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Warum sind distanzierte Menschen anziehend?

Ich habe in der Uni jemanden kennengelernt und werde langsam verrückt. Er ist nicht extrovertiert, aber auch nicht introvertiert, also irgendwas dazwischen.

Das sind diese Menschen, die einen Raum betreten und ihn für sich einnehmen, obwohl sie absolut rein gar nichts sagen oder tun. Nur allein durch dir ihre ruhige Art, ihren langsamen, aber sicheren, Bewegungen. Wenn man sich mit ihm unterhält, erzählt er fast nichts über sein Privatleben. Er weicht privaten Fragen eher aus und lenkt das Thema ziemlich elegant auf die Uni zurück. Nur sehr selten erzählt er private Dinge.

Das ganze natürlich in Kombination mit Selbstbewusstsein und Unsicherheit, denn tief im Inneren sitzt ein weicher Herz, das hin und wieder mal doch raus rutscht.

Das Ding ist, dass zwischen uns eine merkwürdige Dynamik entsteht, die ich so unter Freunden nicht kenne. Er ist der ruhige Part, während ich entspannte und lockere Impulse in die Freundschaft rein bringe. Nur durch diese ,,Freiheit", die ich ihm biete, öffnet er sich überhaupt. Zwar langsam, aber immerhin. Da wir schon seit ein paar Monaten schreiben, denke ich, dass ihm unsere Freundschaft auch gut tut, auch wenn sie noch nicht tief ist.

Ich weiß von mir selbst, dass ich Menschen, die nicht sofort alles erzählen, interessanter finden, aber noch nie habe ich jemanden kennengelernt, bei dem es so heftig ist. Ich komme mir vor, als hätte ich eine Glücksspielsucht entwickelt. Hin und wieder mal eine Belohnung. Eine Belohnung, die in der Freundschaft einen winzigen Schritt tiefer bedeutet.

Woran liegt das und ist das normal?

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