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Motivation für Sci Fi?

Rentiert es sich heutzutage noch, Science Fiction zu schreiben? Die großen Zeiten sind da ja längst vorbei und wirklich groß war das Genre eh nie. Bei der größten Lesergruppe, jungen Frauen ist das Genre auch gerade im Vergleich zu Fantasy eher im Hintertreffen.

Dazu kommt noch, dass gute Science Fiction schwer zu plotten ist, fast so schwer wie High Fantasy, in der unglaublich viele Aspekte zu der Welt, in der die Handlung stattfindet, geklärt werden muss. Anders als Fantasy darf sich Sci Fi nicht so viele Fehler erlauben, es steht und fällt mit der logischen Konsistenz und der Plausibilität (in Universe). Magie kann absurd sein, aber futuristische Technik darf nicht absolut alles, sonst wäre es eben futuristische Fantasy und kein Sci Fi.

Der letzte Punkt ist, dass alles mögliche schon tausendmal gemacht wurde. Fremde Planeten erkunden, Roboter, Roboter, die menschlich werden, Katastrophenszenarien, Zeitreise, Gedankenkontrolle, Cyborgs, KI etc.

Einiges gibt es ja jetzt schon, was vor 60 Jahren reine Fiction war (Touchscreens als simples Beispiel oder auch AR, ...)

Neulich dachte ich mir, man könnte ja ne Zukunftsdystopie machen mit KI im Fokus und einer neuen Zweiklassengesellschaft, die daraus entsteht ... evtl bis zum Bürgerkrieg. Aber wirklich neu ist da nix.

Rentiert es sich heutzutage noch, sich aus Autorensicht mit Sci Fi zu befassen?

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Literaturnobelpreis für Han Kang

Der südkoreanischen Autorin Han Kang wurde der Literaturnobelpreis zuerkannt. Sie ist eine Schriftstellerin, die ihren eigenen Stil gefunden hat. Ihre eher düsteren Werke handeln von Identitätsfragen, von der Fragilität menschlichen Lebens, von Gewalt und Sozialkritik. Sie dringt tief in die Psyche des Menschen ein. Ihre Beschreibungen nehmen manchmal groteske Züge an, die interpretationsbedürftig sind.

Bekannt wurde sie insbesondere mit "Die Vegetarierin". Es ist die seltsame Geschichte der unscheinbaren Yong-Hye, die sich gegen Konventionen auflehnt und eine Verwandlung durchlebt. Im Fokus dieser finsteren Geschichte stehen Selbstbestimmung und Realitätsverlust. Es ist ein sozialkritischer Roman, der Fragen aufwirft hinsichtlich der Brutalität gesellschaftlicher Normen.

"Menschenwerk" handelt von dem Aufstand 1980 in der südkoreanischen Stadt Gwanju gegen die Militärdiktatur. Die Demokratiebewegung wurde mit roher Gewalt niedergeschlagen. Die Menschen sind hilflos. Jugendliche Unbekümmertheit prallt auf brutale Staatsgewalt. Auffallend sind die unterschiedlichen Perspektiven. Der Roman trägt dazu bei, dass das Massaker in Erinnerung bleibt.

Menschen verbergen ihr wahres Ich hinter Masken, Makel sollen unsichtbar bleiben. "Deine kalten Hände" handelt von dem Künstler Jang Unhyang, der getrieben davon ist, Masken von Menschen zu erstellen, um hinter die Fassaden schauen zu können. Es geht um existenzielle Fragen. Künstler und Modell sind in ihren Rollen gefangen. Sie funktionieren, können Fragen nach dem "Warum" nicht beantworten.

In "Griechisch Stunden" geht es um persönliche Verluste, um zaghafte Annäherung, um ein Weiterleben in schwierigen Verhältnissen, die die Protagonisten überfordern. Träume, Visionen und Erinnerungen sind eingeflochten. Ein Griechisch- Kurs ist die einzige Schnittstelle für Begegnungen. Der Leser kann sich verlieren in Handlungssträngen, die sich übergangslos ändern.

Han Kang hat ihren eigenen oftmals düsteren aber äußerst kreativen Stil gefunden. In ihren Werken geht es auf groteske Art und Weise um Selbstbestimmung, Identität und Erwartungen. Sie bricht mit gesellschaftlichen Konventionen und entwickelt Geschichten, die fremdartig aber auch einzigartig wirken, weil es ihr auf unnachahmliche Weise gelingt, das Innere nach Außen zu kehren.

Ist die Autorin bekannt? Ihren individuellen Stil halte ich für lesenswert. Welchen Eindruck haben andere Leser?

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