Hallo zusammen,
ich wurde katholisch getauft, habe aber als Kind aus Desinteresse die Erstkommunion nicht empfangen. Erst viele Jahre später durfte ich durch eine bewusste Hinwendung zum Glauben die Nähe zu Gott finden. Mit 24 habe ich dann die Erstkommunion und Firmung nachgeholt, ein sehr wichtiger Schritt für mich, weil ich mein Leben seither stärker nach Gott ausrichten möchte.
Trotzdem habe ich noch mit Sünden zu kämpfen, vor allem mit der Pornografie und den entsprechenden Handlungen. Es fällt mir sehr schwer, davon loszukommen und ich empfinde darüber große Schuld. Laut Lehre der katholischen Kirche soll man vor dem Empfang der Kommunion beichten, wenn man in schwerer Sünde ist. Ich habe aber manchmal die Kommunion empfangen, obwohl ich wusste, dass ich in dieser Sünde gefallen bin. Zudem schreibt Paulus im 1. Korintherbrief, dass man den Leib Christi nicht unwürdig empfangen soll, dass macht mir zusätzlich große Sorgen.
Zweimal habe ich schon bei einem Priester gebeichtet, aber es ist für mich sehr schwierig, dieses Thema offen anzusprechen. Ich leide unter starker Scham, sozialer Phobie und Angstzuständen, was mir die Beichte fast unmöglich macht. Zwar bekenne ich meine Sünden im Gebet vor Gott und bitte um Vergebung, aber ich bin unsicher, ob das ausreicht. Gleichzeitig habe ich Angst, durch den unwürdigen Kommunionempfang mein Heil zu gefährden.
Darum meine Fragen:
Muss man im Stand der schweren Sünde zwingend bei einem Priester beichten, oder genügt eine ehrliche Reue und ein Bekenntnis vor Gott im Gebet?
Wie geht die Kirche mit Menschen um, die aufgrund von Angststörungen und Scham kaum in der Lage sind, eine sakramentale Beichte offen abzulegen?
Muss ich Angst haben, dass ich durch den unwürdigen Kommunionempfang von Gott verurteilt werde, obwohl ich Ihn ehrlich um Vergebung bitte?
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.