Asexuell – die besten Beiträge

Ist Aromantik/Asexualität eher ein Vor- oder ein Nachteil?

Seit rund drei Jahren weiß ich, dass ich asexuell und aromantisch bin (männlich, bin jetzt 19).

In der Pubertät habe ich es ziemlich merkwürdig gefunden. Es war für mich eher merkwürdig, wieso die Leute in meinem Alter so viel Zeit und Energie in irgendwelche Beziehungen steckten und versuchten, eine Freundin zu finden. Wenn ich Gespräche darüber hörte, dann fragte ich mich immer, wieso sie sich da so Druck machen und was das überhaupt bringen sollte. Ich habe das gar nicht so empfunden und hatte also auch keinen Stress in dieser Richtung, ich konnte mich zurücklehnen und raushalten. Meine Zeit habe ich mit produktivem Kram genutzt, meine Hobbys ausgeübt und mein Leben genossen.

Hier auf der Seite liest man so oft von irgendwelchen Typen ungefähr in meinem Alter, die verzweifelt nach einer Partnerin suchen und einen sehr unglücklichen Eindruck machen. Oder dass Apps wie Tinder die heutige Partnersuche erschweren statt erleichtern.

Ich kann schon nachvollziehen, dass viele danach streben jemanden an ihrer Seite zu haben, um nicht allein zu sein und z.B. Dinge gemeinsam zu unternehmen. Andererseits sorgen Liebe und eine Beziehung aber auch dazu, dass man manchmal dumme Entscheidungen trifft. Entscheidungen, die man womöglich später bereut.

Dagegen glaube ich, dass ich generell rationaler handle. Ich konzentriere mich eben auf die für mich "wichtigen" Dinge im Leben, Karriere machen, glücklich sein etc.

Wie würdet ihr das bewerten?

Liebe, Freizeit, Leben, Schule, Geld, Menschen, Beziehung, Sex, Karriere, Sexualität, Pubertät, Psychologie, asexuell, Gesellschaft, Gesundheit und Medizin, Jungs, Umfrage

Mein Partner ist asexuell, befriedigt sich aber selbst. Was tun?

Guten Abend, Mein Partner und ich sind vor kurzem zusammengezogen, nach einem Jahr Beziehung. Wir werden nächstes Jahr heiraten, wir sind auch so sehr glücklich miteinander! Es passt einfach alles. Er liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab, vergisst nie etwas, was ich gesagt habe und bezieht mich überall mit ein. Es ist rein gar nichts negatives an dieser Beziehung. Ich bin die erste Frau, die er seinen Freunden und Familie vorstellte (wir sind Ü30) und ich weiß auch, dass er vor mir noch nicht wirklich eine Freundin hatte. Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht die Sache mit dem Sex. Anfangs hatten wir sehr häufig GV, es wurde jedoch immer weniger, bis wir irgendwann überhaupt nicht mehr miteinander schliefen. Ich dachte natürlich, dass das an mir liegt, er versicherte mir jedoch, dass dem nicht so sei und er nur feststellte, dass Sex nicht wichtig für ihn sei. Anfangs wollte er es ausprobieren . Im Gegenteil, er braucht es überhaupt nicht und wenn ich ehrlich bin, hat man währenddessen auch gemerkt, dass er sich damit nicht wohl fühlt und den Akt selber schnell beenden wollte. Ich fragte ihn, ob es sein könnte, dass er asexuell ist und er entgegnete, dass es wirklich sein könnte. Ich fand mich also damit ab, da die Liebe stärker als die Lust ist und akzeptierte es. Für mich ist es auch nicht das wichtigste auf der Welt, hin und wieder brauche ich es aber schon noch. Wenn man so zusammenlebt, wäscht man natürlich auch die gesamte Wäsche: auch die des Partners. An seinen Boxershorts fand ich gewisse Spuren und wurde skeptisch. Ich fragte ihn, ob er sich selber befriedigt und er bejahte es, er macht es sich hin und wieder selbst. In mir brach eine Welt zusammen, ich wurde furchtbar eifersüchtig (Eigentlich bin ich nicht so) und fragte mich, aber er versuchte, mir die Angst zu nehmen. "Ich mache mir das lieber eben schnell selber, ist weniger Stress für mich. Ich kann das einfach nicht, es kommt auch nicht häufig vor." Nun steigerte ich mich immer mehr in dieses Thema herein, stocherte immer mehr herum, fragte mich, ob ich nicht genug sei und fand auch noch Browserverläufe auf seinem Laptop. Wieso kann er sich andere Frauen ansehen, mich aber meiden, wenn es um Sex geht? Wieso kann er an sich selber Hand anlegen, wenn er mich hat? Verspüren asexuelle Menschen doch Lust auf Sex? Aber irgendwie anders? Im Netz habe ich nichts zu diesem Thema gefunden, zumindest nichts, was mir weiterhilft. Es verletzt mich wirklich sehr. Das ist das einzige Thema, worauf er gereizt reagiert, sonst ist alles unfassbar harmonisch. Für ihn selber sei das garnicht schlimm, sagte er mir neulich. Ich fragte ihn auch, ob er gewisse Vorlieben hat, die er nicht teilen möchte, aber er verneint es. Ich brauche wirklich einen guten Rat zu diesem Thema. Ich liebe diesen Mann und bin auch bereit, auf Sex weitestgehend zu verzichten, wir haben schon Sex, aber er muss das immer einplanen, um sich darauf vorzubereiten. Was kann ich tun, um mich besser zu fühlen?

Selbstbefriedigung, Sex, Sexualität, asexuell, Asexualität

Eltern machen oft unangenehme Bemerkungen, da ich keine Freundin habe?

Ich bin 18 und mache seit August 2022 eine Ausbildung, gehe also auch zur Berufsschule und habe viele neue Kontakte.

Nun ist es so, dass ich asexuell bin und dementsprechend auch noch nie einen Freund oder eine Freundin hatte. Allerdings bin ich nirgends geoutet, da das meiner Ansicht nach auch nur mich etwas angeht. Da ich recht "maskulin" wirke (tiefe Stimme, selbstbewusstes Auftreten, zeige wenig Emotionen: ich weiß dass das Klischees sind), geht zumindest mein Vater und vielleicht auch meine Mutter davon aus, dass ich nicht schwul bin.

Was mich richtig nervt sind die Kommentare meiner Eltern, insbesondere die meines Vaters. Spätestens alle zwei Tage kommt von ihm irgendein sexistischer Spruch gegenüber Frauen, beispielsweise ob ich schon die "Hupen" meiner Mitschülerinnen getestet hätte oder ob ich schon jemanden abgeschleppt habe.

Er ist ein Boomer und könnte es nicht nachvollziehen, dass ich nicht auf Frauen stehe - erklären und outen bringt da recht wenig. Dann käme da eine "Argumentation", dass ich nicht normal sei. Wenn ich rückwirkend über meine Kindheit nachdenke, fällt mir auf dass er immer besonders darauf geachtet hat mich insbesondere von "mädchenhaften" oder "schwulen" Dingen wegzuhalten. Dabei ist dann so primitives Zeug, dass er "Bäh!" schreit wenn sich in einem Film zwei Männer küssen oder dass ich als Kind Fußball spielen und ja keine Malschule besuchen sollte.

Mir sind diese Kommentare sehr unangenehm und ich ignoriere diese Kommentare bisher, sodass dann immer eine unangenehme Stille entsteht. Oder ich gehe einfach beiläufig weg, manchmal antworte ich auch dass ich das Leben genießen wolle (als Single).

Meine Mutter bringt weniger solche widerlichen Sprüche. Sie quatscht mich spätestens alle vier Wochen damit zu, dass es auch okay sei, wenn ich schwul wäre etc. Im selben Atemzug erwähnt sie dann aber auch, dass sie gerne Enkelkinder hätte (den Wunsch erfülle ich ihr nicht, da ich keine Kinder will). Das ist quasi die leichtere Version vom Gelaber meines Vaters, wobei bei ihr die Message ja zum Teil nicht schlecht ist.

Wie soll ich damit umgehen?

So wie ich sie kenne werden sie die Sprüche noch verstärken, wenn ich ihnen sage wie beschissen ich das finde.

Liebe, Leben, Männer, Kinder, Familie, Mädchen, Frauen, Sex, Eltern, Sexualität, Psychologie, asexuell, Liebe und Beziehung, Outing, LGBT+, Umfrage, Asexualität

Meistgelesene Beiträge zum Thema Asexuell