Depressionen

Ja 75%
Nein 25%

24 Stimmen

5 Antworten

Ja

Ja, eine Depression ist im Grunde nichts anderes als ein Ungleichgewicht von körpereigenen Hormonen, also eine Stoffwechselerkrankung. Antidepressiva helfen dann, dass das indirekt wieder ausgeglichen werden kann, indem sie z.B. die Wiederaufnahme des Serotonins im synaptischen Spalt (der Bereich, mit dem Nervenzellen Informationen weiter an andere Nervenzellen geben) hemmen, so dass das besser wirken kann, da mehr Serotonin im synaptischen Spalt verbleibt. Und Serotonin ist ja als "Glückshormon" bekannt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Traumazentrierte Fachberatung nach DeGPT, Akutpsychiatrie
Ja

Ich muss das aber ein bisschen einschränken:

Der Punkt ist, dass man eine psychische Störung unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten kann: es als eine "Erkrankung des Gehirns" zu betrachten ist eine von mehreren Arten. Diese Variante betont vor allem den biologischen Aspekt, die Veränderungen in den Neurotransmitterkonzentrationen. Eine solche Betrachtungsweise legt vor allem eine medikamentöse Behandlung nahe.

Man könnte aber eine Depression genauso gut als eine "Verhaltensstörung" auffassen, wenn man z.B. den Aspekt betrachtet, dass eine Depression mit Rückzug und Inaktivität einhergeht. Eine solche Betrachtungsweise legt eine verhaltenstherapeutische Intervention (Verhaltensaktivierung) nahe.

Man kann es auch als eine Art "Denkstörung" auffassen, wenn man den Aspekt des exzessiven Grübelns oder des übermäßig negativen Denkens ins Auge fasst. Eine solche Betrachtungsweise legt eine kognitiv-therapeutische Intervention nahe.

Das Phänomen Depression kann man also aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, und jede Variante legt eine andere Intervention nahe. Je nach Blickwinkel fällt die Beschreibung des Phänomens "biologischer" (Ebene der Neurotransmitter) oder "psychologischer" (Ebene des Erlebens und Verhaltens) aus.

Dazu muss man sagen, dass das Wort "Krankheit" Rollenverteilungen nahelegen kann, die bei psychischen Störungen inadäquat sind: eine Krankheit ist ja etwas, was einen befällt, man geht dann zum Arzt, der diagnostiziert das und sagt einem dann, was man machen soll (verschreibt einem z.B. ein Medikament). Bei der Heilung einer psychischen Störung muss man allerdings oft eine viel aktivere Rolle einnehmen. Es geht im Prinzip darum, die Selbstregulation zu verbessern, ubd dafür muss man sich selbst besser verstehen, also z.B. verstehen: wann genau werde ich depressiver? Was erhält das Ganze aufrecht?Wann fühle ich mich besser und wenn auch nur ein bisschen? Man muss z.B. auch mal Experimente wagen, wie z.B.: macht es einen Unterschied, wenn ich täglich spazieren gehe? Natürlich hat man dabei die Unterstützung eines Experten, der einem hilft sich besser zu verstehen. Da das Phänomen aber näher am Erleben und Verhalten ist als eine körperliche Erkrankung, ist man eben nicht nur passiv und schluckt eine Pille, sondern setzt sich viel stärker mit sich auseinander. Wenn man zumindest den psychotherapeutischen Weg geht.

Nein

Kann aber muss nicht. Die ursachen von Depression sind verschieden.

Von einer erkrankung des Gehirns bis zu einer störung im Hormonhaushalt über einen ganz gesunden Körper und Geist der einfach nur was schlimmes erlebt hat und damit nicht klar kommt. Es ist sehr verschieden und so auch die ursachen.

Ja

Natürlich, Depression hat mit den Botenstoffen (Neurotransmittern) zu tun. Die Ursachen für Depressionen sind vielseitig. Früher hat man zwischen endogenen, exogenen und psychogenen Depressionen unterschieden. Die einen sind erblich/genetisch bedingt, die nächsten durch Missbrauch von z.B. Rauschmitteln. Andere wiederum durch Faktoren wie Stress, Mobbing, Beziehungsprobleme etc. Auch Schilddrüsenprobleme können zu sehr ähnlichen Symptomen, wie man sie von Depressionen her kennt, führen.

Es muss halt nicht immer eine Wirkung von außen sein, die dazu führt. Bis heute weiß man nicht 100%ig, wo Depressionen her kommen und wodurch sie begünstigt werden.

Nein

Kann sein muss aber nicht sein, es kann auch rein seelische Ursachen haben.