen (Ost-)Deutschlands mittlerweile gebildet, wengleich die Faschisten dort - entgegen ihrer Einbildung - noch bei Weitem nicht die Mehrheit sind.
Ich denke ganz viele Menschen verwenden diese Schlagworte tatsächlich ohne wirklich zu wissen was sie eigentlich sagen.
Das gleiche mit Rassismus usw...
Hauptsache Schlagworte raushaun, die Medien machens ja vor.
Ich hab nicht gesagt das irgendwer irgendwas nicht darf.
Man sollte halt überlegen ob es wirklich notwendig ist verbal so stark aufzurüsten.
Das gilt für die Rechten die gerne jeden Muslime als Islamisten und jeden Grünen als Ökofaschisten bezeichnen ebenso wie für die Linken für welche jeder Afd Wähler ein Nazi und jeder Genderverweigerer ein Soziopath ist.
N bisschen runterfahren täte ganz gut.
Aber die Anhänger einer rassistischen Partei muss man ja als Rassisten bezeichnen, alles andere wäre eine Lüge.
Die komplette Partei und alle Wähler als Rassisten zu bezeichnen wäre eine Lüge.
Nicht jeder Afd Symphatisant ist ein Rassist.
Genau wie nicht jeder Grüne ein weltfremder Gutmensch ist.
Pauschalusierungen sind selten zutreffend.
Wer sich Rassistisch verhält den kann man als Rassisten bezeichnen, egal mit welcher Partei er liebäugelt.
Ich glaube nicht, wenn eine Gegenseite, die andere Seite also rassistisch eingestuft hat, dass man damit, ein Recht erlangt hat, die Angehörigen der Partei als Rassisten zu bezeichnen.
Im Kehrschluss, können die von der AfD, auch nicht, sagen wir die CDU, mit einem entwertendem Titel Belegen und damit, wäre ein Recht für alle gegeben, die CDU, entwertend zu bezeichnen.
Der Begriff "Faschismus" ist eher unspezifisch, da er mehrere Aspekte beinhalten kann. Er kann als Zusammenfassung verschiedener Merkmale genutzt werden, wenn man nicht auf differenzierte Details eingehen, oder eine mit dem Wort verbundene, emotionale oder subjektive Empfindung vermitteln möchte.
Faschismus kennzeichnet sich häufig durch Nationalismus, Autoritarismus, Antidemokratie, Kollektivismus, Militarismus, Populismus, Antiliberalismus und meistens auch Rassismus.
Allgemein ist es sinnbildlich für ein autoritäres, radikales, gewaltbereites und chauvinistisches Weltbild, bei dem auch die Einwohner eines solchen Staates meistens kollektivistisch in willkürliche Normen gezwungen werden, also gegen den Individualismus - der Staat oder die herrschende Gruppe bestimmt die Meinung und Gesinnung und drängt diese auf bzw. lässt keine anderen Weltbilder zu.
PS: Wieso kann ich deine Antwort nicht positiv bewerten?
Die Italiener hatten aber bis zum Jahr 1944 die Juden nicht diskriminiert.
Und die Italiener unter Benito Mussolini, die waren tatsächlich Faschisten.
Aber einen Faschisten darf ich schon noch als Faschist bezeichnen? Und einen Rassisten, wie es viele AfD-Wähler sind, als Rassist?