Bist du mit deiner Erziehung zufrieden?

Bin sehr zufrieden 36%
War gut 22%
Eher nicht so gut 18%
Mittelmäßig 16%
War sehr schlimm 8%

50 Stimmen

18 Antworten

Bin sehr zufrieden

Ich (w/27) bin gut behütet, und doch völlig frei und ohne Einschränkungen aufwachsen. Verbote, Hausarrest, etc. und erst recht Gewalt gab es nie. 

Obwohl meine Zeugung zeitlich eher ungeplant war, hatte ich nie das Gefühl, nicht gewollt zu sein oder nicht geliebt zu werden. Ich hatte eine ganz wundervolle Kindheit.

Meine Eltern haben meine Privatsphäre und mein Eigentum respektiert, genau wie mein Vermögen. Ich konnte und durfte mir alles kaufen, was ich wollte, und war meinen Eltern keine Rechenschaft schuldig. 

Egal ob meine Zimmertür offen oder zu war, sie haben immer angeklopft und auf meine Antwort gewartet, die sie dann auch respektiert hatten.

Auch in Bezug auf schulische Leistungen haben sie mir überhaupt kein Druck gemacht. Sie haben mich einfach Kind bzw. Teenager sein lassen.

Ich habe ein richtig gutes Verhältnis zu meinen Eltern und bin ihnen für alles dankbar, was sie für mich gemacht haben, sowohl meiner Mutter, die weder ihr Rechtspflegerstudium noch mich vernachlässigte, als auch meinem Vater, der nach insg. 10 Dienstjahren beim Auswärtigen Amt (inkl. Ausbildung) zu einer Bezirksregierung in Heimatnähe gewechselt ist, nur um meine Teenagerzeit voll miterleben zu können, obwohl das niemand von ihm verlangt hatte.

Obwohl meine Eltern streng katholisch sind, und ich selbst katholisch getauft bin, meine Kommunion und Firmung hatte, spielte Religion in der Erziehung überhaupt keine Rolle. Dass ich mich am Morgen nach meinem 12. Geburtstag vor ihnen als lesbisch geoutet habe, haben meine Eltern akzeptiert, als sei es das normalste der Welt. 

Auch für finanzielle Stabilität wurde gesorgt, so dass ich mir alle meine Träume erfüllen könnte.

Egal um was ging, ich hatte und habe immer die volle Unterstützung meiner Eltern.

Was Augangszeiten betraf, durfte ich von meinen Eltern aus, egal ob Schule war oder nicht,

  • unter 12: grds. bis 18 Uhr (ab 10 in Einzelfällen auch länger)
  • ab 12: grds. bis 20 Uhr (in Einzelfällen auch länger)
  • ab 14: grds. bis 22 Uhr (in Einzelfällen auch länger), und
  • ab 16: so lange, ich wollte, draußen bleiben.

Und bereits mit meinem Schulwechsel aufs Gymnasium mit noch 9 Jahren (kurz vor meinem 10. Geburtstag) haben meine Eltern mich meine Schlafenszeit eigenverantwortlich bestimmen lassen.


borntostay  25.02.2025, 09:09

Ich glaube so eine außergewöhnlich tolle Kindheit haben die wenigsten. Super!

War gut

Im Grunde finde ich sie gut, allerdings finde ich wird meiner Schwester viel mehr durchgelassen.

Naja, ist ja oft so das jüngere Geschwister Vorteile haben 🥲

LG


War gut

An sich sehr gut und lieb und fair und streng genug aber nicht zu streng

Aber wurde trotzdem immer viel Druck auf mich ausgeübt was schulische Leistungen angeht und psychische Probleme wurden ignoriert bzw durfte sie nicht zeigen, weil sonst die perfekte Familie zerstört wäre. Also über Probleme und sorgen und so wurde nie gesprochen. Hab halt immer noch viele Probleme zb mit dem Essen oder mit Menschen und hätte da früh irgendwas wie Therapie gebraucht, aber nie bekommen und jetzt denke ich bringt es eh nix mehr


LuluLala123456 
Beitragsersteller
 24.11.2024, 14:24

ich würde dir raten auch jetzt noch Hilfe zu holen wenn du noch Probleme hast. Dafür ist es nie zu spät!

melia892  24.11.2024, 14:25
@LuluLala123456

Ich will meinen Eltern damit nicht vorwerfen, dass sie was falsch gemacht haben, deshalb will ich nicht dass sie das mitbekämen, was halt schwierig ist, weil ich noch Zuhause wohne

LuluLala123456 
Beitragsersteller
 24.11.2024, 14:27
@melia892

dann nenne keinen grund warum du zur Therapie gehen willst sondern nur dass du da hin musst

borntostay  25.02.2025, 09:24

Hast du dir da mal Hilfe gesucht

borntostay  25.02.2025, 09:40
@melia892

Das wäre aber definitiv sinnvoll. Zumindest solltest du mal mit jemanden drüber reden. Allein das kann helfen

borntostay  25.02.2025, 09:46
@melia892

Gerade das du deine Gefühle nicht raus lassen kannst ist auf Dauer nicht gesund

Eher nicht so gut

Der einzig gesunde Mensch der mich und meine Schwester mit aufgezogen hat, war und ist mein Vater.

Von meiner Mutter wurde ich manipuliert, seitdem ich ein Kind war, damit ihre Bedürfnisse gestillt werden konnten.

War sehr schlimm

Das wurde mir erst viel später bewusst. Meine Mutter hat völlig das im Umgang und der Erziehung mit mir getan, was sie wehrlos als Wünsche meines Vaters hinnehmen musste.

Das Hauptproblem war die Lieblosigkeit und Ablehnung meines Vaters. Ob wohl ich selten geschlagen wurde, zuckte ich bei einer raschen Bewegung meines Vaters hinter mir zusammen. Meine Eltern haben alles mich betreffende diktiert und mich niemals nach meinen Wünschen gefragt. Geld war wegen der Berufstätigkeit beider Eheleute ausreichend vorhanden. Das ging schließlich so weit, dass ich bis zum Verlassen des Elternhauses gar keinen eigenen Willen entwickelte und äußerte. So ging bei mir ein besonders sportliches Talent verloren, da mein Vater niemals auf den Gedanken kam, mich im kostenpflichtigen Sportverein anzumelden, während ich die kostenlosen Sport- und Freizeitangebote meiner sportfreundlichen Heimatstadt annahm. Deshalb war es meine einzige selbst getroffene Entscheidung, mit 19 Jahren zur Bundeswehr zu gehen und nie wieder in die elterliche Wohnung einzuziehen.

In späteren Jahren hat sich das Verhältnis zu meinen Eltern etwas verbessert, aber erst nach dem frühen Tode meines schwierigen Vaters hatte ich noch ein paar schöne Jahre mit meiner Mutter.


LuluLala123456 
Beitragsersteller
 24.11.2024, 23:20

tut mir leid zu hören

SilviaN666  10.12.2024, 19:14

Das kann ich so gut nachvollziehen....