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Wie löse ich diese Situation am besten?

Hallo zusammen,

Die Sache ist mir sehr unangenehm, deswegen stelle ich die Frage auch anonym.

Meine beste Freundin hat mir am Samstag erzählt, dass sie und ihr Partner ihre Beziehung "geöffnet" haben. Sie also mit anderen schlafen darf und er auch. Seitdem fahren meine Gedanken Achterbahn. Denn insgeheim fand ich sie schon immer attraktiv, habe mir den Gedanken daran aber immer "verboten", weil sie ja fest vergeben war. Jetzt habe ich den Gedanken, ob wir unsere Freundschaft nicht "addieren" könnten, also eine F+ machen könnten.

Ich stecke gefühlt gerade in einem ziemlichen Dilemma. Denn wenn ich es ihr sage, habe ich große Angst, dass wenn sie Nein sagt, das unsere Freundschaft beschädigen oder zerstören könnte. Auch wenn sie immer wieder betont, dass ich mit ihr über alles reden kann. Auch wenn sie ja sagen sollte, habe ich ehrlich gesagt Angst, dass ich mich wenn wir das dann wirklich machen, mich in sie verlieben könnte. Eine Beziehung zu führen wäre ja aber ausgeschlossen.

Ich weiß aber auch genau, dass wenn ich nichts sage und den Gedanken für mich behalte, mich das über kurz oder lang "innerlich auffressen" wird.

Deswegen weiß ich jetzt überhaupt nicht was ich machen soll, weil ich das Gefühl habe, egal was ich mache oder nicht mache, alles für Probleme sorgen kann.

Was würdet ihr mir raten?

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Mein Freund ist super klug und sauber – aber sein Aussehen bringt mich in einen Loyalitätskonflikt. Wie ehrlich darf ich sein?

Ich (w) bin seit fast 4 Jahren mit meinem Freund (m) zusammen. Ich studiere Medizin, er Ingenieurwesen mit physikalischen Schwerpunkt.

Ich habe mich immer eher zu Menschen aus dem Nat-Bereich hingezogen gefühlt – der „konventionelle“ Look war mir nie wichtig, eher die tiefgründigen, phylosophischen Unterhaltungen die man miteinander führen kann.

Mein Freund ist ein totaler Nerd für sein Fach und sogar objektiv ziemlich attraktiv – aber darum geht es mir nicht.

Er ist ein sehr kluger, achtsamer und vor allem extrem sauberer Mensch – fast schon zwanghaft, was Hygiene betrifft. Aber sein äußeres Erscheinungsbild spiegelt das garnicht mal so sehr wieder und ist mit der Zeit so chaotisch geworden, dass ich zunehmend in einen inneren Konflikt komme.

Er trägt oft unpassende Kleidung (zu kurze Hosen, zu große Shirts, seltsame Farbkombinationen), obwohl er sehr wohlhabend ist und einen vollen Kleiderschrank hat. Und vor allem: Seine Gesichtsbehaarung ist völlig ungebändigt – Dicke Augenbraue, Ziegenbart, Wangenhaare, Koteletten, Oberlippenbart, der ihm schon mal über Lippe hing.

Durch exzessives Duschen (übermäßige Hygiene) hat er extreme Hautreizungen entwickelt, große rote stellen.

Einmal durfte ich ihm den Oberlippenbart kürzen, was ihm sichtlich unangenehm war – alles andere lehnt er ab mit dem Argument: „Wenn ich was ändere, fällt’s allen auf.“ Ich habe es dann nie wieder angesprochen, denn das Argument zieht einfach nicht, wenn alle sich das Maul über sein Aussehen zerreißen, eben weil der solche Kleinigkeiten nicht pflegt.

Was mich besonders belastet: Seit Beginn der Beziehung bin ich verunsichert zu meinen Gefühle dazu. Anfangs dachte ich: „Sind halt ein paar Haare, interessiert doch keinen.“ Aber mit der Zeit häuften sich Kommentare – aus seinem Umfeld (seine Schwester, teilweise auch seine Mutter) und meinem. Sogar seine vier engsten Freunde (die ihn seit Geburt kennen und ihn sehr schützen) fragen mich regelmäßig, ob ich nicht mal "sanft etwas wegschneiden" kann. Ich stehe immer hinter ihm, aber es ist mir inzwischen unangenehm geworden. Andere starren uns auf der Straße oft mit hinterfragenden Gesichter hinterher – und auch wenn er immer betont, dass ihm das egal ist, macht er selbst oft sarkastische Witze über sein Aussehen: „die denken bestimmt ich bin reich, sonst würdest du nicht mit mir ausgehen“.

Als neulich eine gemeinsame Freundin ganz sachlich äußerte, dass seine Monobraue „nicht schön“ sei (als er kurz auf Klo ging), war er richtig betroffen – das hat mich ehrlich überrascht. Er sagt zwar, dass ihn Meinungen nicht interessieren, aber seine Reaktionen zeigen oft das Gegenteil.

Was mich zusätzlich reizt: Er äußert sich manchmal abfällig über das Aussehen anderer (z. B. von Informatikern oder Kommilitonen), dabei leistet er sich selbst den größten modebruch. Diese Widersprüchlichkeit verletzt mich – weil ich denke: Wie kannst du dich über andere lustig machen, aber meine Rückmeldungen zu dir nie ernst nehmen?

Und was ich hier ehrlich sagen muss, auch wenn es schwerfällt:

Ich finde seinen Look inzwischen selbst immer unattraktiver. Ich liebe ihn wie am ersten Tag noch, aber ich merke, dass meine körperliche Erregung leidet – ich habe oft keine Lust mehr auf Intimität, kümmere mich trotzdem um ihn, damit er nicht frustriert oder traurig ist. Meine eigenen Bedürfnisse kommen dadurch immer mehr zu kurz. Und das alles während er sich bei mir durchaus traut, mal einen anderen Look oder mehr Styling einzufordern.

Ich liebe ihn. Aber es wird immer schwerer, ehrlich zu bleiben, ohne ihn zu verletzen. Er scheint evtl. auf dem Spektrum zu sein (ohne Diagnose), was vieles erklären würde – seinen Rückzug & seine Sturheit. Ich möchte ihn nicht verändern, aber ich möchte mich auch nicht schämen müssen, ihn zu lieben.

Manchmal fragt er mich auch, ob ich mich für ihn schäme, wenn ich mit ihm in der Stadt unterwegs bin, ich antworte immer nein, aber nur, weil ich weiß, dass es ihn nur verletzt und er nichts, absolut nichts an seinem Aussehen verändern würde. Ich schäme mich auch nicht wirklich.

Er fragt aber die Antwort hatte und hat nie eine ernsthafte Konsequenz, wobei ich mittlerweile seinen Oberlippen Bart immer stutzen darf, wenn dieser zu lang wird. Das aber eher aus pragmatischen Motivationen (seine Barthaare schmecken ihm nicht).

Was kann ich tun? Wie ehrlich darf man sein in einer Beziehung, wenn das äußere Erscheinungsbild belastet – ohne dass es um Eitelkeit geht? Und: Wie gehe ich mit dem Fremdscham-Gefühl und dem sexuellen Rückzug um, die ich gar nicht haben will, aber doch spüre?

Danke für jede respektvolle Antwort 🙏

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