Meine erste Beziehung war kurz, aber intensiv. Anfangs war alles fast perfekt, doch mit der Zeit belasteten seine Unsicherheiten und Ängste die Beziehung so sehr, dass er weder für sich noch für mich eine gesunde Basis schaffen konnte. Am Ende habe ich nur noch geweint, und wir trennten uns.
Nach 9 Monaten hatte ich mich weitgehend damit auseinandergesetzt und abgeschlossen. Doch als wir uns durch unser gemeinsames Ehrenamt zufällig wiedersahen, war es für beide unangenehm. Einen Monat lang dachte ich ständig an ihn, bis ich ihn schließlich anschrieb – mit einer 50-minütigen Sprachnachricht, in der ich mir sogar die Schuld für die Trennung gab.
Beim Schreiben wurde klar, dass er zwar an sich gearbeitet hatte, aber überfordert war. Als ich frühere Probleme klären wollte, machte er mir Vorwürfe und behauptete, ich würde Probleme erfinden, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Dann trafen wir uns persönlich: Er sagte, er wolle für mich da sein, sein Herz schlug schnell, er nahm mich in den Arm und schlug eine Kennenlernphase vor. Am Ende küsste er mich – später nannte er es eine Affekthandlung und meldete sich kaum noch. Ich ergriff immer die Initiative, aber von ihm kam wenig. Nach meiner ersten Konfrontation meinte er, er könne momentan keine emotional basierte Entscheidung treffen, nach der zweiten beendete er es mit der Begründung, dass unsere Lebenswelten zu verschieden seien – dabei hatte er zuvor noch betont, wie ähnlich wir uns seien.
Ich erkannte, wie ungesund und teilweise toxisch das Ganze für mich war und dass ich so etwas nicht verdient habe. Trotzdem fällt es mir schwer, endgültig loszulassen, vor allem bei dem Gedanken, dass er eine neue Freundin haben und sie besser behandeln könnte.